Ach, Herr Ackner, ich lese Ihre Geschichten sehr gerne! Auch wir haben all das von Ihnen Beschriebene probiert und sind dem weisen Ratschlag gefolgt, dem Wühler ständig “auf den Sack zu gehen”, ihm keine Ruhe zu lassen. Hatten es scheinbar leichter, weil auf dem Gelände dauerwohnhaft und wir somit jeden Tag zuschlagen konnten. Hat nix genützt. Wir mußten uns an jedem Morgen unsere Hilflosigkeit eingestehen. Doch eines Tages war er plötzlich weg, unser nervender Untergrundkämpfer. Unsere Nachbarin wußte hernach zu berichten, daß ihre Katze ihr einen merkwürdigen Mausekopf ins Haus geschleppt hätte…
Eine sehr sehr schöne und vor allem sehr unterhaltsame Geschichte, Herr Ackner! Ich musste beim Lesen an eine ähnliche Aktion meines Vaters während meiner Kindheit in den 70ern denken. Damals trieb ein Maulwurf in einem kleinen Beet sein Unwesen, das sich direkt vor dem Wohnzimmerfenster unseres Hauses befand. Ich höre heute noch, wie mein Vater seinerzeit an einem Samstagnachmittag zu mir und meinem Bruder sagte: “So Jungs, heute rücken wir mal dem Buddelflink im Beet vorm Wohnzimmer zu Leibe! Ich zeige Euch mal wie das geht!”. Mein Vater hatte zuvor bereits Karbid besorgt und fing sogleich an dieses Zeug in die vom Maulwurf gegrabenen Eingänge des Tunnelsystems zu verfüllen. Zum Schluß der Aktion ließ sich mein Vater dann noch mit dem schönen Satz: “Ihr sollt sehen - mit Buddelflink ist`s gleich vorbei!” So standen wir dann alle um das Beet herum und nach ca. 20 Minuten kommt meine Mutter ganz aufgeregt nach draußen und fährt meinen Vater mit den Worten an: “Willst Du uns alle umbringen, Wilhelm!?” Mein Vater hatte nämlich in seinem Vernichtungswahn leider nicht bedacht, dass jene Seite des Hauses nicht unterkellert war. Die Karbid-Dämpfe zwar durch Buddelflinks Gewölbe waberten - aber eben auch durch die Ritzen der Bodenbretter unseres Wohnzimmerbodens direkt in selbiges hinein und in dem sich gerade meine Mutter sowie meine Großmutter aufhielten. Ich weiß noch sehr genau, dass an jenem Samstagabend “Am laufenden Band” mit Rudi Carrell im Fernsehen kam und wir die Sendung normalerweise immer im Kreise der Familie angeschaut haben. An jenem Abend fiel das Vergnügen allerdings aus und wir hockten alle im Zimmer meiner Großmutter, die dort leider keinen Fernseher hatte. Denn meine Mutter hatte das Betreten des Wohnzimmers für die nächsten Tage bei Strafe verboten… Mein Bruder, meine Schwester und ich vertrieben uns also an jenem Abend die Zeit mit lustigen Geschichten der Art: “Stellt Euch vor es ist Samstagabend bei den Ahlbrechts und die liegen alle tot im Wohnzimmer, während Rudi Carrell im Fernsehen läuft!” Das ging so eine Weile hin und her und bis meinem Vater der Geduldsfaden riss - und er den lustigen Abend mit den Sätzen beendete: “Jetzt ist es aber gut! Ab ins Bett, ich kann Eure blöden Geschichten nicht mehr hören!” Und meine Mutter ihm mit den Worten beipflichtete: “Darüber kann ich gar nicht lachen.”
Wir haben uns köstlich amüsiert und (aus Erfahrung) mit Ihnen mitgelitten.
Das is doch mal Doom aus Island passend zum kurzzeitig einkehrenden Sommer. Danke!
