Ukrainische Drohnen legen Russlands Raffinerien lahm – und treffen damit Putins Machtbasis. Benzinknappheit im Inneren entlarvt den selbsternannten Energie-Giganten als verwundbar.
Russland versteht sich als Energie-Supermacht. Öl und Gas sind seit Jahrzehnten die Grundlage seiner Volkswirtschaft, wichtigster Devisenbringer und Kern seiner geopolitischen Machtprojektion. Rohstoffexporte finanzieren die Rüstung, stützen den Rubel und sichern dem Kreml Loyalität im Inneren. Kein Präsident hat diese Abhängigkeit so konsequent in politische Macht umgemünzt wie Wladimir Putin. Seit Beginn der 2000er Jahre inszeniert er Russlands Energieressourcen als Garant innerer Stabilität und als Waffe nach außen. „Energiepolitik ist Geopolitik“ – das war stets die stille Botschaft.
Zwischen 2017 und 2024 schwankte der Anteil des Öl- und Gassektors am russischen Bruttoinlandsprodukt zwischen 14 und gut 21 Prozent. 2020 fiel er infolge pandemiebedingter Nachfrageeinbrüche und historisch niedriger Ölpreise auf 14 Prozent, 2018 und 2022 erreichte er trotz westlicher Sanktionen Spitzenwerte von über 20 Prozent. In den Jahren 2023 und 2024 schwächte sich der Anteil leicht ab, doch blieb der Energiesektor das strukturelle Rückgrat der russischen Ökonomie.
Noch deutlicher zeigt sich die Abhängigkeit in den Staatsfinanzen: Öl- und Gaserlöse stellen seit Jahren zwischen 30 und 50 Prozent der föderalen Einnahmen – der mit Abstand wichtigste Posten im Haushalt des Kremls. Der Energiesektor trägt damit nicht nur maßgeblich zum BIP bei, sondern bildet zugleich die finanzielle Basis für Putins Kriegs- wie Sozialpolitik. Genau deshalb ist er das zentrale Einfallstor für ukrainische Drohnenangriffe und westliche Sanktionen.
Umso paradoxer wirkt es, dass im Sommer 2025 ausgerechnet in Russland Benzin knapp wird. Tankstellen in Sibirien, im Fernen Osten und auf der Krim sind leer, Autofahrer stehen stundenlang in Schlangen, Preise klettern auf Rekordhöhen. Hinter dieser Entwicklung steht ein ernstes Problem: Die Ukraine hat eine neue Front im Krieg eröffnet – tief im Inneren Russlands, gegen das Herzstück seiner Ölindustrie. Die entscheidenden Fragen lauten nun: Wie schwer wiegen die Schläge? Und was bedeuten sie für den Kreml?
Mehr zerstört, als repariert werden kann
Seit Beginn der Invasion setzt Kiew Drohnen gegen Ziele im russischen Hinterland ein. Anfangs waren es vereinzelte Attacken auf Militärbasen und Treibstofflager. 2024 trafen Drohnen mehrfach Raffinerien, doch die Schäden blieben begrenzt. Einzelne Anlagen wurden beschädigt, die Reparaturen verliefen rasch, die Industrie konnte die Ausfälle kompensieren. 2025 jedoch änderte sich das Muster.
Seit Anfang August fliegen ukrainische Einheiten massive Schwarmangriffe – präziser und koordinierter als zuvor. Neu ist, dass dieselben Raffinerien wiederholt getroffen werden, sodass Reparaturen ins Leere laufen. „Die Angriffe sind massiv, koordiniert und kommen in Wellen“, erklärt der Analyst Boris Aronstein. „Die Raffinerien haben schlicht keine Zeit, den alten Schaden zu beheben, bevor der nächste entsteht.“
Die russische Öl- und Gasindustrie umfasst neben der Förderung auch einen weit verzweigten Raffinerie- und Transportsektor. Insgesamt verfügt das Land über rund 30 große Raffinerien mit einer jährlichen Gesamtkapazität von etwa 280 Millionen Tonnen Rohöl. Der Schwerpunkt liegt im europäischen Teil Russlands: Die Wolgaregion mit den Samara-Werken (Syzran, Samara, Nowokuibyschewsk) sowie Rjasan, Saratow und Wolgograd vereint fast ein Drittel der nationalen Verarbeitungskapazitäten. Weitere Zentren sind Omsk, eine der leistungsstärksten Raffinerien weltweit mit über 20 Millionen Tonnen Jahresleistung, sowie Ufa, Perm und Angarsk.
