Willkommen im Frauenabteil!

Die Grünen wollen Frauen in Berlin sicher nach Hause bringen – dank Frauenabteilen in der U-Bahn. Aber wer ist Frau? 

Wenn ich abends von einem Treffen mit Freunden komme, habe ich entweder das Handy am Ohr oder einen männlichen Begleiter, der mich bis zur Haustür bringt. Angesichts der vielen dubiosen Gestalten auf Berlins Straßen und der 111 Vergewaltigungen von mindestens zwei Tätern im vergangenen Jahr bin ich bestimmt nicht die Einzige, die sich so verhält. Ob ein U-Bahnabteil da hilft?

Auch bei den Grünen ist mittlerweile angekommen, dass sich Frauen im Dunkeln in Berlin nicht sicher fühlen. Immerhin, manche Probleme lassen sich nicht dauerhaft ausblenden. Doch statt sich zu überlegen, warum das so ist, versucht man sich lieber an Problemverschiebung. Sie haben es sicherlich mitbekommen: Ein spezielles Frauenabteil in der U-Bahn soll vor sexuell übergriffigen Männern schützen. Außerhalb der Stoßzeiten wird es ausschließlich von Frauen genutzt. Wie soll man so ein Vorgehen bezeichnen? U-Bahn-Asyl vielleicht? Im Übrigen hatten sich die Grünen auch an die Deutsche Bahn gewandt – doch nur die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) reagierte.

Statt die Grünen zu fragen, ob konsequentere Abschiebungen und härtere Strafen für Täter nicht sinnvoller wären, äußerte sich die Verkehrssenatorin Bonde von der CDU gegenüber dem Tagesspiegel wie folgt: „Nein, ich glaube nicht, dass ‚Frauenabteile‘ notwendig sind und ehrlich gesagt widerspricht das auch meiner Vorstellung von einer, unabhängig von meiner Genderzugehörigkeit, gleichberechtigten Gesellschaft“.

Eine durchaus berechtige Aussage, wäre sie nur Provokation und nicht, wie zu befürchten, ernst gemeint. Immerhin spielen sich die Grünen gern als die Partei auf, die sich für „Gleichberechtigung“ einsetzt. Gleichberechtigung, die zum einen nicht funktioniert, weil Männer und Frauen nicht gleich sind und zum anderen, weil die vielen Zugwanderten nicht für ihre Begeisterung für Gleichberechtigung bekannt sind. Ich erinnere nur an den TikTok-Trend der Talahons, die eine recht eindeutige Meinung darüber haben, wie sich Frauen zu verhalten haben: „Die Frau darf nicht raus, sie muss Hausfrau sein, meine Hausfrau.“ Man kann sich denken, warum Frauen, die nachts allein unterwegs sind, vergewaltigt werden. Nicht nur, weil sie Frauen sind, sondern auch, weil sie eben nicht zu Hause sind und zur „Schlampe“ werden.

Frauenplätze statt Raucherplätze

Doch mal angenommen, der Vorschlag der Grünen würde sich durchsetzen, welche Minderheiten könnten sich noch ein eigenes Abteil wünschen. Vielleicht Transmänner, Türken (die mögen keine Araber), Araber (mögen keine Türken), Juden, Inder, Veganer oder Dackelbesitzer? Das wird nicht passieren, aber wäre das nicht die vielgelobte Gleichberechtigung? Bräuchte man dann nicht auch Züge, die sich teilen, damit all diese Minderheiten von anderen Minderheiten separiert werden? Und vergessen Sie nicht das Bahnpersonal, das ordnend auf dem Bahnsteig eingreifen müsste. Nicht, dass sich einer ins falsche Abteil verirrt.

Und wenn man einmal in der U-Bahn und S-Bahn anfängt, gibt es dann etwas Ähnliches für Tram, ICE oder IC? Gibt es dann statt Raucherplätzen Frauenplätze? In einem Land, das gerne auch mal Panzer für Schwangere bereitstellt, ist alles möglich.

Und wer garantiert, dass Sexualstraftäter nicht genau dort lauern, wo ausschließlich Frauen sind – in diesem Fall im Frauenabteil? Und dank dem Selbstbestimmungsgesetz kann jeder behaupten, dass er eine Frau ist – für den unwahrscheinlichen Fall, dass jemand kontrolliert. Und falls Sie jetzt sagen, dass zumindest kriminelle Migranten das nicht für sich nutzen würden, weil sie es nicht verstehen – Fehlanzeige. Ich saß einmal in einem Zug, in dem ein Migrant ohne Ticket kontrolliert wurde. Er schrie daraufhin laut: "Rassismus!" als das Personal nach seinem Pass fragte. Selbstbestimmung ist vielleicht ein schwierigeres Wort als Rassismus, aber auch hier wird es nicht lange dauern, bis es genutzt wird.

Im Übrigen – was viele nicht wissen: Die Mitteldeutsche Regiobahn bietet Frauenabteile auf der  Strecke zwischen Leipzig und Chemnitz seit 2016 an. Obwohl ich seit Jahren diesen Zug nutze, ist mir so ein Abteil noch nicht aufgefallen. Vielleicht saß ich dort, ohne es zu wissen. Das Ganze scheint aber keine langfristigen Erfolge gebracht zu haben. Ab Ende 2024 fahren auf der Linie RE 6 andere Züge – ohne Abteile. 

 

Marie Wiesner, Jahrgang 1999, arbeitet in der Redaktion der Achse des Guten.

