@ Herrn Nettelbeck - Grobes Sieb, feines Sieb. Sie haben natürlich recht, dass es hier zu Ungerechtigkeiten kommen kann. Nur wenn man jedes Jahr ein gröberes Sieb nimmt, muß man irgendwann auch mal wieder ein feineres nehmen - ansonsten könnte man ja gleich auf die Siebe verzichten. Nach Gymnasium für Alle, Abi für Alle, Studium-Abschluss für Alle, Promotion für Alle würden sich dann eben neue Qualifikations- und Selektionskriterien herausbilden (heute noch unter dem Label “Absolvent der Spitzen-Universität / Eliteschule” oder auch durch Zusatzqualifikationen z.B. “MBA” oder Habilitierung). Dies heisst, früher unter anderen Bedingungen erworbene Qualifikationen werden abgewertet oder man versieht sie mit einem Zeitstempel - wie heute z.T. schon der Studien-Ort eine Aussage über die Qualifikation gibt.
Einmal unterstellt, das Problem einer bundesweit einheitlichen Abiturprüfung mit qualitativ unterschiedlichen Vorbereitungen in den Ländern sei ein reales Problem. Einzelne Schülergruppen hätten von den geforderten Prüfungsinhalten noch nichts oder zuwenig gehört oder gelernt. Das wäre in der Tat für die Betroffenen ärgerlich und die Verantwortlichen beschämend. Was mich irritiert, ist der Versuch sich Mitleid heischend an “die Welt” zu wenden, damit die Reset-Taste wieder auf Neustart gedrückt wird - und alles wieder gut wird… Diese Mentalität des Jammerns, Anklagens und Hüpfens ist zutiefst infantil und realitätsfremd! Das wirklich “Wirkliche Leben” besteht dummerweise aus vielen “Ungerechtigkeiten” und unterschiedlichen Vorraussetzungen, die immer wieder überwunden werden müssen - durch ANSTRENGUNG, DISZIPLIN und LEISTUNG ! Eine etwas weniger gute Note fällt später nicht ins Gewicht, wenn man Hindernisse eigenständig überwindet, statt zu jammern und nach “Mutti” zu rufen !
Danke, Marvin. Ich als Lehrerin der Sek II kann das nur bestätigen. Graue Haare bekomme ich z. B. immer, wenn meine Schüler in Biologie Grafiken auswerten müssen. Geht gar nicht. Dabei überkam mich während meiner Schulzeit bei solchen Aufgaben große Freude, weil man da mit Logik oft ohne auswändig Gelerntes zum Erfolg kommen konnte. Solche Schüler sind nicht studierfähig, zumindest nicht in MINT Fächern. Deshalb gibt es ein Übermass an neuen Studienmöglichkeiten zu denen Gender Studies gehören.
Entgegen aller Unkenrufe, geht es nicht um den Stoff, sondern die Art der Aufgabenstellung (um die Ecke gedacht) und die Länge des Lösungsweges, die ähnlich nie geübt waren… (unsere Tochter -auch Betroffene- war nie auf einer von Gretas “Klimademos”... ;)
30 Jahre nach dem Abi haben wir Ehemaligen und die noch lebenden Lehrer uns auf das eine oder andere Bier getroffen. Übereinstimmend erklärten die (von uns damals sehr geschätzten!) Pauker, dass die heutige (also die 2002 “heutige”) Generation sang- und klanglos durchrasseln würde, müsste sie unser Abi (1972) machen. Auch unisono beklagen die Lehrer das immer rapider sinkende Bildungsniveau bei den Schülern und im Gegenzug wachsende Lernunlust und Desinteresse. Das war schon vor 17 Jahren. Im Laufe meiner beruflichen Karriere habe ich dann oft mit Universitätsabgängern als Berufseinsteigern zu tun gehabt. Fazit auch den vielen Jahren: Geisteswissenschaftler sind für jeden Einsatz völlig untauglich, Wirtschaftswissenschaftler müssen erst mal den Unterschied zwischen Uni und realer Wirtschaft lernen - aber eines war allen Uni-Abgängern gemein: irrwitzige Gehaltsvorstellungen und gnadenlose Selbstüberschätzung. Nun ja, die Jugend und junge Generation von heute kann überwiegend nur noch hüpfen und physikalischen Dummfug verbreiten. Ist also hochqualifiziert für jedes politische Amt. Nur, so frage ich mich, wer wird demnächst unsere Wirtschaft weiter bewegen und führen? Ach so, klar, das machen dann die zahlreichen eingewanderten hochqualifizierten Fachkräfte, pardon, das war mir jetzt glatt entfallen. Ich hoffe, ich werde die Staatskasse nicht durch rentenkassenfreundliches Frühableben entlasten und noch miterleben, wie unser Land zielsicher an die Wand gefahren wird. Nur so, um zu sehen, ob ich mit meiner (und nicht nur meiner)Vorhersage richtig lag…
Der Schreiber dieser Zeilen kann sich noch sehr gut an sein Studium erinnern. Selbst nie durch eine Prüfung gerauscht, konnte ich bei meinen Kommilitonen von damals aber noch eine realistische Selbstreflexion erkennen. Wenn die nämlich eine Klausur nicht bestanden haben wussten sie, dass sie zu viel geschwänzt und/oder gefeiert haben. Klagen über eine zu schwere Prüfung kannten die schlichtweg nicht, sondern sassen sich im nächsten Semester disziplinierter auf ihren Hosenboden. Ich glaube nicht, dass sich im Prüfbetrieb strukturell etwas geändert hat (bestenfalls ist es leichter geworden). Alles nur eine Frage der Einstellung und einer satt und faul gewordenen Gesellschaft. Da jammert gleich jeder von Diskriminierung und ruft nach „Gerechtigkeit“.
Für jede Mutter ist ihr Kind die Krone der Schöpfung. Kein Lehrer, kein Schulleiter traut sich im Fall der Fälle ihr zu sagen, dass es nur ein verzogener, retardierter und unselbstständiger Balg ist, der dringend in die Lehre und ins Berufsleben gehört, weg von den Diesten von Hotel Mama, Restaurant Mama, Taxi Mama. – Zugegeben: Im Umfeld der linken Ideologie wird Leistung sowieso überbewertet. Auf einer bekannten Karikatur zu 1789 schultert der Dritte Stand in Gestalt eines alten, gebeugten Mannes, den wohlgenährten Adel und den feisten Klerus. So machen es sich heute Herrschaaren von rotlinksgrünen Minderleistern, heimische Gewächse wie Importkräfte, bequem auf den Schultern einiger weniger, die den Laden am Laufen halten. Und verspotten auch noch dreist jene, auf deren Kosten sie gut und gerne leben, als Dunkeldeutsche.
Es geht unseren Politikern hier eindeutig um das Ziel die Jugend zu instrumentalisieren, um später Petitionen von gestandenen Bürgern die Missstände kritisieren verbieten zu können. So wie das Demo recht soll nun auch das Petitionsrecht missbraucht werden, um die Bürger auf die ideologische Gesinnung zu trimmen. Am ende gibt es Petitionen mit Sinn und Unsinn wie Sand am Meer, die die Politiker dann ungelesen in die Tonne werfen. So soll der normale und kritische Bürger unter die Maulkorbpflicht gebracht werden.
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