Leider ist das in der jüdischen Geschichte keine Ausnahme. Es gab immer Personen die ihre eigenen jüdischen Glaubensgenossen im Stich gelassen haben. Heute sind das die Schickimicki Juden aus Ramat Aviv. In jedem Konzentrationslager gab es Opportunisten, die mit den Aufsehern kollaboriert haben. Anna Freud hat das die Identifikation mit dem Aggressor genannt.
@ Volker Kleinophorst Sie schreiben die Regenbogenflagge sei der direkte Nachkomme der Hakenkreuzfahne. Wie meinen Sie das?
Zweifellos handelt es sich bei “ruangrupa” um ein klassisches linksextremistisches Projekt, voll der üblichen ideologischen Versatzstücke. Zu denen gehört da unverzichtbar auch Israel als kolonialer Vorposten des Imperialismus. Solche Leute sollten keine Gastprofessuren bekommen, wenn doch, dann ist das Zeichen der laufenden Kulturrevolution von oben, die nicht “nur” Juden bedroht, sondern alle. Und die Menschheit als solche. - Bei den historischen Entlarvungen wegen Sympathien und Verbindungen von arabischen Aktivisten aus Palästina zum deutschen NS sollte man aber bedenken, daß es dergleichen leider auch auf jüdischer, zionistischer Seite gab. Oder ist etwa die Abraham-Stern-Straße in Tel Aviv inzwischen umbenannt worden? Herr Stern, der auch 1978 mit einer von 6 Briefmarken zum 30. Jubiläum der Staatsgründung geehrt wurde, bemühte sich um 1941 um Kooperation mit Deutschland gegen die Briten. Und der weit wichtigere Jabotinisnki, ideologischer Vater des Likud, war offener Mussolini-Sympathisant. Wobei man allerdings sehen mußte, daß der Duce erst 1938 auf Hitlers Druck auf einen antisemitischen Kurs einschwenkte. Dennoch zählte er ja zu Hitlers Vorbildern, hatte mit ihm schon seit 1936 in Spanien militärisch kooperiert. Dementsprechend negativ war das Echo auf dem zionistischen Kongress 1938 in Warschau, als Jabotinskis Betar-Jugend bei ihrem Aufmarsch allzu sehr an Mussolinis Schwarzhemden errinnerte. - Und das sind leider nur Beispiele. Woran man mal wieder sieht, daß es eher kontraproduktiv ist, bei aktuellen politischen Debatten allzu sehr auf historische Argumente zu setzen. Die Gegenwart bietet hinreichend Stoff, auch klare Gründe gegen “ruangrupa”. Aber die Gegenwart kann auch Potential für konstruktive Lösungen bieten, während die Vergangeheit nunmal unveränderbar ist.
Herr Perrefort, das sehe ich anders. Auf die Frage “Gehört es zur Aufgabe des israelischen Botschafters zu urteilen, wer in Deutschland eine Gastprofessur bekommen soll?” muss man als deutscher Bürger antworten: “Nein, Botschafter anderer Nationen haben sich aus den inneren Angelegenheiten Deutschlands heraus zu halten. Wenn Sie Bedenken haben, äussern sie diese - nach Rücksprache mit ihrer Regierung - in einem Gespräch mit dem Auswärtigen Amt, keinesfalls öffentlich bei Twitter o.ä. Die diplomatischen Usancen sind besonders in Deutschland verlottert und verludert. Extrem vorgeführt hat das der ukrainische Botschafter, der sich hier unverschämt benommen hat. Den hätte man vor 30 Jahren des Landes verwiesen. Deutschland ist heute Schlachtfeld ausländischer Politiker, auch Erdogan hätte man nach der Erfahrung seiner Reden hier nicht auftreten lassen dürfen. Für deutsche Bürger, die jüdischen Glaubens sind und ihre jüdische Kultur und Religion praktizieren, hat der Staat einen sicheren Rahmen zu garantieren; das gilt unabhängig von der Vergangenheit 33/45 und auch unabhängig von Sympathien oder Antipathien gegenüber Israel. Ich habe Sympathien für Israel, weil es der einzige demokratische Staat im Nahen Osten ist und weil er sich tapfer gegen die mengenmässig überlegenen Nachbarn verteidigt. Der Staat steht uns Europäern näher als zB die Türkei. Das gibt dem Botschafter nicht das Recht, sich in die inneren Angelegenheiten Deutschlands einzumischen.
Meine Meinung: (a) Ein ausländischer Botschafter sollte sich nicht zu deutschen Professoren-Berufungen äußern; auch nicht einer des Staates Israel. (b) Ein deutscher Anne-Frank-Direktor sollte offensichtlichen Antisemitismus nicht leugnen. Er sollte auch einen ausländischen Botschafter nicht offen angehen; das ist nicht seine Aufgabe, sondern die des Auswärtigen Amts. – Die Diskussionen in Deutschland sind so verquer, dass jede Stellungnahme dazu sinnlos ist.
A propos “AfD”. Eins ist klar, wäre ich Jude in Deutschland, ich würde nur die AfD wählen. Denn sie ist die einzige Partei, die sich der linksgrün forcierten moslemischen Masseneinwanderung - meist direkt und dauerhaft in die Sozialsysteme - und damit des Imports unzähliger Israel- und Judenhasser, noch entgegenstellt.
Warum eigentlich darf man “Leute aus muslimischen Ländern nicht leichtfertig mit Vorwürfen überziehen”, wenn sie klar antisemitische Propaganda verbreiten’? Aus postkolonial-ideologischen Gründen heraus? Deutschland hatte nie eine muslimische Kolonie, und wer heute noch angeblich kolonialismus-bedingte Schäden in islamischen Ländern bejammert, hat weder kapiert, dass diese Länder auch vor der Kolonialisierung korrupt, schlecht organisiert (Clangesellschaften statt Bürgergesellschaften), zutiefst frauen- und minderheitenfeindlich und von der Pest der Sklaverei tiefer durchzogen waren als jede andere Gesellschaft, noch, dass genau diese Länder heute sehr viel zu sagen haben. Samt ihren traditionellen Werten. Der Opferkult der Muslime und ihrer nicht-muslimischen nützlichen Idioten kann nicht mit realen Missständen begründet werden, weil kein einziger dieser Missstände erst mit europäischen Einflüssen in die muslimischen Gesellschaften gekommen ist. - Und was soll der Quatsch mit den Gastprofessuren? für 2 “Künstler”, die bis jetzt nur mit Antisemitismus, aber nicht etwa mit künstlerischen Leistungen aufgefallen sind? Ist er eine Wiedergutmachung dafür, dass vernünftige Kritiker, ob jüdisch oder nicht, sich gegen die “Stürmer”-Nachahmungen auf der “documenta” gestellt haben? Hätte das nicht jeder vernünftige und irgendwie faire Mensch getan?
@Volker Kleinophorst Auch im Falle des Antisemitismusvorwurfs von Frau Neubauer gegen Herrn Maaßen hat sich Herr Mendel auf die Seite von Frau Neubauer gestellt. Es sieht so aus, als ob man eher Sympathiesanten von Muslimischen Judenmördern gewähren lässt aber jemand, der den Begriff “Globalist” verwendet, zum Antisemiten macht.
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