Der Süden wird durch die Raffinerien in Krasnodar und Rostow abgedeckt, die neben zivilen Märkten auch die Schwarzmeerflotte versorgen. Ergänzt wird dieser Komplex durch Anlagen im Fernen Osten, darunter Komsomolsk und Chabarowsk, die allerdings vor allem regionale Bedeutung haben. Der Gassektor ist noch stärker zentralisiert: Rund 84 Prozent der Fördermengen stammen aus Westsibirien, insbesondere aus den gewaltigen Lagerstätten von Jamal und Nadym-Pur-Taz. Für den Transport sorgt das Pipeline-Monopol von Transneft im Öl- und Gazprom im Gassektor – ein Netz von mehreren hunderttausend Kilometern, das das längste der Welt ist.
Damit ist die russische Energiewirtschaft zwar geografisch breit aufgestellt, zugleich aber stark von wenigen Schlüsselanlagen abhängig. Deren Ausfall – wie die ukrainischen Drohnenangriffe im Sommer 2025 zeigen – hat unmittelbare Folgen für Binnenmarkt, Staatsfinanzen und militärische Logistik.
Brisante Benzinpreise
Am 2. August trafen ukrainische Drohnen Rosnefts Raffinerie in Nowokuibyschewsk in der Region Samara. Das wichtigste Verarbeitungssystem, das 80 Prozent der Produktion abdeckt, fiel aus. Die Anlage versorgt traditionell die Regionen Rostow und Krasnodar, aber auch die Krim und russisch besetzte Teile der Ukraine. Am selben Tag wurde die Raffinerie in Rjasan attackiert, eine der größten im Zentrum des Landes. Zwei Verarbeitungseinheiten wurden beschädigt, Rosneft musste den Pipelinebetreiber Transneft informieren, dass die Rohölaufnahme im August um 60 Prozent sinke – mit unmittelbaren Folgen für die Versorgung der Hauptstadtregion.
Insgesamt zielte die ukrainische Offensive im August auf mehr als zehn Raffinerien – darunter Rjasan, Saratow, Wolgograd, die Samara-Gruppe mit Syzran, Samara und Nowokuibyschewsk, außerdem Krasnodar sowie weitere Anlagen in Rostow im Vorland des Nordkaukasus. Zusammengerechnet entspricht der Ausfall rund 17 Prozent der russischen Raffineriekapazität, also etwa 1,1 Millionen Barrel pro Tag. Besonders gravierend war der Schaden in Syzran, wo eine Jahreskapazität von 8,5 Millionen Tonnen – rund 3,1 Prozent der nationalen Leistung – stillsteht.
Die Anlage ist auf Benzin, Diesel und Kerosin für die Streitkräfte spezialisiert. In Wolgograd, wo Lukoil die größte Raffinerie des Südens betreibt, kam es zu wiederholten Angriffen. Krasnodar liefert vor allem Flugtreibstoff und Diesel für die Schwarzmeerflotte. Auch die Raffinerie in Rjasan, eine zentrale Versorgungsquelle für Moskau und Westrussland, wurde schwer getroffen. Die Symbolik ist unübersehbar: Die Ukraine attackiert nicht mehr nur militärische Depots nahe der Front, sondern Energiezentren im Herzen des russischen Kernlandes – teils bis zu 700 Kilometer hinter der Grenze.
Für den Kreml ist das Ergebnis innenpolitisch brisant. Der Benzinpreis ist in Russland ein hochsensibles Thema, das Millionen Autofahrer, Bauern und Transportunternehmen unmittelbar betrifft. Der Preis für A-95-Benzin liegt inzwischen bei knapp 62 Rubel pro Liter, fast drei Euro pro Gallone – Rekordwerte, die Erinnerungen an frühere Krisen wachrufen. Schon 2011, 2018, 2021 und 2023 kam es zu Treibstoffengpässen, damals ausgelöst durch Fehlsteuerungen bei Exporten oder staatlichen Preiskontrollen. Diesmal jedoch entsteht die Knappheit nicht aus dem System selbst, sondern durch äußere Schläge – Drohnen, die Reparaturen zunichtemachen und den Kreml ins Mark treffen.
Wie schnell kommen die Engpässe?
