Der Transport ” klassischer ” Bildung funktioniert in der Regel sehr gut und es gibt auch überragende Einträge zur Literatur -und Philosophiegeschichte, zur Kunstgeschichte, zur Musik, Psychologie ,Ethnologie, zur politischen Geschichte , zum NS - Staat, zum Stalinismus, zur Länder - und Kulturgeschichte, zum Theater , Film und, und, und. Manchem jungen Menschen würde man ein intensiveren Gebrauch wünschen, aber auch einigen Foristen hier auf der Achse. Daß Einträge zum Zeitgeschehen , sagen wir ” heikel ” und oft mehr als das sind ( eine Frechheit?) , ist kein Grund, das ganze Unternehmen in die Tonne zu treten. Wann war jemals eine Zeit, in der etwas naiv zu lesen überhaupt möglich war ? ICH entsinne mich NICHT. Streit um Deutungshoheit gehört zu jeder wissenschaftlichen Disziplin, jeder Religion, jeder Weltanschauung, - jeder Welterfahrung überhaupt. Und es ist auch klar, daß jeder Machtanspruch im Gewand der Keuschheit daherkommt, die es als aufmerksamer Leser zu prüfen und zu enttarnen gilt. Alles Lesen ist Interpretation und im Kern ” Detektivarbeit “, Entschleierung .Siehe Karl Kraus. Ich empfehle zur Lektüre den Wikipedia - Eintrag zu Hannah Arendt. Eine der Sonntagsmessen der linken Vereinnahmung, bei denen sie versucht, sich auf die gute Seite zu ” schwindeln “.
Wenn man Wikipedia folgt, waren z. B. die italienischen Staatsgründer(Garibaldi, usw.) mehr oder weniger Nazis. So als ob die Vertreibung von Besatzern und Kolonialherren ein Verbrechen gegen die Menschheit ist. So einen Schwachsinn sollte man sich nicht antun und Wikipedia am besten vergessen..
Wikipedia, das politisch korrekte Lexikon, das ist mir schon vor 10 Jahren unangenehm aufgefallen. Eine Besserung erwarte ich nicht. Wenn ich darauf zurückgreife, dann immer mit viel Skepsis im Hinterkopf. Ich habe noch den Brockhaus und andere alte Nachschlagewerke in gebundener Form im Regal stehen. Und selbst da fällt mir eine ideologische Färbung auf. Ein Nachschlagewerk ist immer vom Zeitgeist geprägt. Das muss man eben wissen, wenn man es nutzt. Ebenso, wie diesen Grundsatz: “der Sieger schreibt die Geschichte.” Wie oft Geschichte umgeschrieben werden kann, habe ich als Angehöriger einer deutschen Minderheit in Rumänien mehrmals erlebt. Nach dem Ende der KuK-Monarchie waren es die Rumänen, die unsere Geschichte neu schrieben, dann die Nationalsozialisten aus den eigenen Reihen, dann wieder die rumänischen Kommunisten, und nach der Wende schrieben die äusserlich gewendeten Rumänen diese Geschichte neu. Und als sie beim Lügen ertappt wurden, schrieben sie einfach eine neue Version der Lüge. Das ist das, was dann in den Schulen gelehrt wird. Wer macht sich schon die Mühe, intensiv zu recherchieren und verschiedene Parteien zu hören, zu hinterfragen, und daraus den Märchengehalt zu streichen und die Fakten zu behalten? Nicht immer hat man für eine simple Informationsabfrage die Zeit einer Dokorarbeit. Immerhin hat das WWW den Vorteil, dass man Gegendarstellungen noch finden kann, und sich so ein Gesamtbild von einem Sachverhalt bilden kann. Wenn man z.B. etwas über den Reformator Luther erfahren will, dann sollte man eben nicht nur den Papst (oder wikipedia) fragen, sondern auch einmal lesen, was Luther selbst geschrieben hat. Und dann wird man immer noch geneigt sein, einer der beiden Parteien zuzustimmen, weil man selbst parteiisch und voreingenommen ist. Der moderene Mensch hat sich schon so sehr an das System der Lüge gewöhnt, dass er wie Pilatus nur noch gleichgültig fragen kann: “Was ist Wahrheit?”
Sehr geehrter Herr Röhl, leider sind Sie „spät dran“ - aber besser zu spät als nie. Markus Fiedler und Dirk Pohlmann haben das Thema „Die dunkle Seite von Wikipedia“ schon lange in Bearbeitung und sind mit dessen Machenschaften und dem Kreis der Verantwortlichen schon deutlich weiter.
Das wirklich Schlimme ist, dass der überwiegende Teil der Wiki-Konsumenten die Inhalte für wahr hält, kritiklos und ohne weitere Prüfung. Wikipedia (D) zeigt, wie aus einer guten Idee ein manipulatives Werkzeug der linksgrünen Mischpoke gemacht wird.
Ob wir spenden oder nicht: Wenn Fake-Wiki seinen Ruf so weit verspielt hat, dass sie in Geldnot geraten, gibt es bestimmt Steuergelder vom Bund - auch wenn die SPD hier wohl (noch) keine Medienbeteiligung hat. Wir erleben den Einstieg in das (alt bekannte) System ja gerade bei den Zeitungen.
Meine volle Zustimmung, Herr Roehl! Mein Damaskus-Erlebnis war auch jener unsägliche Wikipedia-Eintrag zu den “Hetzjagden in Chemnitz”. Pure Propaganda, lanciert von den üblichen Verdächtigen aus der links-grünen Lügnerhoelle. Seitdem weiß ich, was ich von Wikipedia halten soll: nur eine weitere dumme Plattform für plumpe Geschichtsklitterung, auf die nur noch dümmere Leser hereinfallen. Und genau wie Sie bin ich froh, diesen Unsinn nie durch Spenden auch noch alimentiert zu haben.
@Jörg Plath. Klopädie? Finde ich zunehmend passend.
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