Cora Stephan / 14.05.2019 / 06:25 / Foto: Aleksandr Markin / 60 / Seite ausdrucken

Wie man die Wirtschaft erfolgreich ruiniert

Seit in der Politik die menschliche Wärme dominieren soll und Zahlen und Fakten als kalt gelten, scheint es aus der Mode gekommen zu sein, mal nachzurechnen, wenn es um politische Großtaten geht. Ist ja auch egal, solange die Steuerquellen „sprudeln“ – den brav seine Steuern zahlenden Bürger scheint es übrigens nicht weiter zu irritieren, als kalte und unmenschliche „Quelle“ zu figurieren. 

Doch nun seien die „fetten Jahre“ vorbei, heißt es derzeit, seit die Zeichen darauf hindeuten, dass der jahrelange Aufschwung Geschichte ist. Darauf müssen sich auch die Schätzer des Steueraufkommens einlassen, mit dem der Staat bislang waltete und gestaltete. Bis 2023 dürften 124,3 Milliarden Euro weniger fließen – doch gemach: Bund, Länder und Kommunen können weiterhin auf 908 Milliarden hoffen. Also weniger ausgeben. So schwer kann das doch nicht sein!

Naja. Nicht, wenn der Anteil der Sozialausgaben am Bundeshaushalt von 2013 bis 2020 von 52,7 auf 57,3 Prozent steigen soll. Denn eines geht in unserem Land der Wunder nicht: die Staatsausgaben an die Einnahmen anpassen. Es gibt schließlich Herzensangelegenheiten, bei denen man nicht kleinlich sein und nachrechnen sollte.

Etwa, was es kostet, in deutschen Verwaltungen die gendergerechte Sprache einzuführen, den Vermerk „divers“ in Formulare und Dokumente aufzunehmen oder Toiletten für all die anderen Geschlechter neben Mann und Frau zu bauen. Kaltherzig, die Zahl derjenigen, die Wert darauf legen, weder das eine noch das andere zu sein, anzuführen! Sie dürfte im Promillebereich liegen: bei schätzungsweise 0,002 Prozent, wie ein Kollege von der „Zeit“ jüngst ermittelte.

Noch nicht einmal an die Steuerprogression will man rühren

Egal: Das ist uns wichtig. Steuerentlastungen darf es also nicht geben. Noch nicht einmal an die Steuerprogression will man rühren, jene ungerechtfertigte Bereicherung, die abzuschaffen Angela Merkel 2005 versprochen hatte. Was der Staat einmal hat, gibt er nicht wieder her, das gilt für die Sektsteuer wie für den Soli. Also muss eine neue Steuer her. Und wir wissen auch schon, wie sie heißen wird: die CO2-Steuer. Denn, wie die Kanzlerin jüngst sagte: wir müssen den Planeten retten. Dafür kann kein Opfer zuviel sein. Und, wie gesagt: Die Steuerquellen sprudeln ja. Noch.

Nun, es gibt viele Weisen, sprudelnde Quellen auszutrocknen. Vor allem, indem man den Wirtschaftsstandort Deutschland lahmlegt. Man kann die Produktion durch Energiekosten verteuern. Man kann durch bürokratische Hürden Innovation verhindern. Man kann populistisch Technikfeindschaft schüren. It’s the economy, stupid, hat einst Bill Clinton gerufen. Genau. Es geht um die Wirtschaft.

Dass Deutschland ein reiches Land sei, ist ein Märchen. Bislang aber war es ein leistungsfähiges Land, vor allem dank seines innovativen Mittelstands, lange Zeit in vielen technischen Nischen Weltmarktführer. Längst aber gibt es eine beträchtliche Abwanderung jener Fachkräfte, auf deren Qualitäten die Produktivität beruht. Sie finden woanders mehr Wertschätzung und dürfen von ihrem Brutto mehr Netto behalten. Des Weiteren: Die Energiekosten hierzulande sind die höchsten Europas und die zweithöchsten weltweit. Vor allem aber ist die Versorgungssicherheit dank der unzuverlässigen Einspeisung des „Zappelstroms“ aus Wind und Sonne schon längst nicht mehr gegeben. 

Die Attacke auf die Autoindustrie 

Doch wenn es ums magische CO2 geht, ist Vernunft nicht mehr gefragt. Die Attacke auf die Autoindustrie, von der rund jeder 7. Arbeitsplatz abhängt, wird beinahe klaglos hingenommen. Obzwar Dieselfahrzeuge weniger CO2-schädlich sind, wird Elektromobilität angepriesen, die weder ausgereift noch angesichts der längst gescheiterten Energiewende realistisch ist. Aus der Entwicklung der CO2-freien Atomenergie hat sich Deutschland verabschiedet, über die Entsorgungskosten der hochgiftigen Rückstände von keineswegs CO2-sparend produzierten Windkraftrotorblättern und Solarpanelen aber wird noch nicht einmal nachgedacht.

Fragen Sie mal in die Runde: Wie hoch ist der Anteil von CO2 an der Atmosphäre? Die meisten schätzen vorbei: er beträgt etwa 0,04 Prozent. Und was man davon in Deutschland einspart, bewirkt weltweit rein gar nichts. 

Auch die hohen Mieten, ein weiteres Aufregerthema, das schon den Schrei nach Enteignungen laut werden ließ, verdanken wir nicht etwa ausschließlich der Bosheit von Vermietern, sondern der Politik niedriger Zinsen, die andere Anlageformen unattraktiv macht, der Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt durch um die zwei Millionen Zuwanderer und einem Wust an Verordnungen und Einschränkungen, der Bauen teuer und unkalkulierbar macht.

