Als Anhängerin der Bücher und Vorträge sowie auch Beiträge von Hamed Abdel Samad bin ich mehr als erfreut über diesen so interessanten Auszug aus seinem neuen Buch und gespannt auf den 2. Teil. Leider sind Teile unserer Gesellschaft und vor allem Politik und MSM völlig immun gegen seine Erkenntnisse und Erfahrungen!
In der Ditib-Moschee in Herford wurden kleine, in Armee-Uniformen steckende und mit Spielzeugwaffen ausgerüstete salutierende Kinder in einen Rundkurs geschickt, vorbei an ebenso gekleideten Kindern die unter einer türkischen Flagge lagen und offenbar Gefallene darstellen sollten. Das Ganze sollte an die Gallipoli-Schlacht erinnern, in der heldenhafte Türken sich gegen Eroberungsversuche der Alliierten durchgesetzt hatten. Der türkische Staat (!) verlangte von der Stadtverwaltung Duisburg gegen Erdogan gerichtete Graffiti unverzüglich zu entfernen - Momentaufnahmen aus einem Land das soch immer noch in der Hoffnung wiegt türkische Einwanderer zu integrierten Staatsbürgern machen zu können, das aber von dieser, seiner größten Minderheit (immerhin kassieren rund 1,4 Millionen Türken H4) zunehmend als Bestandteil der eigenen osmanischen Lebenswelt betrachtet wird.
Die beste Befragung, die man zum Thema Islam durchführen kann, ist ein Studium von Koran, Hadith und Mohammeds Biografie. Die darin gegebenen Antworten sind eindeutig. Mehr fällt mir zu diesem Thema nicht mehr ein.
Die Aussage de Befragten "Ehrlich gesagt, wenn es für mich in Deutschland keine Sozialhilfe gibt, werde ich schon morgen nach Aleppo zurückkehren.“ beinhaltet in entwaffnender Weise Ursache und Lösung des Migrationsproblems. Keine Kohle, keine Migranten. Keine Kohle mehr, Migration zurück in den angestammten Kulturkreis. Eigentlich ganz einfach, Nun sofort entsprechende Umsetzung.
Hamed Abdel-Samad legt den Finger in die Wunde: Mit seiner Aussage: "Heute entwickelt sich die Wissenschaft immer mehr zu einer Glaubenssache, vor allem wenn es um drei Themen geht: Islam, Migration und Klimawandel", thematisiert er die schmerzliche Erfahrung einer um sich greifenden Korrumpierung der Wissenschaft und des akademischen Betriebes. Und das beschränkt sich nicht auf Islam, Migration und Klimawandel. Dort, wo die Untersuchungsmethodik eher "weichen" Kriterien unterliegt, bspw. in der Soziologie, ist es recht leicht, ein Studiendesign zu wählen, das dem gewünschten Ergebnis entgegenkommt, schließlich will man damit medialen/politischen Einfluss nehmen. Dramatisch ist, dass inzwischen auch zweifelsfreie naturwissenschaftliche und medizinische Befunde generell als beliebig deutbar dargestellt werden. Ich denke da besonders an große epidemiologische Untersuchungen zur Gesundheitsgefährdung durch Stickoxide und Feinstaub (Massachusetts Institute of Technology). Eben sahen EU-Brüssel noch Anlass, über viele Jahre Gesetzeskonvolute zu schaffen, mit denen die Automobilindustrie diszipliniert werden sollte, und zwar "zum Schutz von Leben und Gesundheit". Nach Auffliegen des VW-Dieselabgasbetruges und einer propagandistischen Orientierungsphase mit sog. "Dieselgipfeln", hat sich die öffentliche Meinung, angeführt von den Mainstreammedien, dazu verbündet, unverstandene und missliebige Zahlen über drohende "vorzeitige Todesfälle" der Lächerlichkeit preiszugeben. Wenn Wissenschaft sich dies gefallen lässt, zeigt das, wie sehr sie sich in den Dienst der Politik gestellt und damit ihre Unabhängigkeit aufgegeben hat.
Die klare Sprache des Autor tut gut in einer emotional aufgeladenen Debatte. Die Unzulänglichkeiten von Fragebögen sind nachvollziehbar. Kritiker könnten dem Autor natürlich ebenso unterstellen (ich tue das nicht, ich sage nur, Kritiker könnten es), mit seinen Gesprächen und durch die Auswahl der Gespräche das Ergebnis beeinflusst zu haben. Was bleibt, ist die große Unsicherheit über die Folgen der Massenmigration. Allerdings, wenn etwas unsicher ist, sollte man es nicht tun. Wo bleibt die angebliche Vorsicht und Umsicht der Deutschen? Demgegenüber steht die vermeintliche Dringlichkeit jedes einzelnen Migranten, aus seiner vermeintlich unsicheren Heimat wegkommen zu müssen. Und das trifft jedes Jahr für ca. 70 Millionen weitere zu, um die die Bevölkerung dort wächst.
Meine persönliche Erfahrung ist : So direkt und man kann sagen, ehrlich etwa die Deutschen auf Fragen antworten, so indirekt und verschleiernd antworten oft arabisch-stämmige Menschen. Sie bleiben lieber im Verborgenen, maskieren ihre wahren Ansichten, sind dabei äußerst höflich, aber extrem vorsichtig. Hinter einer aufgeschlossen Fassade kann sich eine andere Welt verbergen. Die deutsche „Ehrlichkeit“ wird mitunter als Taktlosigkeit empfunden. Die Deutschen erleben die Araber manchmal als unehrlich. Dafür ist ein Mentalitätsunterschied verantwortlich. Selbst ein Südamerikaner wäre nicht so gradlinig und käme nicht so ohne Umschweife zum Punkt (auch wenn dieser unangenehm für beide Seiten ist), wie es der Deutsche zu tun liebt (natürlich nicht alle). Man redet lieber erst mal um den heissen Brei herum, aus Höflichkeit und Harmoniebedürfnis. Die deutsche Art wirkt für manche kompromisslos, fast macht sie ihnen Angst. Auf der andern Seite wird sie mittlerweile in der Welt geschätzt, wenn es darum geht, etwas voranzubringen, zu organisieren und zu einem Ziel zu führen. Man könnte sagen, die Deutschen sagen, was sie denken. Der Araber tut genau das zunächst nicht. Er wartet ab. Das sage ich ohne Wertung. Aber es erklärt vielleicht ein paar Missverständnisse zwischen diesen „Mentalitätsgegenpolen“. Und dazwischen bewegen sich die „Anderen“ (etwas vereinfacht). Und natürlich ist dieses nur eine grobe Einordnung, bei der es viele Ausnahmen geben wird.
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