Zum Thema Bias, Bestätigung der eigenen Meinung und Selbstkritik: Ich denke, das es enorm wichtig ist, genau das zu überprüfen. Natürlich gibt es auch nicht wenige Leute, die der eigenen Meinung nicht fern sind, und die sich in einer Filterblase sehr wohl fühlen. Aber ich habe den Eindruck, dass selbstkritische Positionen vor allem in rechtsintellektuellen Kreisen breite Beachtung findet. Bei Linksgrünen findet sich dergleichen Selbstzweifel eher nicht. Oder täuscht da meine Wahrnehmung, weil ich mich nicht zu jenem Millieu rechne? Ein weiteres Grundproblem ist die Faktizität negativer Botschaften: Wenn es denn schlicht Fakt ist, dass einige Befindlichkeiten parrtout nicht in das Weltbild passen wollen, dann sind die Überbringer jener 'schlechten' Nachrichten zu bekämpfen. Nachrichten, die dagegen ins eigene Weltbild passen, werden unkritisch rezipiert ... denn die gehören ja zu den Guten.
Lieber Hamed Abdel-Samad,großen Dank noch für Ihren Einsatz bei Plasberg diesen Mo. - ohne Ihre Beiträge wären die beiden Damen schlicht nicht zu ertragen gewesen !Sicherlich haben Sie vorige Woche auch das Interview mit dem Großscheich der Al Azhar- Universität Kairo ,M. al Tajjeb in der ZEIT gelesen (Z. 15/18 S. 52). Für mich so unglaublich enttäuschend, weil nirgendwo eine Aussage zu finden war, die einem (mir) hätte helfen können, einen positiven Zugang zum Islam zu finden - nur Wischiwaschi und Herausreden mit nichtssagenden statements . (Ich hatte jetzt diverse Textstellen als Zitate rausgeschrieben, aber spar mir dies in der Annahme, dass Sie den Artikel kennen).Sehr würde ich mir wünschen, Sie wären der Interviewpartner des Imam gewesen am liebsten zusammen mit Navid Kermani !Oder dass Sie Ihre Sicht zu den Mitteilungen des Großscheichs uns auf der Achse wissen lassen.Einen schönen Sonntag wünscht Ihnen
Wir sind alle gleich UND wir sind alle verschieden. Das mit dem "verschieden" haben die meisten Deutschen noch nicht so ganz verstanden und blenden deshalb den zweiten Teil dieses Satzes gerne aus. Logisch, denn da lauern ja auch die Schwierigkeiten und Herausforderungen. Danke lieber Hamed, daß sie uns immer wieder darauf hinweisen.
Zitat: "Heute entwickelt sich die Wissenschaft immer mehr zu einer Glaubenssache, vor allem wenn es um drei Themen geht: Islam, Migration und Klimawandel".Eigentlich sind es vier Themen: Gender Studies gehört noch dazu.
Sehr viele Kommentatoren hier, in diversen anderen Blogs und in den Kommentarbereichen konservativen Medien haben sich intensiv mit dem Islam beziehungsweise mit dem Koran auseinandergesetzt. Das war und ist nur mögliche weil es Menschen wie Hamed Abdel-Samad gibt. Für die fundierten Analysen nicht nur von Hamed Abdel-Samad sondern auch von T.Nagel, M. Klein-Hartlage, B.Tibi, N.Kelek in den vielen veröffentlichten Büchern möchte ich mich hier ausdrücklich bedanken. Für die meisten hier dürfte inzwischen klar sein das der Islam nicht zu Deutschland gehört. Das es "den" Islam natürlich gibt ist für mich zweifelsfrei geklärt nachdem ich nüchternen Blicke auf den Islam von T. Nagel gelesen habe.Die Ursachen des Kampfes der Kulturen sind somit hinreichend dargelegt und analysiert. Was sind die Folgen? Eine der Fragen die schon oft gestellt, bisher aber nicht offen diskutiert, wird lautet: Wie kann man den Einfluss den der Islam, insbesonder über die Moscheegemeinden, ausübt begrenzen? Kopftuchverbot - Debatte läuft. Aber wie steht es mit der oben thematisierten Stellung des Grundgesetzes über dem Koran? Pauschal wird die Stellung von den Verbänden anerkannt, die Realität sieht bekanntlich anders aus. Wäre zum Beispiel eine individualisierte Anerkennung, die jeder predigende Imam zu unterschreiben hat, das Grundgesetzes über Koran und Sharia steht, ein gangbarer Weg? Würde dies nicht nur ein Ausschlusskriterium für radikale predigende Imame sondern auch eine Signalwirkung für die islamischen Gläubigen sein das der Imam das Grundgesetz über den Islam stellt und das Religion Privatsache ist? Ist vielleicht naiv gefragt aber die Frage ist doch: Wie kann oder muss der Staat auf die Intoleranz die im Namen des Islam gepredigt wird reagieren?
Lieber Herr Samad, wie immer ausserordentlich kompetent und scharfsinnig. Vielen Dank dafür, Sie sind eine unverzichtbare Säule unserer Rest-Demokratie.Doch trotz Ihres herausragenden Intellekts haben Sie eine Sache anscheinend noch nicht begriffen, resp. sträubt sich Ihr Fair-Play-Naturell gegen diese Einsicht.Es kommt weniger auf die Qualität des Produktes an, sondern auf die schöne Verpackung und penetrante und aggressive Vermarktung dessen.Bei Plasberg haben Sie leider neulich ziemlich versagt und die Lauten und Dummen haben ihre Sicht hinausposaunen können.* Bitte lassen Sie sich nicht so schnell aufs Glatteis führen und schränken Sie sich nicht mit einer zu rigiden Befolgung der Spielregeln ein. Ihre Gegner haben diesen Anstand nicht!Die vorwitzige "Komödiantin" hätten Sie ganz einfach ins rhetorische Schachmatt schicken können: "Sie sind doch Kömidantin und sofern ich weiss haben Sie auch Witze über Jesus und Buddha im Repertoire. Erzählen Sie uns doch mal einen Witz über Mohamed!"und weiter:"Solange ein Film wie "Leben des Brian" nicht auch rund um Mohamed möglich ist, gehört der Islam nicht zu Deutschland."Bitte, bitte, bitte lernen Sie auch taktische Fouls und Körpereinsatz beim Sturm.*Özdemir hat mich, für seine Verhältnisse, angenehm überrascht. Scheint dass bei ihm, im Gegensatz zu seinen Hardliner-"Genossen" noch etwas Restverstand vorhanden ist.
Einer der größten Denker unserer Zeit!(Gerne wäre ich mit Ihm befreundet!)Danke Hamed.GrußL.J. Finger
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