Will Markus Söder eine Corona-Impfpflicht?

Markus Söder hat sich in Sachen Corona als absoluter Hardliner geriert. Schon Ende August hatte der bayrische Ministerpräsident in einem Interview verkündet, bei der nächsten „Grippewelle“ alles wieder „dicht“ zu machen, sollten die Zahlen nicht stabil bleiben. Jetzt legte er nach, indem er von einem zweiten Lockdown sprach und um ein bundesweit einheitliches Bußgeld in Höhe von 250 Euro für sogenannte „Maskenverweigerer“ kämpft.

Besonders hervorgetan hat sich Söder bislang vor allem im Panikmachen. Kein Vergleich ist ihm zu hinkend, keine Ermahnung zu anmaßend. Vor allem für dramatische Formulierungen angesichts eines vermeintlichen Corona-Embargos scheint er eine große Leidenschaft zu hegen. Die Website der Tagesschau meldet:

‘Es ist wird langsam gefährlich‘, sagte Söder der ‚Frankfurter Allgemeinen Zeitung‘. Die Maske sei das wirksamste Mittel. ‚Wir haben fünf vor zwölf. Man darf sich die Lage nicht länger schönreden‘, sagte er der ‚Bild am Sonntag‘.“

So viel großes Kino stimmt misstrauisch. Würde ein ehrlich besorgter und sich redlich um sein Bundesland bemühender Politiker nicht demütiger auftreten, weniger mahnen und mehr vorausschauend planen? So brachte die BILD-Zeitung im vergangenen Monat die Schlagzeile eines historischen Steuer-Einbruchs in Bayern. Der Grund sei ein prognostizierter Steuer-Rückgang für 2020 von 4,2 Milliarden Euro im Vergleich zur Schätzung des vorigen Herbstes. Dass ein Lockdown ein Wirtschaftskiller ist, sollte niemand überraschen. Einen Ministerpräsidenten schon gar nicht. Dieser hat sich nun jedoch in den Kopf gesetzt, eine Corona-Steuerreform durchzusetzen. Mit Steuersenkungen, versteht sich, das wäre eine „Frischzellenkur für die Wirtschaft.“ Wie kommt Söder bloß darauf? Ach so: „Wir brauchen die Impulse einer Steuerreform unbedingt noch vor der Bundestagswahl.“ Hat hier etwa jemand die Absicht, als Kanzlerkandidat anzutreten?

„Mehr Maske, weniger Alkohol und weniger Partys“

Dies alles scheint Grund genug, Markus Söder mit sehr skeptischem Blick zu betrachten. Das Gute ist, dass seine auf jovial getrimmte Rhetorik nur scheinbar versteckt, zu welcher Rücksichtslosigkeit er fähig ist. Wie bereits hier analysiert, entlarvt sich Söders gespielte Harmlosigkeit jedem, der ihm genau zuhört. Denn zwischen seinen einlullenden, Mäßigung vorgaukelnden Sätzen verstecken sich regelmäßig knallharte Botschaften.

Vergangenen Dienstag sprach Markus Söder auf dem virtuellen Bezirksparteitag der CSU Oberpfalz. Natürlich war der hauptsächliche Punkt seiner Ansprache das leidige Thema Corona.

„Corona ist und bleibt gefährlich“, verkündete er gleich am Anfang. Dies veranlasste ihn in der Folge, eine Steigerung der Einschränkungen des öffentlichen Lebens zu proklamieren. Protest gegen einen derartigen Eingriff in die Bürgerrechte kanzelte er mit einem Totschlagargument ab, das man auch als emotionale Erpressung bezeichnen könnte:

„Als Vorsitzender der CSU bin ich nicht bereit, dieses ethische Dilemma so aufzulösen, dass ich für das Freizeitempfinden vieler das Leben weniger gefährde.“

Im Stil der AHA-Regeln hat sich Söder zudem ein neues Motto zurecht gelegt, damit das ganze hübscher klingt: „Das Motto heißt im Endeffekt: Mehr Maske, weniger Alkohol und weniger Partys.“

Wie geht man mit denen um, die sich nicht impfen lassen wollen?