Für Putin liegt darin eine doppelte Gefahr. Zum einen wird sein Nimbus als Garant sozialer Stabilität infrage gestellt, zum anderen rührt die Krise am Kern seiner Machtlegitimation: der Inszenierung Russlands als Energie-Supermacht. Ein Land, das Öl und Gas in alle Welt exportiert, im Inneren aber Schlangen an Tankstellen zulässt, wirkt wie ein Riese auf tönernen Füßen. Benzin galt lange als politisch stabil gehaltener Preis, der die Folgen von Rubelabwertung und Inflation abfedern sollte. Nun steigen die Kosten schneller als die allgemeine Teuerung – und entziehen dem Kreml damit einen seiner wichtigsten sozialen Anker.
Dass ein rohstoffreiches Land wie Russland in eine Benzinknappheit gerät, verweist auf strukturelle Schwächen. Die Raffinerien sind auf den Export ausgerichtet, für den Binnenmarkt wird gerade so viel produziert, dass die Nachfrage gedeckt ist – ohne Puffer. Schon ein Ausfall von 15 Prozent der Kapazität führt zu Engpässen. Hinzu kommen westliche Sanktionen, die Reparaturen erschweren: Ersatzteile und moderne Technologien fehlen, jede beschädigte Anlage bleibt länger außer Betrieb. Bereits im Juli, also vor den jüngsten Angriffen, hatte die Regierung deshalb Benzinexporte gestoppt, um die Versorgung zu stabilisieren.
Auch die Preisarchitektur verschärft die Lage. Der Staat deckelt seit Jahren die Treibstoffpreise, um Proteste zu verhindern. Doch diese Politik nimmt den Produzenten den Anreiz, Vorräte anzulegen. Hohe Kreditzinsen tun ihr Übriges: Kaum jemand bevorratet Treibstoff, obwohl saisonale Engpässe vorhersehbar sind. So entsteht ein neues Paradox: Russland exportiert täglich Millionen Barrel Rohöl, doch den eigenen Bürgern fehlt Benzin. Ursache ist die fehlende Flexibilität des Systems. Das Öl, das wegen der Raffinerieausfälle nicht verarbeitet werden kann, muss irgendwo hin.
Eine Option ist die Einlagerung im Transneft-System, dessen Pipelines insgesamt 40 Millionen Tonnen fassen. Kurzfristig lassen sich zwei Millionen Tonnen zusätzlich aufnehmen – weit weniger als die 800.000 Tonnen Überlast allein im August. Ab September steht zudem reguläre Wartung an, die weitere Kapazitäten bindet. Wahrscheinlicher ist daher, dass Russland mehr Rohöl exportiert. Das drückt die Preise am Weltmarkt, schmälert die Einnahmen und begünstigt Abnehmer wie Indien und China. Gleichzeitig werden weniger Diesel, Naphtha und Heizöl exportiert – mit leichten Preissignalen in Märkten wie Brasilien, Asien oder am Golf.
Für die Armee ist die Lage noch unkritisch
Dennoch bleibt die Lage für die Armee vorerst unkritisch. Panzer und Lastwagen laufen auf Diesel, davon produziert Russland weiterhin Überschüsse. Auch Kerosin für die Luftwaffe bleibt verfügbar, wenn auch knapper. Doch die Botschaft ist klar: Die Ukraine kann Ziele tief im Inneren treffen. Samara liegt 700 Kilometer von der Front entfernt. Für Moskau bedeutet das, Flugabwehrsysteme ins Hinterland zu verlagern und Ressourcen von der Front abzuziehen – mit unmittelbaren Folgen für die Schlagkraft.
Doch die Angriffe sind auch deshalb hochbrisant, weil sie die Europäer zunehmend in den Krieg hineinziehen. Das gilt vor allem für Deutschland. Seit Mai 2025 finanziert Berlin nicht nur Waffenlieferungen, sondern erstmals auch die ukrainische Rüstungsproduktion selbst – mit Schwerpunkt auf Drohnen und Raketen. Kanzler Friedrich Merz sprach von einem „Einstieg in eine neue Form der militärisch-industriellen Zusammenarbeit“. Konkret geht es um die Finanzierung von rund 500 Angriffsdrohnen des Typs Antonow-196 mit Reichweiten von über 1.000 Kilometern, deren Stückpreis bei etwa 200.000 US-Dollar liegt.
