Der grundlegende Unterschied ist wohl der, dass Erdogan-Wähler einen Mann möchten, der Recht und Gerechtigkeit häppchenweise abschafft, um sich seiner Gegner zu entledigen, während die AFD-Wähler eine Partei wählen, die sich für mehr Recht und Gerechtigkeit aussprechen. Natürlich wird man in der AFD auch solche Leute wie Höcke finden. Genau wie man in einem Gefängnis auch unschuldige finden wird. Sind Gefängnisse deswegen aber weniger sinnvoll?
Ein ungewöhnlich oberflächlicher Artikel für dieses Portal. Wer Höcke und Gedeon gleichsetzt und dann auch noch den Bogen zu Erdogan hinbekommt, schreibt vom Mainstream ab oder hat einfach nur schlecht recherchiert. Herr Dabbouz bezeichnet sich nicht als klassischen AfD-Wähler. Stellt sich die Frage, wer dieser klassische Wähler sein soll? Die alte Mär vom abgehängten Wutbürger wird es hoffentlich nicht sein. Herr Dabbouz, bitte schauen Sie sich eine der aktuellen Reden von Björn Höcke in Gänze an, analysieren Sie diese und erklären den Lesern der Achse dann, warum die AfD diesen Mann ausschließen sollte. Ich freue mich darauf!
Leider ein sehr verschwurbelter Text, wie er in Deutschland immer mehr verwendet wird. Es geht nicht um einfache Lösungen, aber um einfache, klare und für alle verständliche Erklärungen zur Sachlage! Statt dessen immer und überall dieser “political correctness”-Sprech. Und von Höcke und Erdogan mal abgesehen, das A und O der Demokratie ist für mich, anzuerkennen wie der Souverän gewählt hat! Die sogenannte Elite hat kein Recht der Welt die Ergebnisse des Brexit, die Wahl Trumps, die Wahl Putins, etc. oder die Wahlergebnisse der Parteien in Deutschland zu kritisieren. Jedes Kreuz in der Wahlkabine hat seine individuelle Geschichte, wer will sich da anmaßen zu kritisieren oder zu belehren? Statt dessen ist neben Akzeptanz vor allem Demut angesagt. Vielleicht sollte man erst mal die Fehler seiner eigenen Politik eingestehen oder zur Kenntnis nehmen, dass seine eigene Sicht der Dinge nicht bei allen anderen analog so betrachtet wird. Wir leben ja nicht in einer Diktatur!
“Schülerzeitung ist woanders” kritisiert ein Mitforist zu Recht diesen Beitrag auf der Achse des Guten. Trotzdem bin ich froh über dessen Veröffentlichung. Weil der Beitrag die Denke eines großen Teils auch meines persönlichen Umfeld widerspiegelt. OK, überwiegend die Denke des jüngeren Teils davon. Aber ich will ja nicht den Kontakt zur nachfolgenden Generation verlieren. Und mit der Zeit gehen (die Zeit verstehen) muss man ja auch irgendwie. Die Leserbriefe zum Beitrag sind argumentativ auf einem so ausgezeichneten, hohen Niveau, dass ich mich kaum daran satt lesen kann. Für kommende Auseinandersetzungen bin ich nun mit Argumenten und Begrifflichkeiten bestens versorgt. Danke.
Als ich las, dass Stoiber konservativ sei, fiel es mir schwer, weiterzulesen. Die AfD besteht dagegen nicht nur aus Höcke etc., die CDU aber im Wesentlichen aus Frau Merkel (keiner weiß, was sie bei ihrem Gesellschaftsumbau antreibt), die CSU aus dem wankelmütigen Führungspaar Seehofer/Söder und die SPD aus wem? Überdies finden sich in der Opposition - bis auf den fotogenen Herrn Lindner - Leute, die die FDGO verbal angreifen und zum Sturz aufrufen. Nach meinem Kenntnisstand wird nicht die AfD vom VS beobachtet. Warum arbeiten Sie sich an ihr ab?
Die AfD dürfte kaum als Reaktion auf eine Ausgrenzung gegründet worden sein oder auch nur gewählt werden. Glauben Sie ein Lucke war ein Außenseiter, ein Verlierer? Der Professor hat - wie Sie es an dieser Stelle zutreffend formulieren - ein politisches Vakuum gefüllt. Das dürfte auch für die meisten Anhänger gelten. Die Idee, der AfD-Wähler sei ein Ausgegrenzter, basiert auf der höchst arroganten Annahme, dass er etwas Falsches tue. Die These versucht zu beantworten, warum das so ist. Doch liegt er falsch? Ist die Staatsverschuldung in der EU zurück gegangen? Nein, Italien steht vor der Pleite. Ist die Energiewende sinnvoll? Nein, sie verfehlt fast alle Ziele und ist extrem teuer für alle Bürger sowie die Unternehmen. Ist die Grenzöffnung richtig? Nein, der Sozialstaat wird die neuen Ansprüche nicht befriedigen können und die Infrastruktur verkommt, weil das Geld in die Sozialhaushalte fließt. Ist die Zensurgesetzgebung richtig? Nein, es ist ein Rückfall in längst überwunden geglaubte Zeiten. Sind das die Themen von Außenseitern? Nein, es sind die Themen von Leuten, die sich um ihr Land sorgen. Sie haben sich gerade nicht abgewandt. Fühlen sich verstoßen und schlagen zurück. Sie kümmern sich. Darin liegt der wesentliche Unterschied zu den genannten Migranten: Sie kümmern sich um das Ausland. Sie interessiert die Türkei. Sie machen sich selbst zu Außenseitern in dem Land, in dem sie leben. An dessen Schicksal nehmen sie nicht (in gleicher Weise) teil. Sie finden den Sozialstaat schick. Ansonsten sind ihnen die kleinkarierten Deutschen und ihre Erwartungen an Migranten (soweit sie nicht grün hinter den Ohren sind) unangenehm. Die Gegenüberstellung der genannten Gruppen zeigt also den Unterschied: Beide mögen Linken nicht ins Weltbild passen, doch die Motivation für das “Fehlverhalten” könnte nicht unterschiedlicher sein: Die einen fühlen sich als Teil der Gesellschaft und wollen sie zusammenhalten. Die anderen sind offenbar nur zu Besuch - jedenfalls mental.
“....ihre Ablehnung unserer liberalen Demokratie aus. Wie die AfD eben. ” Daß Özdemir die AfD in die rechte Ecke stellen will ist klar, er gehört zu den Grünen. Das AfD Programm lehnt die “liberale” (was soll das eigentlich sein ?) Demokratie nicht ab, sie wird gestärkt. Aber die AfD ist eben ein Dorn im Auge von vielen Politikern und natürlich auch bei vielen Medien (Wes Brot ich eß, des Lied ich sing ?) Die AfD wird von vielen Menschen auch nicht aus Verzweiflung gewählt, sondern, weil sich viele Menschen von ihr vertreten fühlen. Seit Merkel regiert, vor allem seit 2015, gibt es immer mehr Mißtrauen bei vielen Wählern, die sich gar nicht mehr als Mensch vertreten fühlen. Etliche unselige Äußerungen Merkels ( nur eine von vielen: diejenigen, die hier schon länger leben ) ihr Verhalten zu den Flüchtlingen, keinerlei Einsicht die Grenze zu schließen, nein ab August darf sogar der Familiennachzug (für s.F) ungehindert nach Deutschland kommen, abgesehen von der “Energiewende”, Griechenlandkrise etc., haben für sehr viele Wähler das Vertrauen zerstört. Und dieses Theater jetzt !! Entsetzlich ! Wenn ich lese, WAS eigentlich ausgehandelt wurde, kommen mir die Tränen. Die AfD wird gestärkt hervorgehen, auch wenn uns noch so viele Umfragen vielleicht vom Gegenteil überzeugen sollen. Frau Claire Müller bringt es auf den Punkt, nur bei der FDP bin ich nicht bei ihr, der traue ich nichts zu.
Die Gesellschaft schafft natürlich Gegenpositionen durch ihre eigenen Positionen - das ist auch gut. Es gibt keine universelle und absolut richtige Position und eine Gesellschaft ist viel zu komplex als dass man sagen könnte welche Position langfristig wohin führt. Gegenpositionen kommen automatisch und sind erstmal gut. Problematisch an der AFD sind die Elemente/Gedanken/Personen vor denen man gefühlt oder berechtigt Angst haben muss, dass sie zu “Säuberungen” neigen würden, kämen sie an die Macht. JEDER Demokrat sollte, wenn er an der Macht ist, dafür Sorge tragen, dass auch eine Gegenposition hörbar ist und theoretisch auch eine Machtoption haben kann. “Gefühlt” ist hier auch wichtig, weil jeder Sorge tragen sollte, dass sein Verhalten nicht in der Richtung einschüchternd wirkt (Demokratie ist Vertrauen). Nicht bei allen in der AFD kann man da sicher sein - aber eher in der 2. und 3. Reihe. Die vielbeschimpften Gauland, Storch etc. scheinen mir da wenig anfällig. Aber: Obwohl das der heilige Grundsatz der Demokratie ist: eine Gesellschaft, die zu bunt ist, wird daran scheitern. Dazu sind Menschen zu verschieden, glauben an zu unterschiedliche Dinge, haben zu unterschiedliche Prioritäten. Es ist eine Übertreibung der bis jetzt staatstragenden deutschen Gesellschaft, dass man sich zu sehr an universelle Werte klammert, die man auf die Welt extrapoliert. Das scheint mir die Erfahrung des ungewöhnlich homogenen und friedlichen D der 80er, 90er, 0er Jahre. Mit diesen Widersprüchen muss eine Gesellschaft lernen zu leben, sie werden nicht weggehen. Erdogan-Anhänger können aus ihrer Sicht Recht haben. Sie fokusieren auf andere Dinge, etwa auf die jahrzehntelage Unterdrückung ihres Wertesystems in der “alten” Türkei. Das soll keineTürkei-Expertise sein, aber rechtfertigende Gründe sind offensichtlich da und auch leicht denkbar. Nur in Deutschland ist es wohl zu bunt - das wird den Rahmen dieser Gesellschaft sprengen.
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