Foto: Montage achgut.com

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Leserpost

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Dr. Thomas Dörfler / 20.11.2024

Gestrige Nachricht “Gewalt gegen Frauen nimmt zu”,  passt zu diesem Artikel. Und schwupps, im “heutejornal” wurden gleich mal alle Morde/Totschläge als Femizit bezeichnet. Typische ÖRR Fake-News, denn Femizit heißt ja, die Frau wurde getötet, nur weil sie eine Frau ist. Mord aus Eifersucht, Ehrenmorde, Morde von Frauen an Frauen, etc. werden da vom ZDF gleich mit rein gemengt.  Und natürlich darf die “Hassrede” gegen Frauen in der Statistik nicht fehlen. Da wird alles munter zusammen gefasst und uns erzählt, die Gewalt gegen Frauen nehme zu. Verglichen wird das alles mit 2022. Wir erinnern uns, da war noch tlw. CORONA-Lockdown. Man sucht sich halt den Punkt der Statisitk raus, der gerade gut zum Mandra passt.  Wahrscheinlich richtig ist: Gruppen- und Einzelvergewaltigungen, begangen aus der Gruppe bestimmter Jungmännergruppen, haben die letzten 10 Jahre zugenommen. Auch sexuelle Belästigungen im öffentlichen Raum dürfte signifikant zugenommen haben. Im besten Deutschland aller Zeiten! Wenn jemand “Du Schlampe” in einer bekommenen WhattsApp-Nachricht als “Hassrede” anzeigt, ist sicher auch statistisch signifikant erhöht. Handelt es sich dabei aber um ein Gewaltverbrechen? Wird dann “Du Wichser” auch als “Gewalt gegen Männer” gezählt? Und dann kommt demnächst noch Herbert der Triebtäter ins Frauenabteil und weißt nach, dass er jetzt Hannelore heißt. Schöne neue GRÜNE Welt !    

Lars Tragl / 20.11.2024

Bald gibt es extra Züge für Frauen, vielleicht auch für Juden, gerade da hat man ja Erfahrung. Ob die Züge sicher sind , ist eine andere Frage, weil sich der Muselmann gewiss sein kann, dass er dort zuschlagen kann.Warum?, weil die Polizei beschäftigt, ist, bei Durchsuchungen von Internet-Sprachtätern und geriatrischen Reichsbürgern, etc.

Detlef Rogge / 20.11.2024

BVG fahre ich grundsätzlich nicht, stattdessen entweder Auto, was wegen volkspädagogischer Verknappung der Parkplätze immer sinnloser wird, oder Taxe. Mit den meist älteren türkischen Kutschern ist gut auszukommen. Um von mir aus in die West-Berliner Innenstadt per U-Bahn zu gelangen, müßte ich gleich über drei Kriminalitätsschwerpunkte, Gesundbrunnen (Messerstecherhochburg von Berlin, neuerdings geht der Trend zum Einsatz von Schußwaffen), Osloer Str. und Leopoldplatz (einstmals Messerstecherhochburg Deutschlands, jetzt Junki- Obdachlosen- und Alkihochburg). U-Bahnklientel nicht selten aggressive Jugendliche meist orientalischer Herkunft, Taschendiebe, zu 99% Roma aus Ost- und Südosteuropa, deutschstämmige Penner und Säufer, Geistesgestörte sämtlicher Couleur, immer wieder aggressives Betteln oft mit musikalischer Einstimmung. Als alter Zausel gehöre ich zwar nicht mehr zur Zielgruppe von Gewaltkriminellen, dennoch sollte man sein Glück nicht herausfordern. Hier in türkisch-arabischer Monokultur zu Hause, ist ein Auto längst nicht mehr nur ein Fortbewegungsmittel, sondern ein mobiler Schutzraum, zu dem ich besonders jungen Damen raten würde. Die Idee mit separaten U-Bahnabteilen für Frauen enrstammt dem Hirn eines Einfallspinsels von denen es in Berlin ohnehin schon zu viele gibt.

Dr. Olaf Matusiak / 20.11.2024

Dann hoffen wir doch mal, dass sich für die besten Frauen, die Deutschland jemals hatte, genügend männliche Begleiter (aka “Bohrmaschinen-Bernd aus der Friendzone) finden, die sich ritterlich und zivilcouragiert in das tödliche Messer werfen oder kopftottreten lassen. Schließlich möchten die Damen nicht nur unbehelligt auf Parties, zum Shopping oder ins McFit, sondern gelegentlich auch zur Wahlkabine, um dort ihr Kreuzchen bekanntlich besonders gerne bei jenen Parteien zu machen, welche diesen “Begleitbedarf” überhaupt erst notwendig gemacht haben. Interessante Dialektik, aber ohne mich.

E.Braun / 20.11.2024

Was viel wichtiger ist: gibts für ens Personenschutz für den Weg nach Hause?

Lutz Liebezeit / 20.11.2024

Frauenrechte, Gewalt gegen Frauen, Frauenplätze, Frauenarbeit, Frauenhäuser, Frauentreffen, Frauenkultur, früher kamen Frauen sicher nach Hause, auch nachts. Da gab es keine No go areas, die kamen erst mit der grünen Politik. Gewalt gegen Männer ist genauso häufig, da wurde gerade ein Vater vor seiner Familie brutal zusammengeschlagen.  Der Feminismus ist längst einem Geschlechterrassismus gewichen. Zudem wird überhaupt nicht differenziert. Es geht nur darum, mit Angst Stimmen zu gewinnen. Das ist unterste Schublade, darüber sollten sich die Frauen klar werden.

Albert Pflüger / 20.11.2024

Außerhalb der Stoßzeiten wird es ausschließlich von Frauen genutzt Genau mein Humor!

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