... nicht aufregen, Herr Schneider! Die ganze lange Erzählung kann ein Bayer in einem ganz kurzen Satz zusammenfassen: “Saupreiß, moslemischer!”
Wie war das noch mal mit der dauerpropagierten Abgrenzung der CSU gegenüber der AfD. Ach so, die sind zu liberal für die CSU, die haben nämlich einige muslimische Mitglieder in ihren Reihen.
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Herr Schneider, dass dieselben Leute, die hier “revoltierten” bis vor vielleicht 10 Jahren die Kandidatur eines in Deutschland geborenen Moslems mit relativ gleichmütiger Ignoranz, ja womöglich gar einer gewissen sympathisierenden Neugierde hingenommen, ja akzeptiert hätten? Dass aber inwischen gewisse empirische Erfahrungen bis in die bayerische Provinz vorgedrungen sind? Und die Leute dabei ein bißchen dünnhäutiger geworden sind?
Man sollte den tiefen Bayern nicht unterstellen, dass sie den Koran nicht gelesen hätten. Wer ihn studiert hat und die Hadith kennt, kommt zu klaren Ergebnissen, ob sich ein Moslem tatsächlich dem Grundgesetz verpflichtet fühlen kann. Modern heute und aufklärerisch ist es, Religionen zu kritisieren und ihre Praxis zu hinterfragen. Auch wenn Herr Stegner von der SPD nichts gegen eine Islamisierung hat, eine Mehrheit der Deutschen sieht das völlig anders und dort, wo das Christentum noch lebt, gehen die Uhren nicht rückwärts, sondern vorwärts im Sinne der Aufklärung. Ich empfehle dem FDP Mann ein adäquates Buch: “Rodney Stark: Der Sieg des Abendlandes. Christentum und kapitalistische Freiheit”.
Da ist doch wieder ein Herr dabei, einen Moslem gegen den Islam auszuspielen. Moslem ist der Träger urdeutscher Traditionen, lebt nur noch nicht so lange hier, Islam bedeutet unbedingter Glaube an den Koran und die Scharia, oder wie der Islamist hierzulande zu sagen pflegt ” Islam bedeutet Friede !”. Bei 3000 urdeutschen Einwohnern kein Bürgermeisterkandidat ? Da ist doch irgendwas verdammt faul im Staate Däne…äh, in Bavaria !
Verehrter Herr Schneider, Sie schreiben “Am Ende vielleicht sogar ein evangelischer Kandidat?”. Da können Sie mal verschärft von ausgehen! Das ist der schwäbische Teil von Bayern, Nördlingen und Umgebung ist eine evangelische Gegend. Ich bin da ziemlich sicher, meine Tochter wohnt da (als Zugezogene).
Wallerstein wo? Muss man das kennen? Herr Schneider, Mal ernsthaft, ist das einen Kommentar wert? Und was soll der Hinweis auf die bayrische Verfassung? Oder wurde Herr Sahin von rechtswegen untersagt sich auf den Posten des Bürgermeisters zu bewerben? Doch wohl nicht. Er ist deutscher Staatsbürger, was also hat das mit der CSU zu tun? Damit ist der Verfassung genüge getan. Und dass in Bayern, vor allem im ländlichen Raum, die Uhren anders ticken ist nicht neu, das muss man nicht diskutieren. Also entweder Herr Sahin stellt sich dem Wähler oder nicht. In einer so kleinen Gemeinde muss nicht zwingend die dominierende Partei hinter ihm stehen um gewählt zu werden.
“Am Ende landen wir vielleicht noch in der Moderne, in der der Glaube keine Rolle mehr spielt und auch nicht, wer wessen Vater ist, sonder nur, wer Du bist.” So lange wir nicht sicher sein können, dass eine Mehrheit der hier ansässigen Muslime deutlich für jedermann an ihrer täglichen Praxis erkennbar in eben dieser “Moderne” angelangt ist, wird es weiterhin solche Kollateralschäden wie den Fall Sahin geben. Her Sahin ist sicher ein ehernwerter Mann. Aber man sollte deutsche Dörfer und Dörfler nicht für einfältiger halten, als sie es sind.
Es ist unheimlich traurig, dass so etwas in Deutschland im frühen Jahr 2020 noch möglich ist - selbst wenn es die bayrische Provinz ist. Das ist keinen Deut besser als die spinnerten Links-Grünen mit ihrer Allergie gegen alles was auch nur im Entferntesten (ihrer Meinung nach) rechts ist. Man kann nur mit dem Kopf schütteln.
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