Gastautor / 16.07.2016 / 08:14 / Foto: lkiwaner / 12 / Seite ausdrucken

Wie ein Gewächshaus für Kriminelle

Von Peter Bereit.

Wieder so ein Morgen, an dem man aufsteht, das Radio anstellt und das fast schon Übliche hört. Ein Terroranschlag hat wieder einmal Männer, Frauen und Kinder in den Tod gerissen. Diesmal in Nizza. Unschuldige natürlich, als wäre es in irgendeiner Weise beruhigend, sinnvoll oder erforderlich, dies hinzuzufügen. Ebenso erübrigt es sich, Anschläge als islamistisch zu kennzeichnen. Es gibt keine anderen.

Ich habe mich noch nicht an diese Meldungen gewöhnt, und so mischen sich bei mir Tränen der Trauer um die Opfer mit den Tränen der Wut. Der Wut über den Täter, der im Sinne einer menschenverachtenden und hirnrissigen Religion Menschen regelrecht planierte und der Ratlosigkeit gegenüber einer freiheitlichen Gesellschaft, deren Vorteile sich zunehmend als tödliche Nachteile erweisen.

Gebetsmühlenartig wiederholen unsere Politiker, dass wir uns diese Gesellschaft von nichts und niemandem nehmen lassen und so weiterleben werden wie bisher. Bei den Verlautbarungen fehlt auch nicht, dass auch dieser Anschlag natürlich nichts mit dem Islam, dem wirklichen und wahren Islam, zu tun hat. Doch daraus sprechen weder Mut noch Sinn, es ist der verzweifelte Versuch, aus der Not, aus dem Unabwendbaren eine Tugend machen zu wollen.

Insbesondere die Anschläge in Frankreich haben bewiesen, dass wir der Gefahr des Terrorismus hilflos gegenüberstehen. Längst haben die Menschen, nicht nur in Frankreich, ihre Lebensgewohnheiten massiv verändert. Sie meiden als Reisende muslimische Länder, gehen nicht mehr auf Großveranstaltungen oder sehen sich auf der Straße lieber einmal öfter um.

Der angeblich noch immer dominierenden Freiheit werden Ausnahmezustand und verschärfte Gesetze entgegengestellt, die selbige immer mehr einengen. Längst haben die Täter erkannt, dass sie die richtige Strategie praktizieren. Und sie sind längst nicht am Ende ihres pervertierten Weltbildes angekommen. Die in Deutschland noch immer vorhandene relative Sorglosigkeit, wird sich zeitnah als Trugschluss erweisen. Es grenzt an ein Wunder, dass die Krieger des Islam dieses Land verschonten. Was nach außen als Wunder oder Zufall erscheinen mag, ist vermutlich lediglich einer perfiden Taktik geschuldet, die wir nicht durchblicken. Wir werden es irgendwann erfahren.

Die dümmliche Annahme, da kämen nur Gute und Gutwillige

Unter dem Gesichtspunkt dieser Entwicklungen fällt es schwer, dem Tenor zuzustimmen, die freiheitlichen Grundordnungen des Westens hätten sich bewährt. Die nahezu grenzenlosen Freiheiten für den Bürger waren und sind verbunden mit grenzenlosen Freiheiten für Individuen und Gruppen, die weder etwas mit Freiheit noch Demokratie und noch weniger mit allgemeinen Menschenrechten verbindet. Diese Aussage trifft grundsätzlich nicht nur in Beziehung auf den islamistischen Terror zu.

Die Freiheit, in einem Supermarkt Waffen erwerben zu können, hat die USA in einen Zustand versetzt, der dem in vielen Staaten der 3. Welt gleicht. Die vielleicht gut gemeinte, aber rational nicht nachvollziehbare Absicht, alles in der Welt an unseren Maßstäben messen und bewerten zu wollen, hat mit zu einer Flüchtlingskrise beigetragen, von der derzeit der Eindruck erweckt werden soll, man habe sie im Griff. Ohne nachzudenken öffnete man die Schleusentore, ohne zu wissen und wissen zu wollen, wer da und warum die Grenzen illegal überschreitet.