Es ist so lustig geschrieben. Aber auch soooo realistisch ! Das kann nur jemand verstehen der selber einen Maulwurf im Garten hat ! Oder jemand, der einen Partner mit Maulwurf im Garten hat. Jemand, der den Optimismus kennt, mit dem wieder eine neue scheinbar erfolgreiche Methode erprobt wird, ihn, Grabowski, zu vergrämen. Töten will man ja erst später. Nach den vielen frustrierenden Fehlversuchen, es ihm ungemütlich zu machen und dann zum blöden Nachbarn zu vertreiben ! Dort will er aber nicht hin, weil der Garten so ekelhaft steril ist. Keine Kräuter, Würmer, Larven und ähnliches unterirrdisches Gewürm fühlt sich dort wohl. Was man ja auch versteht. Eigentlich ist er ja auch richtig süss. Und unter Naturschutz steht er ja auch. Ich kenne die fast verzweifelten resignierten Sätze meines Mannes, wenn er Felder und Wiesen mit HUNDERTEN von Maulwurfshügeln sieht: ‘Warum steht so ein Tier eigentlich unter Naturschutz ? !!! ..... von tiefem Säufzen gefolgt. Manche Hügel sind so gross, dass man denkt es liegt ein totes Reh auf dem Feld. Das Fernrohr belehrt einen eines Besseren. Nur ein Maulwurfshügel .... Monatelang im Internet recherchiert, mit Nachbarn gesprochen, verbotene Tipps, dumme Tipps und vor allen Dingen ERFOLGLOSE Tipps erhalten und ausprobiert. Immer wieder viel Geld, Energie und Hoffnung verspielt. Wütend mache ich meinen Mann, wenn ich sage: ‘Ist doch nicht so schlimm. Er hat doch auch sein Gutes: macht Gänge zum Belüften und zum Wasser verteilen ... ist gut für die Wurzeln und die Bodenbeschaffenheit. .... ‘ Dann findet eine Übertragung statt: nicht nur der Maulwurf ist sein Feind, sondern sogar ich !!! Es ist ein Endkampf geworden, den mein Mann nur verlieren kann. Der Maulwurf weiss garnichts davon. Er fühlt sich einfach nur wohl bei uns: naturbelassener Garten, Kräuter, Moose, viel Gekräuch, ober - und unterirrdisch. Und ist Grabowski weg, kommt sein nächster Verwandter, der das tolle freie schmackhafte Revier besetzt. Viele vergiften ihn oder töten ihn. Mein Mann hat nur solche Phantasien. Jedes Jahr immer wieder. Die Natur ist auch in vielen kleinen Details noch viel mächtiger als der Wille des Menschen !! Gut so.
2x die Woche ausdauernd mit einem Rasentrecker die Wiese mähen, alternativ 2 Rockkonzerte oder 2 Grillabende veranstalten, dabei den “Rasen” möglichst flächendeckend von Menschen “belaufen” lassen. Grabowski mag nämlich keine Erschütterungen. ;-) Die Alternative zur Alternative: Wechseln Sie Ihre Perspektive. Erklären Sie Grabowski zu Ihrem Freund. Offensichtlich ist das “Ökosystem” ihres Grundstücks intakt, sonst hätte Ihr neuer Freund nicht soviel Spass daran. Freuen Sie sich darüber, dass Sie einem possierlichen Tierchen eine neue Heimstatt gegeben haben und erklären Sie jeden neuen Hügel zum nicht wiederholbaren Einzel- und Meisterstück. Bei Grabowskis geht nur miteinander, nicht gegeneinander ;-) Also: Gelassenheit ist angesagt.
Wie ich gehört habe, soll Kohlensäure die Viecher ersticken. Das bißchen aus dem Auspuff soll allerdings nicht reichen; man muss schon eine 1o-Liter-Flasche kaufen und den Inhalt unter kontrolliertem Druck mittels Druckminderer einfüllen. Aber das geht natürlich garnicht, denn die Viecher stehen unter Naturschutz. Also doch besser von den Grünen ein Transparent ” Frieden mit der Natur” besorgen und aufstellen.
Super! Machen Sie mehr, ob über Mauli oder was auch immer, es ist ech klasse, Sie sind ein guter Papa, mit viel Talent.
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