Manfred Knake / 08.12.2021 / 11:30 / Foto: Pixabay / 14 / Seite ausdrucken

Windmacher in Regierungsämter!

Johann Saathoff (SPD) aus dem LK Aurich wird Parlamentarischer Staatssekretär im SPD-geführten Innenmininisterium der Ampel-Koalition. Es ist bemerkenswert welche Karrieren bei der Ampel jetzt auf grün geschaltet werden.

Der Landkreis Aurich als Untere Naturschutzbehörde verfügte 2011 die vorübergehende und zeitweise Abschaltung der Krummhörner Windkraftanlage bis zum Ende der Brut- und Aufzuchtzeit der von Kollisionen betroffenen seltenen Greifvogelart Wiesenweihe. Bürgermeister Saathoff machte damals umgehend finanzielle Einbußen von „geschätzten 60.000 Euro“ durch den Einnahmeverlust geltend- und unterlag im angestrengten Rechtsstreit gegen den Landkreis vor dem Verwaltungsgericht Oldenburg. 

2013 in den Bundestag gewählt, agiert er dort als politischer Windkraftlobbyist, Sprechpuppe der Windenergiewirtschaft und „Energieexperte“. Der Windturbinenhersteller Enercon hat seinen Sitz in Aurich.

Die Ostfriesische  Nachrichten, Aurich, schreiben am 21. Jan. 2021:

Saathoff: Windkraft-Ausbau weiter stockend – […] Der Ausbau der Windkraft kam auch 2020 nicht richtig in Schwung. Das beklagte der SPD- Bundestagsabgeordnete Johann Saathoff aus Pewsum. […] Die vergangenen Jahre seien von „unsäglichen Abstandsdebatten“ geprägt gewesen. […]

Was er sonst noch macht laut der Info-Seite.  Deutscher Bundestag, Johann Saathoff (SPD), veröffentlichungspflichtige Angaben (Auswahl, abgerufen am 07. Dez. 2021

Funktionen in Unternehmen

  • Bürgerenergie Hinte & Krummhörn eG, Krummhörn, 
  • Vorsitzender des Aufsichtsrates, ehrenamtlich 
  • Ostfriesland Energie eG, Krummhörn, 
  • Mitglied des Aufsichtsrates, ehrenamtlich 

Funktionen in Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts   

  • Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, 
  • Post und Eisenbahnen, Bonn, Mitglied des Beirates 

Funktionen in Vereinen, Verbänden und Stiftungen  

  • Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE), Berlin, 
  • Mitglied des Parlamentarischen Beirates

Vorsitzender der „Küstengang“ in der SPD

Johann Saathoff ist auch Vorsitzender  der „Küstengang“ in der SPD. Diese ist ein Zusammenschluss von SPD-Bundestagsabgeordneten aus den fünf Bundesländern, die einen direkten Zugang zu Nord- bzw. zur Ostsee (Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein) haben. Aufgabe dieser ehrenwerten Gesellschaft ist es, die Interessen der maritimen Branche mit den dazugehörenden Wirtschaftszweigen im Parlament zu vertreten, eine lupenreine Lobbygruppe also.

Bundesweite Aufmerksamkeit erlangte der ostfriesische “Volksvertreter“, als er 2018 eine Bundestagsrede auf plattdeutsch gegen einen Antrag der AfD hielt, die deutsch als Landessprache im Grundgesetz verankert wissen wollte: 

„Düütschland profiteert daarvan, dat wi tosamenwassen in de Welt. Tosamenwassen in de Welt geiht nur, wenn man sük tegensiedig unnerhollen un verstahn kann un wenn man de richtige Spraak proten kann …“  

(„Deutschland profitiert davon, dass wir in der Welt zusammenwachsen. Zusammenwachsen in der Welt geht nur, wenn man sich gegenseitig unterhalten und verstehen kann und wenn man die richtige Sprache sprechen kann) 

Er wurde dann von Bundestagspräsident Schäuble unterbrochen, der ihn darauf aufmerksam machte, dass nicht alle Abgeordneten ihn verstehen würden. Saathoff als Dampfplauderer oder „Schnacker“, wie man in Ostfriesland jemanden nennt, der viel redet – aber eigentlich nichts sagt. Ein Bekannter schrieb mir zur Wiederwahl Saathoffs in den Bundestag: 