Gerade darin liegt die politische Sprenkraft: Während Berlin die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern verweigert, finanziert es zugleich die Produktion von Drohnen, die Ziele tief im russischen Hinterland erreichen können. Für die Ukraine ist das existenziell, für deutsche Unternehmen ein einmaliges Testfeld, in dem sich neue Technologien unter realen Gefechtsbedingungen erproben lassen – Erfahrungen, die auf keinem NATO-Übungsplatz zu gewinnen sind. Die militärische Dimension der Drohnenangriffe überschneidet sich so mit einer strategischen: Deutschland ist längst nicht mehr bloß Waffenlieferant, sondern Teil der ukrainischen Rüstungsbasis – und damit tiefer im Krieg verstrickt, als es die offizielle Rhetorik nahelegt.
Noch ist unklar, wie Moskau darauf reagiert. Sollte die Intensität der Angriffe anhalten oder gar zunehmen, dürfte der Kreml direkte Attacken auf die Fabriken in der Ukraine anordnen. Die Verluste sind zu empfindlich, der Schaden zu hoch. Spätestens dann wäre Deutschland mittelbar zum Ziel russischer Angriffe geworden.
Hinzu kommt, dass die Wirkung der Angriffe weit über Russland hinausreicht. Indien und China, die wichtigsten Abnehmer russischen Öls, profitieren kurzfristig von billigeren Rohölmengen. Die USA hingegen erhöhen den Druck. Präsident Donald Trump stellte Putin am 31. Juli ein Ultimatum: Bis zum 8. August müsse er den Krieg beenden, andernfalls drohten neue Strafmaßnahmen – Strafzölle oder Sanktionen gegen russische Ölimporteure, die Exportpreise und Einnahmen weiter drücken würden. Doch Putin ließ die Frist verstreichen. Stattdessen trafen sich beide Präsidenten in Alaska; Moskau bekannte sich zwar zum Frieden, setzte seine Angriffe jedoch unvermindert fort.
Mit einem Zusammenbruch ist nicht zu rechnen
Das sei kein Wunder, urteilt Clayton Seigle, Energieexperte am CSIS in Washington. „Die jüngsten Angriffe allein bewegen Putins Macht nicht […] Doch im Zusammenspiel mit Sanktionen und neuen Zöllen können steigende Benzinpreise den Druck kumulativ erhöhen.“
Damit ist jeder Hebel beschrieben, den Donald Trump im Ringen um eine politische Beendigung des Krieges noch betätigen kann: Sanktionen gegen Abnehmer von russischem Erdöl. Der US-Präsident hat sich diesen Schritt bislang vorbehalten, weil er als Ultima ratio der amerikanischen Russlandpolitik gilt und die Gefahr birgt, die bisherigen politischen Kanäle zu blockieren.
Die Verwundbarkeit der russischen Ölindustrie verweist auf ein größeres Muster. Seit den 1970er Jahren dient Energie als geopolitische Waffe. Die arabische Ölkrise von 1973 demonstrierte die Hebelwirkung von Rohstoffen, die Sowjetunion nutzte Öl und Gas, um ihre Satellitenstaaten zu binden. Auch Russland selbst erlebte wiederholt Treibstoffkrisen: In den 1980er Jahren führten strukturelle Mängel zu Rationierungen, nach 1991 erinnerten Engpässe an sowjetische Mangelwirtschaft. Putins Aufstieg beruhte wesentlich darauf, diese Unordnung durch sprudelnde Energieeinnahmen zu überwinden.
Heute jedoch kehrt die Verwundbarkeit zurück – nicht aus systemischer Schwäche, sondern durch gezielte Angriffe. Für den Kreml ist der Schaden nicht nur ökonomisch. Die Bilder leerer Tankstellen und die wachsende Unzufriedenheit der Autofahrer kratzen an Putins Inszenierung als Garant der Stabilität. Zugleich sendet Kiew ein klares Signal: Auch wenn die Ukraine an vielen Fronten unter Druck steht, verfügt sie über eigene Hebel, Moskau in Bedrängnis zu bringen. Solange Drohnen Raffinerien bedrohen, bleibt Russland verletzlich.
Anders als vielfach suggeriert, ist von einem Zusammenbruch jedoch keine Rede. Dieselüberschüsse sichern Armee und Landwirtschaft, die Industrie läuft weiter. Laut Generalstabschef Gerassimow bereitet der Kreml bereits eine Herbstoffensive vor. Das zeigt: An der Grunddynamik des Krieges, die auf einem stetigen russischen Vordringen basiert, hat sich nichts geändert. Die Zeit läuft damit weiter gegen Kiew.
