Der Wertekanon war ein anderer. “Das gehört sich nicht, das ist unehrenhaft” waren noch Eckpfeiler einer Gesellschaft die dann über ihre eigenen Schnürsenkel gestolpert ist. Ich bin auch kein Dr. nur ein Handwerker aber ich hab Karl Kraus gelesen. Was unterscheideten denn die Protagonisten von damals von den Fädenziehern von heute… nix. Nach der Kathastrophe gibt es immer die Gewinnler und die Verlierer. Obwohl .. die Gewinner würden heute auch nur ein paar Tage länger leben .... und die Toten beneiden. Die haben´s hinter sich.
...wie hieß es doch so schön im „Reich des Indra” von Paul Linke: Wenn auch die Jahre enteilen, /bleibt die Erinnerung noch, /selige Träume verweilen /ewig im Herzen dir doch. /Schwindet auch trüg’risch von hinnen /was heut’ noch dein Ideal, /denke: die Märchen beginnen /alle „Es war einmal!“ —- ;-)
Die von Kohl beschworene “geistig-moralische Wende” bestand darin: Korruption (“wg. FJS” schrieb Brauchitsch ins Notizbuch) wurde nun offiziell Teil der Politik, dazu begann der Kampf gegen das eigene Volk, den die Größte Kanzlerin aller Zeiten nur fortsetzt. Die versprochene Senkung der Arbeitslosigkeit blieb aus, die “Gastarbeiter” dagegen da. Genscher und sein Nachfolger Kinkel ergänzten das um den ersten - und auch noch völkerrechtswidrigen - Angriffskrieg der Bundesrepublik, mußten aber auf Kohls Abdankung warten. Belgrad wurde so die einzige Hauptstadt, die in drei Kriegen des 20. Jahrhunderts von deutschen Flugzeugen bombardiert wurde. Immerhin hieß “liberal” damals a u c h Bürgerrechte, nicht nur neoliberaler Marktfundamentalismus.
Wie bereits einige Kommentare verlauten lassen: Die Diagnose ist vielfältig und umfasst bestimmt auch mehrere F-Nummern aus dem Reigen der ICD 10 Codierung. Am plausibelsten ist mir jedoch die Theorie, dass es heutzutage und insbesondere in Deutschland am deutlichsten an der Fachkompetenz der handelnden / entscheidenden Personen mangelt. Dies kann daran liegen, dass die Motivation des Einzelnen, sich politisch zu engagieren, nicht mehr auf Beweggründen beruht, die wir heute in der Rückschau Persönlichkeiten wie Adenauer, Schmidt, Kohl oder selbst sogar Brandt und Schröder zusprechen . Gewiss ist vielen Personen in Führungsverantwortung ein gewisses Maß an Machtbesessenheit oder gar Narzissmus nachzusagen. Leider paaren sich diese auch heute noch zweifelsohne vorherrschenden Charaktereigenschaften aber nicht mehr mit grundlegenden Fachkenntnissen, der Verantwortung für und dem Wissen über Menschen außerhalb des eigenen Café-Bezirks oder mit der Bereitschaft, für bestimmte Überzeugungen auch mal Tiefschläge in Kauf zu nehmen. Diese “Skills” spielen bei der Berufswahl eines angehenden Berufspolitikers heute eher nicht die entscheidende Rolle. Vielmehr sind es die machtbesessenen Einäugigen unter den narzisstischen Blinden, die in der Abwägung von Aufwand und Nutzen (ob mit oder ohne realistische Einschätzung des eigenen fachlichen Unvermögens - das gleicht der Narzissmus so oder so aus) eine politische Karriere wählen. Für den Facharbeiter ungeeignet, aber die notwendige charakterliche Schwäche und zugleich Schläue, aus dem eigenen Unvermögen den größten Profit zu schlagen. Und das ohne Einstellungstest. Aus diesem Grund herrscht zunehmend Fachkräftemangel, insbesondere in den Reihen der politischen “Eliten”. Aber wie sagte immer Bohlen bei DSDS: “Junge, hat dir noch keiner deiner Kumpels gesagt, dass du nicht singen kannst?!” - “Nee?!” (denn die können es ja auch nicht und wenn er sich selbst zuhört, klingt es toll)
Seinerzeit wurde “rot-grün” meist spontan mit “Chaos” assoziiert. Wie wahr. Nur, dass die CDU inzwischen selbst zum rot-grünen Abklatsch mutierte.
“...trotz massiver Versuche Moskaus, das Ergebnis zu beeinflussen…” Selbst dieses Zitat geht bei Analyse und Vergleich zu heute wortlos unter. Heutzutage wandeln wir in der Corona-Paranoia und merken vom wirklichen Virus absolut nichts mehr. Moskau hat links wie rechts ein Interesse, Deutschland zu destabilisieren. Beide deutsch-extreme Strömungen sind gern gesehene Gäste in Moskau.
Die Deutschen suchen nun halt mal wieder für die nächsten 50-70 Jahre (danach sind die Immobilien alle kurz davor, nicht mehr bewohnbar zu sein) ihr Heil im Sozialismus gepaart mit Multikulti und professionalisiertem Nichtwissen in allen Disziplinen. Na und, lasst sie doch, die Erde dreht sich weiter!
Die “verbliebenen Protagonisten” sind leider bald verblichen, liebe Frau Drewes. Es ist ja eine neue Generation am Start, eine die mit der Adenauerschen u, Kohlschen Republik nichts mehr am Hut hat. Diese Generation ist das Ergebniss der linken,kollektivistischen Bildungspolitik, die mit Weinbrand - Willy seinen Anfang nahm. Die Grünen Marxisten haben mit der “Zurichtung” der Jugend einen vollen Erfolg gehabt und nun ernten sie die Früchte ihrer sehr vorausschauenden Einflussnahme, b.z.w. Gehirnwäsche. Nein, es wird niemals eine Widerkehr echter bürgerliche Verhältnisse geben, schon garnicht mit einem so opportunistischen und feigen politischem “Bürgertum” wie wir es leider haben. Traurig, aber nicht zu ändern.
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