Das wirklich Erschreckende wartet für die Zuhörer ab Minute 8:21 der Ansprache, wenn auch wie immer durch kumpelhaft besorgtes Getue kaschiert. Söder wendet sich dem Thema Corona-Impfungen zu:

„Jetzt müssen wir schauen, wie wir den nächsten Schritt gehen, das wird (der) Impfstoff. Wir haben heut beraten im Kabinett mal mit Experten. Ja, wir sind optimistisch, dass es einen Impfstoff gibt. Ob aber und welche Qualität und wie viel verfügbar ist, das ist noch sehr unsicher. Das wird uns übrigens in den nächsten Monaten noch vor eine andere Herausforderung stellen. Nämlich auch eine Impfstrategie zu entwickeln. Eine Impfstrategie, die sich die Frage stellt, wer soll geimpft werden? Also wir brauchen zunächst mal klare Prioritäten bei einem nicht so ausreichenden Impfstoff, wer dann geimpft wird. Klar – Ältere, Risikogruppen, gesundheitlich (…) Angeschlagene, Gesundheitssystem – Alten und Pflegeheime. Das wäre der eine Bereich. Und dann müssen wir entsprechend abstufen, wie wir das weiter organisieren können. Wir brauchen zu der Impfstrategie auch die Frage, wie oft man impfen soll. Und wann man am besten impfen soll. Und eine Frage, die dann noch gar nicht ganz geklärt ist und die uns noch vor vieles Kopfzerbrechen stellt, wie geht man mit denjenigen um, die sich nicht impfen lassen wollen? Aber (denen) man mit dem Impfstoff auch vieles erlauben könnte an öffentliche(m) Leben? Also das wird (…) Ende des Jahres, Anfang nächsten Jahres uns noch einiges Kopfzerbrechen bereiten können.“

Droht Märchenonkel Söder uns da etwa mit einer Impfpflicht durch die Hintertür? So nach dem Motto: Liebe Kinderlein, wenn ihr brav seid und euch impfen lasst, dürft ihr auch wieder mehr draußen spielen? Sollte es so kommen, dann hoffe ich nur, dass die Kinderlein sich in Ungehorsam üben.

Foto: Hofmann/Ludwig/Hermetiker CC BY-SA 3.0 de via Wikimedia Commons

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Leserpost

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herbert binder / 13.10.2020

Impfen? Auf jeden Fall! Aber nicht “gegen”, sondern “für”, nämlich dafür, Wahrheit wachsen zu lassen, und zu erschweren oder sogar zu “verunmöglichen”, daß unsere Fähigkeit und Bereitschaft zum Erkenntnisgewinn in einem sich selbst überbietenden und überbordenden Vernebelungswettbewerb vollends verschwindet. [Beträgt nicht bereits jetzt die Sichtweite schon deutlich unter 50 m, was im Grunde weiteren Stillstand und das Aussteigen zur Folge hat] Sie, diese Impfung, soll und darf nur ausschließlich einer solchen Art von “Empfängnis” dienen. Es ist das Prinzip Uterus. Mein Resümee, meine Hoffnung.

Edward von Roy / 12.10.2020

Grundgesetz, in Artikel 1 wird festgestellt: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Geht es nach Merkel, Söder und Spahn, wird vielleicht bald neuformuliert werden: Die Würde des mit mRNA gegen SARS-CoV-2 geimpften Menschen ist unantastbar.

Frances Johnson / 12.10.2020

Wenn Frauen den Herrn Söder wählen, fress’ ich einen Besen. Wenn Söder gegen Scholz steht, wählen die Frauen Scholz. Oder Habeck. Auch durchaus Lindner. Wetten? Nur Masochistinnen wählen Söder.