„Da darf man doch fragen, ob der ostfriesische Wähler bekloppt ist, einen Mann mit diesem hohen Stimmenanteil zu wählen, der mitgewirkt hat, diesen Landstrich mit riesigen Windparks zu verunstalten und der vielen Anliegern durch den Rotorenlärm der Anlagen das Leben zur Hölle gemacht hat.“ 

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Elias Schwarz / 08.12.2021

Warten wir, bis ein Analog aus dem Region Ahrweiler kommt. Da haben 12% für die Grünen gestimmt. Für Elektroautos. Ohne Energieversorgung (die Leitungen wohl immer noch kaputt). Aber wozu das ganze? Der Strom kommt aus der Steckdose, Deutschland sinkt in PISA und vor allem TIMS immer weiter… Und die Wähler glauben. Wie vor 500 Jahren.

Ulla Schneider / 08.12.2021

Herr Knake, das ist die Klimaerwärmung! Der Wind hat sich gedreht und streift den Ostfriesen nicht mehr durchs Gehirn, sondern durchs Portemonaie. De Dummbaddels sind bei Sturm wählen gegangen, der Stift verrutschte in Richtung des oben Beschriebenen, den sie unter flüssiger Stärkung für ihren Friesenhäuptling hielten.  Alles sehr bedauerlich, ich habe die Nordküstler für bodenständiger gehalten.  Und wenn jetzt noch die Küstenautobahn zu den Blutschreddern kommt, brauchen sich die Landbewohner keine Sorgen um ihre Urlaubszimmerchen machen. Die bleiben nämlich leer. Denn das hat der Westfale auch zuhause vor der Tür.  -Irgendwie erinnert mich das an den Vareler. Der, mit dem schwarzen Dachausbau.

Claudius Pappe / 08.12.2021

” Ich ziehe nun in das ehemalige Büro von Margot Honecker ” mehr Zynismus und Verachtung gegenüber der Demokratie und dem deutschem Volke kann die alte böse Frau nicht zeigen. Und den Urlaub verbringt sie in Berchtesgaden am Obersalzberg ?

Olaf Hüffner / 08.12.2021

Aber was soll denn Herr S. machen, nachdem er bei einer Unterwasserfahrt im letzten U-Boot der ostfriesischen Marine das Turmluk geöffnet hatte ? Er taugt also nur zum Politiker.

Christoph Mike Dietel / 08.12.2021

Lieber Herr Knake, Ihr Bekannter hat doch alles gesagt, was zu dieser Personalie zu sagen ist. Der Kerl hat - schon zum dritten male - ein Direktmandat gewonnen. Das ist das Problem, und weder Sie noch ich oder irgendeiner der klug und verständlich argumentierenden Autoren der Achse werden es lösen können.

Peter Bauch / 08.12.2021

Vermutlich finden die Ostfriesen das Wirken des Herrn Saathoff zu ihrem Vorteil.  Sonst hätten sie ihn nicht gewählt. Ich habe früher in diesem Landstrich gerne meinen Urlaub verbracht. Mittlerweile finde ich die Anhäufung der Windkraftanlagen dort unerträglich. Muß ich nicht mehr haben.

Gerhard Döring / 08.12.2021

„Düütschland profiteert daarvan, dat wi tosamenwassen in de Welt. Tosamenwassen in de Welt geiht nur, wenn man sük tegensiedig unnerhollen un verstahn kann un wenn man de richtige Spraak proten kann …“  Dafür sagen wir ihm, ebenfalls in englisch, tausend Dank. UGLY heist,glaube ich,viel und DONKEY klingt nach danke und so rufe ich ihm langsam zu,damit auch Schäufele und die Abgeordneten es verstehen: UGLY DONKEY!!!

Ralf Gutbrod / 08.12.2021

Nicht nur die ostfriesischen Wähler sind bekloppt. 80 % der Wähler, die noch wählen sind bekloppt. Die Ergebnisse der Wahlen in den letzten 16 Jahren lassen für mich keine andere Vermutung zu. Die sind so bekloppt, daß sie wahrscheinlich 2025 wieder genau so wählen. Das ist dann Demokratie.

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