Längst ist die dümmliche Annahme, da kämen nur Gute und Gutwillige, der Erkenntnis gewichen, dass auch der IS und andere beinharte Radikale die Schleuserwege nutzen, um hier Unheil zu stiften. Wir haben über Jahrzehnte die schamlose Verachtung der demokratischen Grundordnung durch Hassprediger und allerlei zwielichtige Verbände geduldet und tun dies immer noch. Die Reaktionen auf die Armenien-Resolution gegenüber türkisch-stämmigen Abgeordneten haben gezeigt, wie stark die Parallelgesellschaften in Deutschland bereits geworden sind. Da artikulieren sich keine Deutschen mit Migrationshintergrund, sondern Ausländer mit klaren politischen Zielen und Absichten, die denen der BRD diametral entgegenstehen. Dennoch lassen wir sie gewähren und schauen sie an wie das Kaninchen die Schlange.

Während wir uns um islamistischen Terror sorgen, greifen Flüchtlinge in Deutschland massiv die Polizei an, schlagen und treten auf deren Polizeidiensthunde ein und demonstrieren für bessere Lebensbedingungen und ihre Rechte. So geschehen vor wenigen Tagen in Hamburg. Das hat nichts miteinander zu tun? Ich denke doch. Hierbei ist es allerdings unerheblich, ob es sich um Muslime, andere Religionsanhänger oder Atheisten handelt. Verantwortungslose Weltverbesserer haben mit dem Geld der Steuerzahler für ein Anspruchsdenken gesorgt, dass jeden Tag neue Unzufriedenheit und Hass gebiert. Wäre es demgegenüber nicht endlich auch einmal angebracht, Flüchtlinge nach ihrer eigenen Verantwortung für ihre Länder und deren Zukunft zu befragen? Mehr noch. Sie zur Übernahme von Verantwortung für das eigene Land zu zwingen und diese nicht europäischen und anderen Soldaten, mithin den gehassten Ungläubigen, aufzubürden? Das wäre ein Anfang.

Doch nichts dergleichen geschieht

Die meisten von uns verlassen sich auf das vielfach durch die Medien geprägte, aber weithin verzerrte Bild der Sicherheitsorgane, das Sicherheit und hohe Kompetenz vorgaukelt. Wenn ich z.B. daran denke, dass der Berliner Polizei kein eigener Schießstand und damit kein Mittel des ständigen Trainings zur Verfügung steht, weil jahrzehntelang keine Mittel zur Sanierung zur Verfügung standen und die Schießausbilder sich an den Pulverdämpfen vergifteten, dann frage ich mich, ob wir in der Lage sind, den bestehenden und kommenden Anforderungen gerecht zu werden. Zum Glück hat man bereits die Dienstvorschrift geändert und das Laserschießen dem Schießen mit der Dienstwaffe gleichgesetzt. Das zumindest verhindert, dass die Beamten der Berliner Polizei die Tragegenehmigung für ihre Waffen verlieren. Das ungefähr so, als würden die Polizisten ihre Fähigkeiten anhand von Ballerspielen aus der Videothek trainieren wollen.

Es ist durchaus richtig, wenn sich Justiz- und Innenminister um die rechte Szene in Deutschland sorgen. Doch dass die ca. 50 Neonazis, die sich da innerhalb einer geheimen, nicht frei zugänglichen Community gegenseitig mit Hassmails zuschütteten, die Demokratie bedrohen, will mir nicht einleuchten. Setzen wir wirklich die richtigen Prioritäten? Die Opferzahlen des islamistischen Terrors, sprechen eine andere Sprache. Was noch viel wichtiger ist. Die Täter weilen bereits unter uns, weil wir sie unter dem Dach einer falsch verstandenen Toleranz gewähren ließen und weiter gewähren lassen.

Dieses Land wirkt aufgrund seiner Strukturen und politischen Bedingungen wie eine Art Gewächshaus für Kriminelle. Wenn wir das endlich erkannt haben, wird es zu spät sein. Wieder einmal. 

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Leserpost

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Torsten Foelsch / 17.07.2016

Volltreffer und leider wahr! Es ist mir unbegreiflich, wie wir sehenden Auges durch unsere unfähigen Politiker in die Katastrophe steuern und dabei immer noch das hohe Lied von Glaubensfreiheit und Multikultipolitik singen sollen. Unsere Werte und unsere Toleranz werden schamlos ausgenutzt, um am Ende gegen und gebraucht zu werden. Wer das nicht erkennt oder sehen will, macht sich mit schuldig an dem, was da kommt!

