Manfred Knake / 27.04.2023 / 11:00 / Foto: Pixabay / 19 / Seite ausdrucken

Wieder Schiffskollision mit Offshore-Windkraftanlage in der Nordsee

Vor genau drei Jahren kollidierte der unter britischer Flagge fahrende Offshore-Versorger „Njord Forseti“ im Offshore-Windpark „Borkum Riffgrund 1“ mit einer Siemens SWT-4.0-120-Anlage, ungefähr 45 Kilometer nördlich der Insel. Die Achse berichtete damals. Nun ist es wieder passiert: Am 25. April 2023 kollidierte das Küstenmotorschiff „Petra L“ im Offshore-Windpark „Gode Wind" vor Norderney und Juist mit einer Windkraftanlage und wurde dabei schwer beschädigt. Der Norddeutsche Rundfunk berichtete dies am 26. April 2023.

Demnach  hieß es zunächst vom Windparkbetreiber Oerstedt, es habe keinen Zwischenfall gegeben, die Sensoren hätten nichts gemeldet. Nach einer Überprüfung aus der Luft waren nur leichte Schäden an der Anlage gesichtet worden. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei sei es das erste Mal, dass es zu einer Kollision mit einer Windkraftanlage gekommen, was nicht zutrifft, siehe die Njord Forsti-Kollision vor fast genau drei Jahren am 24. April 2020.

Die Polizei berichtete weiter, es werde ermittelt, warum das Schiff so weit vom Kurs abgewichen war, ohne dass die sechsköpfige Besatzung diese bemerkte. Verletzte gab es nicht. Der Kapitän hat sich bisher nicht zu der Havarie geäußert, die Meldepflicht des Unfalls hatte er versäumt und lässt sich von einem Anwalt vertreten.

Das unter der Flagge Antiguas registrierte Frachtschiff, beladen mit 1.500 Tonnen Getreide, kam aus dem polnischen Stettin und hatte als Zielhafen Antwerpen. Windparks stehen nicht weit vom Verkehrstrennungsgebiet in der südliche Nordsee, einem stark befahrenen Schifffahrtsweg.

Es muss befürchtet werden, dass solche Havarien wieder geschehen können. Würde ein ein Tanker in den Windpark rauschen, hätte das enorme Folgen für den angrenzenden Nationalpark Wattenmeer und Weltnaturerbe gehabt.

Zur Erinnerung: Nach „Prognosen“ und „Risikolanalysen“ des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) in Hamburg am Beispiel eines anderen Windparks in der „Ausschließliche Wirtschaftszone“ (AWZ) dürften sich solche Kollisionsereignisse nur alle „435 Jahre“ ereignen, weiter: „Eine auf das Jahr 2017 abgestellte Prognose kommt zu einem Wert von 375 Jahren […] Die ermittelte und die prognostizierte Kollisionswiederholrate liegt über dem von der Arbeitsgruppe Richtwerte ermittelten Mindestwert von 150 Jahren, ab dem von einem hinnehmbaren Risiko ausgegangen werden kann[…].“ (Quelle: Genehmigungsbescheid auf den Antrag der Northern Energy OWP West GmbH -vormals LCO Nature GmbH- , Leerer Landstraße 72, 26603 Aurich vom 15. April 2014, S. 35).

So schnell können 375 Jahre vergehen.

Manfred Knake ist Herausgeber des Wattenrat

Foto: Pixabay

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Franz Klar / 27.04.2023

Nur eine Frage der Zeit , bis ein stolzer Verbrenner die erste Ladesäule rammt ! Wenn das kein Argument gegen E-Mobilität ist , kann Newsguard auch nichts mehr reißen , porca ...

Wilfried Cremer / 27.04.2023

hallo Herr Knake, bei der Gelegenheit: Die grüne Hirnerweichungsmasse hat die Brücke Fehmarn-Dänemark verhindert mit dem Argument, dass sie die Vögel stören würde. Eine tausendfache Masse an Rotorenmaterial ist aber unbedenklich für die größten Irrsinnsproduzenten aller Zeiten bis in alle Ewigkeit.

Sabine Heinrich / 27.04.2023

Ph - was interessiert es mich, wenn die lächerlich kleine Nordsee vergiftet wird? Ich bin Deutsche, wähle grün, gebe mich mit derartigen Nichtigkeiten gar nicht erst ab - finde es zudem toll, dass viele weitere schöne Windräder den Anblick der langweiligen Nordsee etwas auflockern - denn ich habe höhere und hehrere Ziele: Ich will das Weltklima retten! Und deshalb klebe ich mich jetzt gleich vor unserem Feuerwehrhaus fest, damit diese gräßlichen riesigen Autos nicht wieder die Luft verpesten! - Und jetzt mal im Ernst: Wer ist der Urheber dieses unsäglich dummen Begriffs “Klimarettung”? Das Klima retten - hä??? Wer sich nur für 10 Cent Gedanken über diesen Begriff macht, müsste eigentlich erkennen, wie schwachsinnig er ist.

Sabine Schönfeld / 27.04.2023

Die Offshore-Windanlagen werden mit höchster Wahrscheinlichkeit in Seekarten eingetragen. Da stehen auch schon Untiefen, Riffe, Bohrtürme und sonstige Hindernisse aller Art. Die Frage ist hier wohl weniger, ob man solche Anlagen verantworten kann, sondern die Frage ist wohl eher die nach der Ausbildung der Kapitäne? Ein Schiff darf grundsätzlich nicht verantwortungslos geführt werden, ein Tanker gleich dreimal nicht. Eine solch hanebüchene Argumentation ist wesentlich schlechter als gar keine, denn sie diskreditiert ausschließlich den eigenen Standpunkt.

Peter Haupt / 27.04.2023

Hin geht die Zeit , her kommt der Tod , ach wie geschwind und wie behende ,  kann kommen meine Tedesnot.. das tausendjährige Reich hat nur 12 Jahre gedauert und wie lange dauert der Klimawahnsinn ?

Heiko Stadler / 27.04.2023

Gut dass die letzten drei Kernkraftwerke in Absurdistan stillgelegt worden sind, denn “Millionen” von gefährlichen Kernkraftwerken sind schon explodiert. Im nächsten Jahr werden auch noch die letzten Kohlekraftwerke stillgelegt und viele tausend neue Windkraftwerke gebaut. Dann ist Blödistan ganz sicher.

Thomas Szabó / 27.04.2023

Johannes, Prophet im gehobenen Dienst, Besoldungsgruppe B10, prognostiziert / prophezeit die Klima-Apokalypse. Die Politik richtet sich zunehmend nach Prognosen. Prognosen sind wie Prophezeiungen. Das ist unseriös. Die Achse möge sich daran abarbeiten.

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