Lieber Herr Schneider, der Posten einer Verwaltungsfachangestellten im mittleren Dienst ist in den Vorstellungen marktliberaler Denker nicht vorgesehen. Da eine wahrhaft freie Marktwirtschaft selbstverständlich ohne diesen öffentlichen Dienst Tand auskomnt.
Ich will dazu dies sagen - als Gleichnis: 1. Man nehme zwei Körner aus der selben Weizenähre. Das eine Korn steckt man in fruchtbaren Boden - es wird gedeihen. Das andere steckt man in den Sand - es wird keine Ernte bringen. 2. Man säht Weizen auf dem für ihn geeigneten Boden, dann trägt er Frucht. Man pflanzt Spargel dort an, wo er am besten wachsen kann - dann gedeiht er. Alles dorthin, wohin es gehört! Jeder Landwirt weiß, daß der eine Boden gut dafür, der andere gut dafür ist. Und er weiß auch, daß man zwar aus einem Bullen einen Ochsen machen kann, aber niemals aus einem Ochsen einen Bullen!
Hallo Jan, lies mal “Karin. Glück ohne Ende. ” aus dem Romanprojekt Lebenswege von Rainer Schneider, das dürfte dir gefallen. Kriegst du auf Amazon.
Was aus uns wird, das bestimmen unsere Motivation und die Umstände. Liberalismus ist diejenige Ordnung, die alten gesellschaftlichen Zustände der Unfreiheit ersetzte. Den Sklaven motivierte die Peitsche. Die Motivation des Liberalismus lautet: Du bist frei zu tun, was du für dich richtig hältst und der Ertrag deines Tuns gehört dir. Und gleichzeitig sorgt der Liberalismus durch die Ausrufung der Republik für optimale Bedingungen. Man kann den Liberalismus nicht auf einem Wahlzettel ankreuzen. Die FDP ist nicht der Liberalismus, sondern er findet als freie Wahl selbst seinen Ausdruck. Der Liberalismus ist keine Partei, sondern ein Zeitalter. Die Moderne! Eine Partei kann höchstens sagen: ja ich finde es schön und gut hier und will das schützen und bewahren und fördern. Die Emergenz des Liberalismus war selbst an Bedingungen geknüpft. Da war etwa die Entdeckung einer ganzen Welt, jenseits von Äquator und Ozean. Da war etwa stetige Vermehrung von neuen nutzbringenden Technologien, gedeihend an der unaufhörlich sprudelnden, in Jahrhunderten zuvor mühsam gefundenen und freigelegten Quelle naturphilosophischer Erkenntnis. Bildung ist gut, Neugierde ist besser. Bildung war nützlich zu allen Zeiten. In der Römischen Republik, die in Wahrheit eine Sklavenhaltergesellschaft war, unterrichteten griechische Sklaven die Kinder der Patrizier. Nutze den Liberalismus, solange es ihn gibt. Wähle Deine Politik bedächtig.
Nun, eine Gegenposition ist Oskar Lafontaines Artikel im online erreichbaren Tagesspiegel mit dem Titel: Sozialisten sind die wahren Liberalen Für Oskar Lafontaine ist der Sozialismus “nichts anderes als ein zu Ende gedachter Liberalismus”. Für tatsächlich Linke war und ist übrigens eine umfassende Bildung aller Bürgerr eine Grundvoraussetzung für eine selbstbestimmte Gesellschaft.
Nun ist die Bildungsexpansion und der kostenlose Zugang zu qualitativ hochwertigen Schulen und Hochschulen für alle und die erst daraus resultierende Chancengleicheit aber gerade nicht den (Neo-)Liberalen zu verdanken. Man kann in den USA und Großbritannien ja gut beobachten, wohin es führt, wenn die Wohlhabenderen privat für die Bildung sorgen können bzw. müssen, alle anderen in einem deutlich schlechteren staatlichen Bildungssystem grundversorgt werden. Ist es wirklich erstrebenswert, dass man bzw. die Eltern sich, sofern man nicht wirklich sehr wohlhabend ist, auf Jahre bzw. Jahrzehnte hinaus verschulden muss, um gute Bildung zu bekommen?
Es ist für mich ein Problem, zu erkennen, ob mir der Partei-Taktiker, LINDNER, in der Krise eine stabile Hilfe bliebe. Verkürzt, die FDP galt als Anpasser-Partei, deren Führer für die Krippen an der Macht alles taten. Zum Beispiel die Telefonüberwachung pol. abnickte. Das hat die FDP- Ministerin LÄUTHÄUSER- SCHNARRENBERGER zum Rücktritt bewogen. Damals war die alte FDP GENSCHER’ s relativ standfest. Liberalismus im Denken nennt man schlicht Toleranz.
Ein guter, spannender Artikel. Die jungen Leute von Apollo sind echt eine Bereicherung für den Blog! Weitermachen, Jungs und Mädels!
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