Das betretene Lachen von Maischberger und Wickert müssten doch überhaupt nicht sein, wenn sie, wie geschehen, von einem Talkgast in flagranti dabei überführt werden, wie sie eine nicht ideologiefreie Sprache benutzen. Hier wird Professionalität mit dem Hintern eingerissen, weniger wäre auch hier mehr.
Das ist aber schon ein sehr mildes Urteil, was Sie das fällen. Was da in den Mainstream-Blättern teilweise veröffentlicht wurde, kann man eigentlich nur als beinharte Propaganda bezeichnen. Zugegebenermaßen erscheinen immer auch mal wieder durchaus kritische Artikel. Diese gehen jedoch in der Gesamtheit der tendenziösen Berichterstattung unter. Der Grundton ist jedenfalls links-grün und staatstragend. In “normalen” Zeiten wäre das ja gar nicht mal so schlimm. Aber in einer Zeit, wo die eigene Regierung eine gefährliche und teure Fehlentscheidung an die andere reiht und dabei fröhlich und unverfrohren die Grundlagen unseres Rechtsstaates hintertreibt, kann man eine solche Berichterstattung nun wirklich nicht mehr gutheißen. Ein Journalismus dieser Art wird nicht nur seiner Aufgabe nicht gerecht, er macht sich selbst zum Handlanger jener, für die Freiheit und Selbstbestimmung des deutschen Volkes längst auf den Müllhaufen der Geschichte gehört. Lügen- oder Lückenpresse ist dafür noch eine recht höfliche Bezeichnung.
Wirklich gut, daß das mal auf den Punkt gebracht wurde. Der Teufel steckt jedoch im Detail. Eines dieser Details: Es gibt kaum noch neutrale Berichterstattung. Annähernd jeder Artikel der Zeitungen und annäherend jeder Beitrag der ÖR ist mit der persönlichen Meinung des Journalisten durchsetzt. Der Schwerpunkt scheint weniger auf der Nachricht als vielmehr auf der Meinungsverbreitung zu liegen. Es sind die “Kleinigkeiten”, die (bei mir) zur großen Verstimmung führen. So wird gerne über die “CDU”, die “SPD” und wie sie alle heißen berichtet, nur die aktuell erfolgreichste Partei erhält einen Zusatz: die “populistische”, wahlweise die “rechtspopulistische AfD”. Grundsätzlich sind die linken Demonstranten “Aktivisten”, alle anderen Demonstranten dagegen “Aufmarschierer”. Ein weiteres Detail: es wird m.E. nicht “ausgewogen” berichtet. Obwohl Statistiken unmißverständlich belegen, daß die von “links” kommende Gewalt genau so groß ist, wie die von rechts, wird in den Medien der Eindruck erweckt, und zwar ausnahmslos, es gäbe überwiegend “rechte Gewalt”. Das Narrativ der Bundesregierung wird kritiklos übernommen. Das ist ja nur ein ganz kleiner Ausschnitt dessen, was “die Medien” täglich manipulativ mit uns anstellen. Die Meinungsvielfalt scheint verloren gegangen zu sein. Vor 40 Jahren unterschieden sich die Inhalte zu gleichen Themen in der SZ, der FR, der FAZ und der Welt deutlich voneinander. Wer sich ein halbwegs genaues Bild der Lage machen wollte, kam um die Lektüre aller 4 Zeitungen (von denen 3 überlebt haben) nicht herum. Dann war er aber auch mit dem Meinungsspektrum von linksliberal bis rechtskonservativ versorgt. Heute sind weite Teile der Berichterstattung dieser Zeitungen nicht mehr voneinander zu unterscheiden. Wer Vielfalt möchte, muß! im Internet graben. Und sich dafür möglicherweise auch noch als Abweichler beschimpfen lassen. Deswegen würde ich das noch nicht als Lügenpresse bezeichnen, allenfalls als selektiv und/oder als manipulierend berichtende Presse. Leider muß ich feststellen, daß das unter dem Strich, in meiner Wahrnehmung als Leser, keinen wirklich bedeutenden Unterschied macht.
Wenn hinter vielen kleinen Lügen aber eine monströse Lüge lauert, wie bei der sog. Flüchtlingskrise, dann wird es eklig und widerwärrtig. Alleine die kleinen Lügen aufzuzählen würde lange dauern - allerdings wird es erst richtig interessant bei der monströsen Lüge. Neulich schrieb der Spiegel wieder davon, dass Flüchtlinge/Migranten dafür sorgen (werden), dass der sog. Fachkräftemangel nicht so starke Auswirkungen hat. Meine Replik, dass es ja prima sei, dass die sog. Flüchtlinge dann gerade rechtzeitig gekommen wären, wurde natürlich nicht veröffentlicht.
Ihr Text ist wenig tröstlich, Herr Bonhorst. Wenn Sie schreiben, “zwischen SZ und DIE WELT liegen Welten”, dann mag das für die Ausrichtung z. T. stimmen. Wenn es um wahrhaftige Berichterstattung geht, wird die Differenz deutlich geringer. Als Beispiel sei die Berichterstattung über die Ereignisse in Sebnitz im Jahr 2000 genannt. Dort war auch das Kriterium der bewußten Lüge allemal erfüllt. Und fast über das gesamte Medien-Spektrum, also TV, Funk und Presse. Da kann man nur von gleichgeschalteten Medien sprechen, und das ohne übergeordneten Zensor. Wirkliche Welten liegen z. B. zwischen “DIE ZEIT” oder “Süddeutsche Zeitung” und “Junge Freiheit”.
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