Das Weglassen essentieller, zum Verständnis wichtiger Teile der Wahrheit ist auch Lügen. Da lasse ich mir nicht einreden, daß dafür kein Platz ist. Die Märchen von den vielen Flüchtlingsfamilien und die neue Ärzte- und Physikerschwemme wurden nicht wegen besserer Einsicht fallengelassen, sondern weil der Druck im Internet zu groß wurde. Mit den Regionalblättern haben Sie Recht. Da ist der Schmerz über den Vorwurf sicherlich berechtigt.
Es mag wenig direkt gelogen werden allerdings kann man durch verschweigen, übertreiben und relativieren auch eine unausgesprochene grosse Lüge erzählen. “Narrativ” nennt man das wohl heutzutage.
Sehr geehrter Herr Bonhorst, ihrem Artikel kann ich zustimmen. Allerdings sollten Sie zum “Ein Schimpfwort aus der Nazi-Zeit,..” besser recherchieren. Wenn schon die Wahrheit, dann doch wohl die ganze. Denn gerade der “Lügenpresse” werden ja auch Unterlassungen vorgeworfen.
Das Problem ist nicht das Lügen an sich, sondern ein Zustand der Verwirrtheit, in dem wahr und falsch nicht mehr unterschieden werden können.
Na ja, mir fallen da schon ein paar Lügen ein: wenn z.B. Gewalttäter christliche Vornamen verpasst bekommen (das wäre dann in erster Linie die oben gelobte Lokalpresse). Dass verschwiegen wird, dass die Opfer im Bataclan bestialisch gefoltert wurden, rechtfertigt meiner Meinung nach den Begriff Gleichschaltung.
Das betretene Lachen von Maischberger und Wickert müssten doch überhaupt nicht sein, wenn sie, wie geschehen, von einem Talkgast in flagranti dabei überführt werden, wie sie eine nicht ideologiefreie Sprache benutzen. Hier wird Professionalität mit dem Hintern eingerissen, weniger wäre auch hier mehr.
Das ist aber schon ein sehr mildes Urteil, was Sie das fällen. Was da in den Mainstream-Blättern teilweise veröffentlicht wurde, kann man eigentlich nur als beinharte Propaganda bezeichnen. Zugegebenermaßen erscheinen immer auch mal wieder durchaus kritische Artikel. Diese gehen jedoch in der Gesamtheit der tendenziösen Berichterstattung unter. Der Grundton ist jedenfalls links-grün und staatstragend. In “normalen” Zeiten wäre das ja gar nicht mal so schlimm. Aber in einer Zeit, wo die eigene Regierung eine gefährliche und teure Fehlentscheidung an die andere reiht und dabei fröhlich und unverfrohren die Grundlagen unseres Rechtsstaates hintertreibt, kann man eine solche Berichterstattung nun wirklich nicht mehr gutheißen. Ein Journalismus dieser Art wird nicht nur seiner Aufgabe nicht gerecht, er macht sich selbst zum Handlanger jener, für die Freiheit und Selbstbestimmung des deutschen Volkes längst auf den Müllhaufen der Geschichte gehört. Lügen- oder Lückenpresse ist dafür noch eine recht höfliche Bezeichnung.
Wirklich gut, daß das mal auf den Punkt gebracht wurde. Der Teufel steckt jedoch im Detail. Eines dieser Details: Es gibt kaum noch neutrale Berichterstattung. Annähernd jeder Artikel der Zeitungen und annäherend jeder Beitrag der ÖR ist mit der persönlichen Meinung des Journalisten durchsetzt. Der Schwerpunkt scheint weniger auf der Nachricht als vielmehr auf der Meinungsverbreitung zu liegen. Es sind die “Kleinigkeiten”, die (bei mir) zur großen Verstimmung führen. So wird gerne über die “CDU”, die “SPD” und wie sie alle heißen berichtet, nur die aktuell erfolgreichste Partei erhält einen Zusatz: die “populistische”, wahlweise die “rechtspopulistische AfD”. Grundsätzlich sind die linken Demonstranten “Aktivisten”, alle anderen Demonstranten dagegen “Aufmarschierer”. Ein weiteres Detail: es wird m.E. nicht “ausgewogen” berichtet. Obwohl Statistiken unmißverständlich belegen, daß die von “links” kommende Gewalt genau so groß ist, wie die von rechts, wird in den Medien der Eindruck erweckt, und zwar ausnahmslos, es gäbe überwiegend “rechte Gewalt”. Das Narrativ der Bundesregierung wird kritiklos übernommen. Das ist ja nur ein ganz kleiner Ausschnitt dessen, was “die Medien” täglich manipulativ mit uns anstellen. Die Meinungsvielfalt scheint verloren gegangen zu sein. Vor 40 Jahren unterschieden sich die Inhalte zu gleichen Themen in der SZ, der FR, der FAZ und der Welt deutlich voneinander. Wer sich ein halbwegs genaues Bild der Lage machen wollte, kam um die Lektüre aller 4 Zeitungen (von denen 3 überlebt haben) nicht herum. Dann war er aber auch mit dem Meinungsspektrum von linksliberal bis rechtskonservativ versorgt. Heute sind weite Teile der Berichterstattung dieser Zeitungen nicht mehr voneinander zu unterscheiden. Wer Vielfalt möchte, muß! im Internet graben. Und sich dafür möglicherweise auch noch als Abweichler beschimpfen lassen. Deswegen würde ich das noch nicht als Lügenpresse bezeichnen, allenfalls als selektiv und/oder als manipulierend berichtende Presse. Leider muß ich feststellen, daß das unter dem Strich, in meiner Wahrnehmung als Leser, keinen wirklich bedeutenden Unterschied macht.
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