Loewe / 16.07.2016

Fußball ist out. Die Gehirnwäsche bewerkstelligt jetzt Pokemon. Millionen sind damit beschäftigt, keine Zeit zum Nachdenken mehr. Und so geht die Heimat vor die Hunde…

TM / 16.07.2016

@Peter Bereit Die Taktik islamistischer Terroristen geht zuförderst auf, weil Leute wie Sie in Reaktion auf die Terroranschläge einen Islamhass schüren, der wider jede Rationalität ist. Nie hat irgendjemand der noch bei vollem Verstände ist behauptet, bei über einer Million Flüchtlinge “kämen nur Gute und Gutwillige”. Zeigen Sie mir bitte den Landesstrich unseres schönen Landes, in dem unter einer Million Bürger nur Gute und Gutwillige sind. Das Asylrecht hat auch nicht den Zweck den Bestand und die Prosperität der eigenen Nation zu steigern sondern ist eine humanitäre Institution, die durchaus mit finanziellen und gesellschaftlichen Spannungslagen erkauft wird. Da bin auch ich mal stolz auf Deutschland, bzw. das Grundgesetz - Verfassungspatriot wie ich nunmal bin. PS: Wo sind die Beweise für die IS-Zugehörigkeit des Attentäters? Liegt nicht der Amoklauf eines Verrückten, ähnlich Orlando, bedeutend näher? Und war der Täter Flüchtling? Sie instrumentalisieren eine Tat wohlwissend auf dem Bestand Ihres beschränkten Tatsachenwissens um ihre kruden fremdenfeindlichen Meinungen zu untermauern. @Gerhard Sponsel Lemvig Sehr wohl gibt es Beistandsbekundungen für Nizza auf Facebook. Für die deutlich geringere Zahl ggnü. Paris ist wohl die medienungünstige Tatzeit am späten Abend sowie ein gewisser Erschöpfungsprozess ins Feld zu führen. Wer sich mit den laizistischen und westgewandten politischen Einstellungen weiten Teilen des türkischen Militärs beschäftigt hat und die unwissenden und angsterfüllten Gesichter der jungen Männer, meist unter 25, die zum Putsch auf der Straße abkommandiert wurden, gesehen hat, wird auch sicherlich nicht “Je suis Türky” posten. Ganz zu schweigen von den mitunter nicht von der Hand zu weisenden Argumenten die für eine Inszenierung sprechen.

Walter Nowak / 16.07.2016

Nur diesesw mal wird es das letze mal sein denn schon bald sind die deutschen unter 40 in der Minderheit.Was darüber ist zählt nicht mehr da diese bekanntlich kaum noch Kinder bekommen. Deutsche nehmen derzeit pro Generation um 50% ab,Einwanderer-vor allem die die Probleme machen-verdoppeln sich alle 20 Jahre(ohne Einwanderung).Rechnen sie mal…

Jens Richter / 16.07.2016

Der Autor fragt, welcher Grund dahinter stecken könnte, in Deutschland (noch!) keinen Krieg zu führen (ich nenne das nicht mehr “Anschläge”). Mir bieten sich zwei Gründe an. Zum einen ist Deutschland der ideale Rückzugs- und Erholungsraum, in dem man auch seine Geldreserven auffüllen und ungestört planen kann. Zum anderen wird es nicht mehr lange dauern bis die betroffenen Nachbarn mit dem Finger auf die Brutstätte Deutschland zeigen werden: sie lassen euch in Ruhe, weil ihr sie fürstlich beschenkt und damit fördert. Damit würde erwünschte Zwietracht gesät. Die europäischen Länder würden sich gegenseitig nur noch misstrauen. Kein Massenmord bei euch? Weil ihr sie unterstützt!

Hans / 16.07.2016

Der Autor dieses Artikels hat absolut recht. Dies insbesondere im letzten Absatz. Der Großteil der (wirklichen) Bevölkerung Deutschlands erkennt die Lage überhaupt nicht, weil das degenerierte, sorglose Dasein ja so viel bequemer ist. Bierbüchse aufgerissen, Chips reingedrückt und Fussball glotzen. Das und der verblödende Konsum von Nachrichten der öffntlich-rechtlichen. