Mei Herr Broder, haben Sie die Burka aus der Deutschlandsafari aufgehoben? Ich erinnere mich noch sehr gut. Zur Erinnerung - Thema der letzten Folge sind die Weltreligionen. Zunächst besuchen sie dazu das Münchner Oktoberfest – Abdel-Samad in bayerischer Tracht, Broder mit einer Burka verkleidet. Dort führen sie eine Diskussion mit mehreren türkischstämmigen Jugendlichen, die erklären, was sie unter „Ehre“ verstehen und dass die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA „von den Juden“ geplant worden seien (wikipedia) . - Über eine Wiederholung dieser Sendungen würden wir uns sicherlich alle freuen, habe mich damals köstlich amüsiert. Zur Relotius Schreiber sage ich erst gar nichts.
Jahrzehnte war ich begeisterter Spiegelleser und Abonnent. Früher ( kann sich heute kleiner mehr vorstellen) hatte das Heft auch noch knapp 400 Seiten, inkl. Werbung. Bis vor etwa 8 Jahren. Statt Info gab es nur noch Meinung, linke Meinung. Dann schrieb ich die Kündigung und einen langen Brief mit meiner Meinung. Hat aber niemanden dort interessiert. Keine Reaktion. Dann noch bei Ver.Di und der ev. Staatskirche ausgetreten. Alles richtig gemacht.
Zwischen den Zeilen liest man die fehlende Bereitschaft der wenigen Interviewten heraus, Gespräche zur medialen Verwertung im Spiegel zu autorisieren. Man nähert sich dem Endzustand, wo Journalisten/Redakteure sich untereinander interviewen. Im ÖR hat man das schon häufiger gesehen. Die Reise nach Jerusalem ist in vollem Gange, der Leserkreis streng auf Regierungslinie getrimmter, unkritischer Medienkonsumenten sinkt stetig, während die üblichen Interviewpartner aus dem Rot/Grünen Lager nichts zum Erkenntnisgewinn beitragen. Ein paar Jahre kann man die qualitativ minderwertigen Verlage noch per ÖR quer subventionieren, dann ist Schluss. Wie lange den verantwortlichen Redakteuren wohl schon klar ist, das sie ihre berufliche Zukunft an die ewige Wiederwahl des Rot/Grünen Lagers gebunden haben? Warum die Eigentümer diesen Trend haben laufen lassen, muss man nicht verstehen, der Schaden dürfte irreparabel sein.
Seit dem albernen Spiegel - Beitrag ( Spiegel Nr.3 / 12.1.19 ) des Herrn Hammerstein hatte ich mir geschworen, derartiges in Zukunft zu überblättern. Nun bin ich allerdings im Zweifel, denn womöglich hat ja mein Hinweis und der Wunsch nach einem Foto im Leserbrief zu der Scheren - Lyrik dazu geführt, dass nun auch notorische Spiegel - Ignoranten von der Causa Kenntnis bekamen. Der dokumentarische Wert des Fotos läßt allerdings sehr zu wünschen übrig, was die Person H.M. Broder betrifft, woraus sich wiederum - dialektisch - ein ideeller Wert ableiten ließe. Die ansonsten verborgene Schönheit unter der Burka ist rein spekulativ, und soll es ja wohl auch sein. Auch muss man ja dort nicht gleich eine Kalaschnikow vermuten ! Unser aller Achsen - Broder wiederum feuert schon manchmal - verbal - aus allen Rohren. PS. Was Fotos anbelangt ist der Spiegel nicht zimperlich. Ebenfalls in Nr. 3 / 12. 1. 19 zieht er Julia Klöckner ( ” Miss Ernte ” ) durch den Schweinemist. Womit er aber den Vogel abschießt , ist ein Foto (Daniel Hofer) von ihr, das man jedem Fotografenlehrling um die Ohren hauen würde. Man hatte wohl befürchtet, dass ein adäquates Konterfei kontraproduktiv zum Text sei. Immerhin kann sie ja optisch im Gegensatz zur Riege unserer Politikerinnen einige Punkte sammeln.
Mit dem Bild der Superheroes bekommt der Kampf gegen die UNRWA gleich ein anderes Geschmäckle. Geschmäckle - die Speisen wurden doch bestimmt vom AA bezuschusst. Darauf achtet Grenell ;-) ... was gab es denn ? Lassen Sie das Volk teilhaben ...
Wenn Sie das wirklich sind unter der Burka, lieber Herr Broder, dann finde ich Sie eigentlich schon mutig! Könnte doch auch jemand aus dem Morgenland in den falschen Hals bekommen.
@Decke: Woohhh! Herr Decke, wie wär’s mit ” Kriegsbemalung” am Computer ( natürlich aus fairem Handel, vegan, ökologisch astrein abbaubar ). Ich trag’ immer ‘ne blonde Lockenperücke, in meinem Bademantel steckt ‘ne Hupe und ab und an spiel’ ich ein Solo auf meiner Harfe. ( Abspann : Oscar Peterson, Sometimes I’m happy )
Hallo Herr Claus Bockenheimer, Herr Broder hat sich doch gar zu Herrn Grenell geäußert. Er hat nur festgestellt, dass die Zeugen, die alle so offen gesprochen haben, nicht genannt werden wollen. Dass dies nach dem Fall Relotius zu Spekulationen führt ist nur natürlich. Über den Charakter des Botschafters hat Herr Broder nichts gesagt. Was mich betrifft kann ich nur feststellen, dass jeder Mensch gute und schlechte Seiten hat. Wenn nur schlechtes berichtet wird und das auch noch noch ausschließlich vom Hören-Sagen ist das mehr als verdächtig. Ganz abgesehen davon, dass es vom Spiegel schlichtweg dämlich ist, nach dem Fall Relotius einen solchen Artikel zu bringen, bei dem sich der Verdacht einer weiteren Relotiade geradezu aufdrängt sofern nicht Ross und Reiter genannt werden.
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