Dushan Wegner, Gastautor / 17.06.2022 / 14:00 / Foto: Pixabay / 7 / Seite ausdrucken

„Wie kann ich Krisenbereitsteller werden?“

Neue Berufsidee: Ich stelle Krisen bereit. Sie brauchen eine Krise? Kein Problem, ich liefere Ihnen eine. (Für einen kleinen Preis, klar. Aber gern auch gratis, dann hole ich mir das Geld woanders.)

Wenn Kinder heute fragen, was sie werden sollen – oder, genauer: Was sie werden wollen sollen –, dann könnte bereits diese Frage zu einer formidablen Entscheidungskrise werden.

Heute gibt es für gefragte Eltern die Möglichkeit, den Kindern eine neue, hoch spannende und wohl auch einträgliche Denkmöglichkeit bereitzustellen. – Ich will Ihnen, liebe Leser, diese neue Supermöglichkeit gleich nennen, doch zuerst etwas Kontext!

Eine bekannte Metapher: Stell dir vor, du siehst Rauch. Schweren, dunklen, bedrohlichen Rauch. Du denkst sofort an das bekannte Sprichwort: „Wo Rauch ist, da ist auch Feuer.“ Wir könnten Feuer und Rauch mit Krisen vergleichen.

Ich finde, jenes Sprichwort unterschlägt einen weiteren wichtigen Aspekt! Ich werde hier gleich dokumentieren, was diesem Sprichwort fehlt, und ja, ich werde die neue „Möglichkeit“ erläutern. – Ich schätze aber, dass Sie von selbst drauf kommen, wenn ich nur ein wenig den Kontext ausmale.

Präziser Kontext

Unpräzise These: In der Krise können Politiker bisherige Gesetze brechen.

Präzisere These: In der Krise kommen Politiker damit durch, ein Gesetz zu erlassen, welches bisherige Gesetze aushebelt (und damit den zugrundeliegenden „moralischen Geist“). Denn, um Walter Ulbricht zu zitieren: „Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben.“

Wenn Krise ist und „es demokratisch aussieht“, dann beugt sich der Bürger eher. Ja, dann zwingt der gute „Untertan“ den Gehorsam sogar seinen Mitmenschen auf. Was braucht also ein Politiker, der die Gesetze beugen will? Wessen bedarf ein Politiker, der die bisherigen Gesetze so beugen will, dass er damit extra einfach durchkommt?

Er braucht eine Krise!

Sollte der Politiker also die Krise „machen“?

Er könnte es versuchen, ja. Aber erstens will er dabei nicht erwischt werden. Und zweitens ist die Inszenierung einer Krise womöglich zu komplex für das Hirn eines gewöhnlichen Politikers. (Wir wissen ja, was für gescheiterte Gestalten in der Politik reüssieren.)

Politiker brauchen Krisenbereitsteller, wenn sie ohne (größere) Gewalt „durchregieren“ wollen. Politiker brauchen jemanden, der ihnen die Krise bereitstellt – und das tun sie, auch wenn ihnen das gar nicht bewusst ist! Man kennt sich, man hilft sich. Es gilt weiterhin das Churchill-Motto, auf das sich Obama-Berater Emanuel berief: „Never let a good crisis go to waste“, zu Deutsch: „Verschwende nie eine gute Krise!“

„Wo Rauch ist, da ist auch Feuer“, das stimmt. Außerdem ist jemand da, der die Evakuierung und die Löschmaßnahmen anleitet (und vielleicht an beidem etwas verdient).

Und manchmal gilt leider: Wo Feuer ist, da ist nicht selten auch einer, der das Feuer legte. All diese Funktionen aber, also die Opfer, der Feuerteufel und die Feuerwehr, sie sind meist durchaus verschiedene Instanzen. Manche Instanz weiß womöglich gar nicht, dass sie eine solche ist. Manchen Leuten kommen die bösen Taten ganz „natürlich“. Und doch, selbst ohne intrigante Absicht oder bösen Plan können ihre Lebenswege, äh, „verknüpft“ sein.

Es ließe sich erwägen

Wenn man also unter großer Machtsucht leidet, und wenn einem zudem jedes Gewissen und jeder Skrupel fremd sind, und wenn man die Begabung zum Knüpfen bestimmter Beziehungen besitzt – und wenn man zu alldem die Freude am Schreiben gewitzter Texte aufgeben wollte – dann ließe sich durchaus erwägen, „Krisenbereitsteller“ zu werden.

Wo Rauch ist, da ist Feuer. Und Leute, die es löschen. Und Leute, die den Löschleuten die Schläuche verkaufen. Und manchmal ist da auch einer, der das Feuer bereitstellt. Ob ihr nun Krisenbereitsteller werdet, Krisengewinnler, Krisenpersonal oder genervte Krisenausweichler (wie dann doch die meisten von uns) – sorgt rechtzeitig dafür, dass ihr euch weder die Finger noch das Dach überm Kopf verbrennt.

Ja, vielleicht rate ich meinen Kindern, „Krisenbereitsteller“ zu werden. Oder vielleicht halte ich sie auch weiterhin, so gut es überhaupt geht, aus allem Politischen raus. Ich will, dass sie glücklich werden. Glücklich wird nicht der Mensch, der die Welt für etwas Profit in Flammen setzt und Unordnung verbreitet. Ach, ich bin sicher, dass es solche Menschen in Wirklichkeit gar nicht gibt – was für ein Charakter müsste das sein, der so etwas anstellt? Glücklich wird der Mensch, der „seine Kreise ordnet“, und zwar möglichst so, dass sie gar nicht erst vom Feuer ergriffen werden.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Dushan Wegner.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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W. Renner / 17.06.2022

Wie kann ich Krisenbereitsteller werden? Einfach in eine deutsche Partei eintreten, sich zur Wahl stellen und gewählt werden. Mehr braucht’s wirklich nicht.

N.Lehmann / 17.06.2022

Krise ist das Ergebnis von gescheiterter Politik, verursacht durch überfordert versagensbereite Ideologen. Von dem Typus haben wir ein Überangebot, Ladenhüter oder Parasiten genannt. Diese Jobs gibt’s nur von Genossen für Genossen mit Quotenregelung!

Arne Ausländer / 17.06.2022

Beliebte Handlungsmuster wie die gezielte Benutzung des Ausnahmezustands scheinen langsam klarer erkennbar zu werden. Hoffentlich nicht zu spät…

Bernhard Freiling / 17.06.2022

Zu spät, Herr Wegner. Die Nische, in der Sie glauben reüssieren zu können,wurde länxt besetzt. Von den globalen (N)GO wie z.B. dem UNHCR, dem UNRWA, dem UN-Sicherheitsrat und der WHO. Deren Vervielfältiger finden wir dann bei mannigfachen (N)GO wie z.B. der DUH oder FfF oder Amadeu Antonio oder der brandneuen Vereinigung “für mehr Transenklos” oder der Dachorganisation der 237 oder so Genderlehrstühle oder der Gesundheits- und Wahrheitsminister - und/oder wie sie alle heißen mögen. Alle Krisen der jüngeren Vergangenheit wurden von diesen “Unternehmen” herbei halluziniert. Ins Hirn der wohlwollenden Bevölkerungen gebrannt von Medien, die zum großen Teil nur noch durch die Zuwendungen dieser Verbrecherbanden überlebensfähig sind. # Tut mir ja leid für Sie, Herr Wegner, aber: “Der Fahrstuhl nach oben ist besetzt-Sie müssen warten”. Sang in den 1960ern schon Hazy Osterwald. # Werden Sie lieber Hubschrauberpilot. Ein Beruf mit Zukunft.  Mit Hubschraubern läßt sich der Wind erzeugen, mittels dessen sich die 30.000 in Schwachwindgebieten zu bauenden Growiane zum Drehen deren Flügel ertüchtigen lassen um uns mit naturgrünem Strom zu versorgen. Aktien von Bell oder Airbus kaufen geht natürlich auch.

Thomas Taterka / 17.06.2022

Wer braucht denn das ? Wir haben doch die Medien, die quatschen uns doch immer wieder “kompetent” raus und noch kompetenter wieder rein , raus und rein . - ” Raus und Rein, oder der klingende Groschen ” ( wär ein guter Titel für diese Dauersendung ) .

Sam Lowry / 17.06.2022

Die Maskenpflicht von Oktober bis Ostern (O-O) soll gesetzlich verankert werden. Ich fordere hiermit Panzer und Raketenwerfer, dazu ein paar Milliarden, um mich dagegen effektiv wehren zu können… ICH MUSS DIESEN KRIEG GEWINNEN! ICH KÄMPFE FÜR ALLE EUROPÄER! (Satire).

S. Andersson / 17.06.2022

Politiker müssen diese Eigenschaft haben, Krisen zu schaffen, die wir ohne sie nie hätten. Der Untertan findet Steuererhöhung & Zwangsabgabe für diese Kaste nicht so cool. Nichts auf dieser Welt passiert ohne Grund ..... oh .... ich bin heute aber auch wieder ein Schussel. Der Mensch von heute interessiert sich nicht wer, welches Feuer gelegt hat….. Hauptsache eine schlechte Nachricht .... kann man dann auch gleich weiter erzählen ....ooopsi…. nennt man heute ja posten. Auch sind Zusammenhänge so oder so viel zu kompliziert um diese zu verstehen…. ist ja auch egal ob man nur die halbe Geschichte präsentiert bekommt .... besser als gar nix. Wo hast du die Information her .... na… aus den MSM. OK .... dann muss es ja wahr sein. Inzwischen kenne ich (leider) schon zu viele denen das ganze viel zu anstrengend ist. Problemanschaffer finde ich eigentlich besser .... steckt schaffen drin ... hört sich fast nach anständiger Arbeit an ....

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