Herrn Kretschmann muss man ein Verdienst zuschreiben: Er hat bewiesen, dass im Südwesten unseres deutschen Vaterlandes reichlich recht einfältige Zeitgenossen leben. Neben der shithole Berlin ist das abgedrehte BW der Hotspot der Dekadenz geworden. In einem Bundesland, das einmal der Schrittmacher der deutschen Wirtschaft war, folgt die Erbengeneration einem linken Rattenfänger, der sich als Opi tarnt, in den Abgrund. Die Geschichte ist wirklich zuweilen zu derben Späßen aufgelegt.
@ P. Steigert Die Forderung nach einem “Grundkonsens” - was immer das sein soll - ist sinnwidrig und gefährlich. Wenn eine Pflicht zum Grundkonsens bestehen würde, wäre “die Meinung der anderen” schon eine Regelwidrigkeit. Vor der demokratischen Mehrheitsentscheidung muss muss der ergebnisoffene Meinungsstreit stehen, sonst stirbt die Demokratie. Der “Grundkonsens” und nicht die “Fragmentierung”, also der Meinungspluralismus, würde das Ende der Demokratie bedeuten. Da wir uns mit großen Schritten dem Ende der Demokratie nähern, müssen Erklärungen dafür her. Die “Fragmentierung” ist es mitnichten. Die Furcht vor dem historische Scheitern des Linksgrünen aber können im Herzen Linksgrüne wie Kretschmann oder Thomas Schmid noch nicht eingestehen.
Wer sich im öffentlichen, politischen Raum als sog. Experte bezeichnet, spricht anderen Menschen die eigenständige Entscheidungsfähigkeit ab. Cui bono?
Es steht auch einem Chefredakteur nicht an, das Maß seiner eigenen Beschränktheit auf alle anderen zu projizieren. Ich kenne viele Menschen, denen die Realität durchaus nicht zu komplex ist, weil sie noch klar denken können. Komplexität ist immer ein Zeichen verwahrlosten Denkens, wie wir es besonders häufig im linken Spektrum finden. Und Komplexität ist ein Herrschaftsinstrument, um zu verwirren und Kritiker abzulenken. Hinnehmen muss man das nicht!
Es galt wohl schon seit immer, auch unter glühenden Demokraten, dass die Demokratie, im besonderen die repräsentative, einige gravierende intrinsische Schwächen hat. Kurz: Die Demokratie ist ein schlechtes Herrschaftssystem ... nur: alle Alternativen sind schlechter! Autokraten und Aristokraten haben zumeist weniger Checks and Balances. Und der gute Wille, die der Staatstreue dem Herrscher gerne unterstellt, muss noch nicht einmal falsch sein, wenn durch Inkompetenz dennoch in den Abgrund marschiert wird. Die heutige Demokratiekritik ist aber häufig nicht von jenen, die sich um die pluralistische Repräsentanz und den mündigen Bürger sorgen, sondern jene, denen die Meinung der politischen Gegner nicht passt und darum dies in der Manier der Autokraten disqualifizieren wollen.
Für Demokratie braucht man einen Grundkonsens, einmal wie sie funktionieren soll und dann wer dazugehört. Über beides werden sich die Menschen in diesem Land nicht mehr einig werden.
Von der Intension her haben Sie vermutlich recht. Die Fragmentierung der Gesellschaft entsteht aber nicht durch rückblickende Zusammenschau, sondern durch den Willen und die Überzeugung der einzelnen Gruppen, ihr Heil nicht im Gemeinsamen sondern im Trennenden zu sehen und zu suchen. Wenn es nun nicht nur vier oder fünf Gruppen gibt sondern fünfzig, dann ist die Assoziation Staat dabei, sich in kleinere Zellen aufzulösen. Wie weit das ökonomisch auszuhalten ist, bleibt abzuwarten. In meinen Augen ist es ein völlig natürlicher Prozess. Die Erkenntnis, dass kleinere Assoziate sich weder verteidigen noch ökonomisch längere Zeit erhalten können, wird die Gegensätze dann wieder zusammen führen. Erzwingen kann man da, glaube ich, gar nichts.
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