Na ja, mit dem “nicht mal Bürgermeister einer Kleinstadt” kann man das auch anders sehen - siehe M. Schulz.
Ich lese das hier mit einigem Erstaunen, ein unvoreingenommener Bewunderer offenbar. Sonst überall Spott und Abneigung. Ob der Kandidat Trump nur in der geschilderten Weise beraten wurde oder ob er vielleicht nicht zu Abstraktionen fähig ist, mithin sich auch nicht in komplizierte Rhetorik versteigen kann oder will, das wird man ja bald heraus finden. Wenn so ein simples Gemüt Präsident wird, das hat man ja in der Amtszeit von G.W. Bush gesehen, spielen die Berater eine überragende Rolle. Die sollte man sich also rechtzeitig gut anschauen. Ich vermute, hier in Deutschland würde er keine Chance haben, auch nur Bürgermeister einer Kleinstadt zu werden. Die Amerikaner sind bei dieser Wahl wirklich in Not und nicht zu beneiden.
Trumps Slogan “Make America great again” soll so genial sein, weil er vage ist? Ich denke, eher das Gegenteil ist der Fall: Im Vergleich zu Clintons “I’m with her” und “Stronger together”, oder gar zu Obamas berühmten “Yes we can” hört sich Trumps Slogan doch sehr konkret an. Auch enthält er eine programmatische Botschaft, was man von Clintons Slogans beim besten Willen nicht behaupten kann. Und das scheinen viele Amerikaner zu schätzen.
Den Vogel schießt mal wieder Gabriel ab, der im Falle eines Wahlsieges von Donald Trump vor einem “irrationalen Amerika” warnt. Ich meine, HALLO, hat der Mann das letzte Jahr über auf dem Mond gelebt? Warum nur fallen mir im Zusammenhang mit Politik bei dem Wort “irrational” immer zunächst Merkel und ihre Lakaien (auch genannt “Groko”) ein?
Ich verachte Trump nicht. Ich halte ihn auch nicht für lächerlich. Auch Gerhard Schröder hatte eine deutlich jüngere Frau in 2. Ehe und färbte seine Haare. Ich hoffe sehr, daß er US-Präsident wird. Wie alle US-Präsidenten ist er ja nur ein Aushängeschild, im Hintergrund wirken andere, die, die dann wirklich regieren. Bei Clinton ist das das zähe, die USA immer stärker strangulierende Establishment in Washington. In Wahrheit ist Trump überhaupt kein Republikaner, er benutzt die Grand Old Party bloß als Vehikel, um überhaupt gewählt zu werden. Am Ende wählen die US-Amerikaner keine unabhängigen Kandidaten, das weiß er, also hat er die Reps benutzt. Sie sind ja genauso Establishment wie Clinton und hoffen nun heimlich, daß sie gewinnt, und damit ihre Pfründe erhalten bleiben. Schaut man sich Trumps Programm an, so erkennt man, daß darin, neben einer nationalen Rückbesinnung, mehr Sozialismus des kleinen Mannes steckt als bei Clinton, die zwar mit der postnational-linksliberalen Elite des Silicon Valleys per du ist, aber ansonsten eine knallharte Neoliberale mit Umverteilung von unten nach oben. Bernie Sanders hätte sich eher an den Troß von Trump hängen sollen. Aber wie auch immer, man kann den USA nur die Daumen drücken, daß es Trump schafft. Eine solche Chance wird das Land so schnell nicht wieder bekommen. 2020 tritt Michelle Obama an, ihr wird niemand widerstehen. Vorher müssen die Hausaufgaben gemacht werden.
So er gewinnen sollte, freue ich mic h schon heute auf die Konfrontation zwischen ihm und den aqngepaßten EU-Vertretern bei dem einen oder anderen sog. Gipfel. Da bei diesen Treffen i.d.R. nichts Substanzielles raus kommt, dürfte er zumindest für die Stimmung sorgen. Und unseren öffentlich-rechtlichen und sonstigen Hofberichterstattern nach Kleber und Co. dürften dank der dauerhaft zu vergießenden Tränen der Entrüstung die Taschentücher ausgehen. Auch das eher ein Grund zur Freude.
Ich habe mir mal die letzten Beiträge aus dem Blog von Adams, in denen er weiterhin über den Präsidentschaftswahlkampf unter psychologischen Aspekt schreibt (leicht zu ergoogeln), gelesen. Man kann viel davon lernen. Unseren einschlägigen Medien würde dieser Blog sicherlich auch nicht schaden, um den Präsidentschaftswahlkampf besser verstehen zu lernen. Sofern sie überhaupt ein Interesse an objektiver, fundierter und ausgewogener Berichterstattung hätten. Dagegen berichten unsere eigenen Medien, als wären auch sie selbst hypnotisiert worden - oder sie selbst versuchen, uns zu hypnotisieren - oder auch beides gleichzeitig. Letztlich ist der Präsidentschaftswahlkampf aber schon längst zu einer Schlammschlacht verkommen - und als Wahlberechtigter/Wähler muss man sich doch schon vorkommen wie eine Marionette. Vielleicht kann man anders auch nicht (mehr) US-Präsident werden. Aber Adams Blog ist lesenswert.
Es müssen wahnsinnig viele Menschen Angst haben, dass Trump die Wahlen gewinnen könnte. Das ist wie bei der AfD. Irgendwie scheint Trump die Menschen in Amerika zu beeindrucken, anders kann ich ich den Hass ihm gegenüber nicht erklären. Sogar das Auswärtige Amt soll vor Trump gewarnt haben. Das ist wohl ein Witz. Warum müssen sich unsere Politiker ständig in die Angelegenheiten anderer Länder einmischen. Vor Trump warnen aber Erdogan hofieren, das ist wirklich irre.
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