Mal ehrlich, wer rechnet denn heute noch komplizierte Sachen im Beruf? Das Rechnen nach fast immer eine Software, man muss nur den In- und Output verstehen Insofern, insbesondere angesichts der immer schon abstossenden Schulmathematik mit den größten Pädagogik Nieten als Lehrern, wirklich schade wenn vielen intelligenten Leuten deswegen das Studium versagt bleibt.
@Gerold Sass „Entgegen aller Unkenrufe, geht es nicht um den Stoff, sondern die Art der Aufgabenstellung (um die Ecke gedacht) und die Länge des Lösungsweges, die ähnlich nie geübt waren …“ Aus meiner bescheidenen Erfahrung eines abgeschlossenen Maschinenbaustudiums kommt es gerade z.B. in der Mathematik nicht darauf an vorgegebene Lösungswege (egal ob kurz oder lang) zu üben, sondern diese (z.B. in Prüfungen) selber zu entwickeln bzw. zu finden. Oder anders ausgedrückt, der fleißigste Schüler kann so viel lernen und üben wie er will, irgendwann erreicht nun mal jeder seinen persönlichen Intellekt. Wenn es im Kopf also einfach nicht „Klick“ machen will, hat man halt Pech gehabt. Zur Not kann man dann ja immer noch Politiker werden. Beispiele dafür gibt es ja reichlich in den Parlamenten.
Erfrischend und Dankeschön, daß diese Wahrheit von einem jungen Menschen aus dem Kreise der “Betroffenen” formuliert wird, nicht von einem “alten weißen Mann”, dem bei vorstehenden Worten vorgestige Weltfremdheit unterstellt wird. Vielleicht wäre es noch interessant zu wissen, wie viele der wegen der “zu schweren” Matheprüfung jetzt Jammernden ihre letzten Freitage statt lernend eher hüpfend auf der Straße verbracht haben. Aber wenn’s mit dem Studium am Ende nichts wird, so zeigen viele der politisch Aktiven, vor allem auf der linksgrünen Seite, wie man sein weiteres Leben auskömmlich von Staatsknete gestalten kann.
Nicht die Schüler sind dümmer geworden, sondern die Lehrer sind schlechter geworden und abhängig vom Bundesland die Schulen. Lehrpläne ohne Logik, falsches unverständliches, teilweise stark mißverständliches Deutsch in den Aufgaben und überhaupt ein allgemeines Wischiwaschinixgenauesmachenwirnicht tragen zum Bildungsverfall aktiv bei. Wenn sich Eltern in Hamburg keine Nachhilfe für 50 Euro die Stunde leisten können, hat der Nachwuchs kaum noch Chancen. Wenn 10 Leute aus gleichen Zutaten etwas kochen und bei der Hälfte ist es nicht genießbar, liegt das dann etwa an den Zutaten?
Die hier so oberschlau Kommentierenden sollten vielleicht auch bedenken, dass an den Gymnasien gerade in Mathe nicht für das Leben, sondern für die Schue gelernt wird. Wer nutzt denn jemals wieder im Leben Gleichungen und lineare Gleichungssystememit zwei Variablen, oder beschreiben Symmetrie und Globalverhalten von Potenzfunktionen, Graphen von ganzrationalen Funktionen als Überlagerung von Graphen von Potenzfunktionenmit natürlichen Exponenten, um nur einige Beispiele des “Non vitae sed scholae discimus” zu nennen? Es soll Schülerinnen und Schüler geben, die sprachliche Begabungen haben und denen diese Zahlenonanie ein Graus ist.
Zitat:” Und das führt zu massenhaft Studienabbrechern. Laut dem statistischen Bundesamt haben 17 Prozent der Deutschen einen Hochschulabschluss, aber mit ca. 32 Prozent fast doppelt so viele die Hochschulreife.” Daraus folgt aber nicht, daß etwa die Hälfte der Abiturienten ihr Studium abgebrochen haben. Schon in den 70ern gab es Abiturienten, die nicht studierten sondern eine “Lehre” machten. Das sind nicht nur klassische Lehrberufe sondern auch MTA oder PTA. Und selbst wenn die Leute einen Abschluss haben, werden sie sich am Arbeitsmarkt behaupten müssen.
Unser Mathelehrer war Fanatiker. Der Unterrichtsstoff war nach dem 12. Schuljahr abgearbeitet, im 13. schlossen sich Wiederholungen an und bereits Stoff für ein mögliches, sich anschließendes Mathe/Physikstudium. Das Extrem lässt sich wohl auch aus der naturwissenschaftlichen Ausrichtung des Gymnasiums erklären. Die Abi-Prüfung Mathe war schwer, aber zu bewältigen. Mein Abi-Durchschnitt lag bei 3,1, bei den der Klassenbesten nicht unter 2,5. Das war 1973. Der mir zufälligerweise vorliegende Schulentwicklungsplan des Landes Berlin aus dem Jahr 1970 nennt für meinen Bezirk Wedding: Anteil Schulübergänger - Stand 1968/69 - von der 6. Klasse Grundschule zur 7. Klasse Gymnasium: 15,98 %. Das heißt noch lange nicht, dass sämtliche Übergänger später das Abitur bestanden hätten. Auf meiner Schule - Diesterweg-Gymnasium - war es nach meiner Erinnerung etwa ein Drittel, die bis zur 13. Klasse durchhielten, was bedeutet, dass seinerzeit lediglich 5,3 % meines Jahrgangs in Wedding die Allgemeine Hochschulreife erlangt hatten. Kaum zu glauben.
Die Matheaufgaben zu schwer - angeblich - und dann wird eine Petition gestartet?! Und die Kultusminister knicken ein? Wo lebe ich eigentlich inzwischen? Die Schüler sollten sich lieber einmal fragen, ob sie sich an der für sie passenden Schule befinden. Wenn ich erlebe, dass viele heutige Abiturienten weder einen relativ kurzen Text fehlerfrei schreiben, noch einen längeren schwierigeren sinnerfassend lesen können, schon mit Dreisatzaufgaben überfordert sind und richtiges konzentriertes Lernen und Üben über Wochen hinweg nicht vorgesehen ist, wundert mich gar nichts mehr. Die verwöhnte unreife Generation Schneeflöckchen - von den Eltern bis tief ins Erwachsenenalter gepampert - kann zwar die Schule schwänzen und psychisch eingeschränkten Jugendlichen (Greta) hinterherlaufen - aber selbst denken, sich auf sachliche Diskussionen einlassen, sich eine eigene Meinung bilden - leider oft Fehlanzeige! Umso erfrischender ist es, auf der Achse auch Beiträge von jungen Leuten wie Ihnen, Herr Wank, zu lesen! Ergänzung: Es ging mir schon während meiner letzten Dienstjahre an einer Grundschule gegen den Strich, dass Schüler eine Gymnasialempfehlung bekamen, obwohl sie in einem der Hauptfächer (Deutsch/Mathe/ Heimat und Sachkundeunterricht) eine freundliche 3 hatten - und als Ausgleich in Fleiß- und Lernfächern keineswegs nur 2en vorweisen konnten. Drum sitzen nun eben viele Real- und sogar Hauptschüler in Gymnasialklassen, scheitern irgendwann - und geben dann anderen die Schuld. Dem Knaben, der die Petition gestartet hat, empfehle ich, erst einmal etwas für sich selbst zu tun - wer Fotos von ihm gesehen und ihn per Video erlebt hat, weiß, was ich meine. Diese Bemerkung muss erlaubt sein!
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