Trotzdem entfalten die Drohnenangriffe kumulativen Druck – ökonomisch, innenpolitisch, symbolisch und geopolitisch. Sie zeigen: Selbst eine Energie-Supermacht ist verwundbar, wenn das Rückgrat ihrer Raffinerien gezielt attackiert wird. Für die Ukraine ist das ein strategischer Erfolg. Für Russland ein Menetekel – dass der Krieg nicht nur in den Schützengräben, sondern auch an den Zapfsäulen entschieden wird. Die Drohnen zeigen, dass Russlands mächtigste Waffe zugleich seine empfindlichste Achillesferse ist.
Dr. Christian Osthold ist Historiker mit dem Schwerpunkt auf der Geschichte Russlands. Seine Monographie über den russisch-tschetschenischen Konflikt ist in der Cambridge University Press rezensiert worden. Seit 2015 ist Osthold vielfach in den Medien aufgetreten.
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@Paul F.: Der Sprit kostet bei uns auch nicht viel mehr, der Endpreis hier ist lediglich politisch-fiskalisch. Das macht Russland wohl nicht, oder? Außerdem ist zu berücksichtigen, dass Russland ein BIP wie das von Italien hat. Was die Leute dort wohl verdienen? Russland könnte unermesslich reich sein, wenn es endlich ein anständiges Land wäre und seine perverse Westphobie einfach sein ließe. Und die Ukraine machen ließe, was sie will. Da hat der Kreml nämlich den Mund zu halten, geht die nichts an. Mitten in der NATO hockend, in der Oblast Kaliningrad, mit Raketen, die länger nach Moskau brauchen als nach Warschau, Berlin, Baltikum etc. kann von einer Bedrohung Russlands durch die NATO nun wirklich keine Rede sein. Das Gegenteil ist richtig.
Habe nirgendwo gelesen, daß die Russen Lieferschwierigkeiten bei ihren Exporten hätten. Falls den Russen irgendwas weh tut, werden sie die Quelle des Schmerzes schnell beseitigen.
Die Tatsache, dass rohstoffreiche Länder oft eine Knappheit der Folgeprodukte haben, ist eher der Regelfall als besonders., da die meisten dieser Länder die Rohstoffproduktion staatlich kontrollieren und davon bestimme Gruppen profitieren, da nicht jeder so reichlich mit Rohstoffen relativ zur Bevölkerung ausgestattet ist wie die Produzenten auf der arabischen Halbinsel. Ein Blick nach Afrika, Iran, Venezuela etc. genügt. Sobald der Staat (oder seine sog."Eliten") aus egoistischen oder ideologischen Gründen in den Markt eingreifen, geht es immer bergab und nie mehr bergauf. Da die meisten rohstoffreichen Länder sonst wirtschaftlich eher unterentwickelt sind, gehen die Entwicklungen schneller und drastischer. Grundsätzlich gilt aber auch für entwickelte Länder mit starken Abhängigkeit von Sektoren, was Deutschland gerade vormacht.
@ Karsten Dörre Lesen Sie doch bitte in Ruhe einen Kommentar, lassen Sie Ihren Sinnen fünf Minuten Zeit, das Geschriebene zu perzipieren und antworten dann darauf. Das macht mehr Sinn. Wir sind ja hier nicht im Tierheim, wo jeder anfängt zu kläffen, sobald das Türchen aufgeht. Kleine Nachfrage: ist es ein gewinn den Aggressor "an die" Eier zu packen, oder wäre es nicht zielführender den Aggressor "an den" Eiern zu packen? @Lutz Herrmann Mein Eindruck ist, dass Bots und Putinverstehern wie mir, die die EU-Position kritisieren, das Schicksal der ukrainischen Bevölkerung wesentlich mehr am Herzen liegt, als denjenigen, die davon schwärmen, dass die Ukraine den "Aggressor an seine Eier packt".
Selber schuld. Hätten die bloß mal Elektroautos.
Zitat: "Benzinknappheit im Inneren entlarvt den selbsternannten Energie-Giganten als verwundbar". Gekonnte Formulierung. Erspart das Lesen des Artikels..
"Der Preis für A-95-Benzin liegt inzwischen bei knapp 62 Rubel pro Liter, fast drei Euro pro Gallone – Rekordwerte, die Erinnerungen an frühere Krisen wachrufen." Wenn man amerikanische Propaganda abschreibt (wo sonst gibt es die antiquierte Maßeinheit Gallonen), sollte man wenigstens rechnen können. 62 Rubel pro Liter Benzin sind genau 0,66 Euro. In Deutschland kostet Super fast das Dreifache. Selbst in Polen tanke ich für 1,42 Euro. Steht Deutschland vor der Kriegs-Ölkrise?