Edward von Roy / 12.10.2020

Davos 2017, auf dem WEF (World Economic Forum, Weltwirtschaftsgipfel) trat ein Herr Gates auf und gewährte der Menschheit 460 Millionen $ als CEPI, Coalition for Epidemic Preparedness Innovations. Zwei Jahre später ließen seine Bill & Melinda Gates Foundation und besagter WEF das gesundheitspolitische, beinahe militärische Manöver Event 201 trainieren, Gastheber war am 18. Oktober 2019 in New York das Johns Hopkins Center for Health Security, anwesend Teilnehmer von Johnson & Johnson (Risperdal, Opioid epidemic). Dem ungeheuer tödlichen fiktiven Coronavirus nCoV (a novel zoonotic coronavirus transmitted from bats to pigs to people that eventually becomes efficiently transmissible from person to person), so simulierte das dreieinhalb Stunden lange Manöver, sei ohne neuartige öffentlich-private Kooperationen, ohne Lockdowns, Maskenpflichten, Massentests und schließlich erlösende Massenimpfungen nicht beizukommen, bis dahin gelte es, in allen Medien jede Kritik an den Maßnahmen zu unterdrücken. Am 1. Februar 2020 nannte Tedros ein Ende 2019 in China entdecktes Coronavirus „Staatsfeind Nummer eins“ und zeigte der Menschheit den Weg zum Massenimpfen (11.02.2020, WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus: „This is a common enemy … wake up and consider this enemy virus as public enemy number one … It’s the number one enemy to the whole world and to the whole of humanity … The development of vaccines and therapeutics … the first vaccine could be ready in 18 months). Alles Übrige setzen seit sieben Monaten Fauci, Véran, Spahn, Wieler, Drosten und Lauterbach mit prominenten Corona-Schauspielern wie Macron, Söder und Mercel und unzähligen Laienschauspielern global in Szene, als hätten sie bei Event 201 trainiert. Statt mit gebotener Sorgfalt zu recherchieren und ohne Zensur zu informieren sowie auch Kritiker zu Wort kommen zu lassen, helfen Funk und Presse 2020 überwiegend mit beim Aufrechterhalten der Lüge von der Epidemie nationaler Bedeutung und von einer Pandemie.

Frances Johnson / 12.10.2020

Copy&Paste; FJ zu St. Frank: Interessant ist ja, dass niemand außerhalb eines Labors bekannt gibt, welche Variante unterwegs ist. Es ist schließlich ein Unterschied, ob man mit dem Wildtypus in Berührung kommt oder mit Δ382. Es kann auch sein, dass Δ382 gar nicht mehr auf der Welt ist, dafür aber eine andere durch Mutation, Entfernung eines Segments (deletion) oder Rekombination veränderte Variante. Diese sorgen oft für deutliche Unterschied. SARS-Cov2-Δ382 zum Beispiel war dafür bekannt, dass es zwar Pneumonien verursachte, aber überlebt wurde (Untersuchungen Taiwan). Gar nicht geredet wird über PAC-MAN (Prophylactic Antiviral Crispr in huMAN cells), so benannt in Stanford, oder auch über REGN-COV2 (Regeneron), das es hier nicht gibt und in den USA erst demnächst zugelassen ist, derzeit vermutlich gegen Unterschrift. Wenn ein Land erst sagt, dass Lappen nicht nützlich sind, weil es keine hat und danach die Alltagsmaske propagiert, weil es sie plötzlich hat, muss man annehmen, dass es in medizinisch-pharmakologischer Forschung nicht viel aufzuweisen hat, vor allem kein Geld. Es hat zwar Geld für Flüchtlingstarnungen, aber evtl keins für pharmakologisch-medizinische Forschungen. Das würde dazu passen, dass China in einer Woche zwei Behelfs-KH hochzieht, BER aber Jahre zu spät fertig ist und vielleicht nicht mehr gebraucht wird. Abbott/Qi, Stanford: “the idea was to attack the coronavirus by directing a Crispr torpedo at it, attacking the virus’s genetic makeup that allows it to penetrate human cells and then use the cell’s machinery to self-replicate.” Result: “The coronavirus-targeted Crispr had reduced the amount of virus in the solution by 90 percent. If effectively delivered, this kill rate, they theorized, might be enough to stop the disease in a human.” Paper: not yet peer reviewed though: “Development of CRISPR as a prophylactic strategy to combat novel coronavirus and influenza.” Alltagsmaske. Damit keiner merkt, dass wir auf dem Mond leben. Vergesst Söder.

Frances Johnson / 12.10.2020

Söder ist hinterm Mond. Bill Gates, nach Regeneron gefragt, sagte, es sei ein sehr gutes Medikament. Zeit, an Malaria weiter zu arbeiten und Ebola. Passt zu dem Mann, dass er evtl die Leute pieksen will, obwohl es Therapien gibt. die zunehmend in Gang kommen. Irgendwie wirkt er übergeschnappt.

Torsten Hopp / 12.10.2020

Märchenonkel? Wir wissen aus der Geschichte, wo Menschen zu Testzwecken gegen ihren Willen benutzt wurden. Ich denke, da glaubt jemand er ist Gott.

JoachimKaleja / 12.10.2020

Wenn nur noch das ,  seit Jahrtausenden probateste Mittel hilft Veränderungen herbeizuführen ,  dann sollte es auch angewendet werden !  Allerdings nicht von Stümpern und Alkoholikern wie im. 3. Reich .

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