Aber was tut‘s? Man muss sich einfach nur Großes vornehmen, wenn man im Kleinen scheitert. Retten wir also die Welt, indem wir uns zum Verschwinden bringen. Das ist der neueste Schrei: einfach keine Kinder mehr kriegen. Na dann: Frohes Aussterben.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf NDR-Info

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Leserpost

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Thomas Taterka / 14.05.2019

Ein erster Schritt der Erkenntnis wäre die Einsicht, daß die rasante Vermehrung andernorts die Voraussetzung für die ” Geschäftsidee Migration ” ist, die Millionen Menschen in Europa ausspielt für die Profitgier der Betreiber dieses Geschäfts . Und die Kinder, die künftig in Deutschland geboren werden,  sind den Regeln dieses Geschäfts unterworfen, als Teilhaber oder “Humankapital “. Daran führt kein Weg vorbei. Oder besitzen wir die Macht , diese “Büchse der Pandora ” wieder zu schließen ?  Ich würde sagen: NEIN. Schon jetzt begegnet man sehr vielen Menschen, die fälschlicherweise ein Provisorium, auch gut ausgestattet, ihr Zuhause nennen und dieses Lebensgefühl wird wachsen , mit der Zahl der Menschen, die noch kommen werden und ich fürchte, beheimatet zu sein , wird irgendwann ein Traum aus einer längst vergangenen Zeit sein. Also Leute, vermehrt Euch und schickt Eure Kinder ” auf die Reise “.

Dr. Inge Frigge-Hagemann / 14.05.2019

Volle Zustimmung Frau Stephan. Dieses Land ist völlig übergeschnappt und nahezu täglich wird weiterer Schwachsinn nachgelegt. Soeben hörte man in den Nachrichten, dass überwiegend sog. Rechte verantwortlich seien für das Deseaster auf dem G20-Gipfel in Hamburg! Hört, hört! Wir sind mitten in der von Merkel und ihrem lächerlichen Hofstaat initiierten Abschaffung. Wie sagen Sie so treffend: Wärme statt Fakten. Und offenbar wird es keine Gegenbewegung geben. Fraglich ist, was wollen die Grünen tun, wenn sie alles zerstört haben??

von Kullmann / 14.05.2019

Attacke auf jegliche Industrie, um qualifizierte Arbeitsplätze abzuschaffen und Steuerzahler zu minimieren. Das ist die Politik, die Quotenfrauen und Migranten in die abzuschaffenden Industriejobs hereinqualifizieren will. Städte bis Bund zahlen jährlich unsere ca. 50 Milliarden für Migranteneinwanderung. Die vom Sozialsystem bezahlten Jobs für sie liegen nicht in der Industrie, sondern im Aufrechterhalten klassischer Familiengebilde mit Kindervermehrung im politischen Auftrag Deutschlands. Das können wir besser machen. Geben wir von den 50 Milliarden dann 15 Milliarden an den Steuerzahler zurück und unterstützen dazu noch für 35 Milliarden über 1 Millionen junge deutsche Familien mit netto 2.500 EUR/Mon. für jedes neue Kind. Wir schaffen ein Schlaraffenland für die Sozialsysteme und die deutschen Familien, ohne Weltbesetzung. Die Politik braucht ja für ihre Ideologien keine Arbeitsplätze mehr, alimentieren wir die jungen deutschen Arbeitslosen und das klassische Familienmodell.

M. Thiermann / 14.05.2019

Genau, liebe links-grün-ökomarxistischen Selbst- und Vernuftsleugner, um mit Theodor Heuss zu reden, nun sterbt mal schön!

Dr. Roland Stiehler / 14.05.2019

In einer Demokratie mit privatwirtschaftlicher, produktiver Basis wird es immer den Trend hin zur Diktatur geben, weil das Regieren für die Politiker stets einfacher und überschaubar sein wird. Bereits Otto von Bismarck hat gesagt, dass jeder Esel mittels Diktatur regieren könne. Das dass aber schließlich zu Lasten der Bevölkerung geht und zum Zusammenbruch der Wirtschaft führt, haben wir doch weltweit erfahren müssen. Es wird aber immer wieder der gleiche Versuch unternommen mit dem gleiche Ergebnis.

Dr. med. Christian Rapp / 14.05.2019

Ich bin verzweifelt. Was tun ???????

Dr. Gerhard Giesemann / 14.05.2019

@HaJo Wolf: vielleicht ein bisschen zu viel der Ehre für Fistel-Erich. Vor allem hat er eines nicht bedacht: Es braucht den antifaschist’schen Schutzwall - sonst läuft das nicht. Die Leute mit was in der Birne gehen einfach, Der Doofe Rest kann ja bleiben und dem Arab, dem Herrn aus Tausend und einer Nacht huldigen, mir doch egal.

Manuel Kant / 14.05.2019

Ergänzung zum Kommentar von Dr. Lucas: Was wir hier sehen, ist schlicht und einfach die seit Jahrzehnten laufende Agenda des “Club of Rome”, den sogenannten und selbsternannten Weltenrettern, die selbstverständlich nur unser Bestes im Sinn haben. Zum besseren Verständnis empfehle ich das Werk “Atlas der Globalisierung”. Darin sind etliche Antworten enthalten. Mit rationalen Überlegungen kann das, was seit Jahren passiert, ganz sicher nicht erklärt werden.

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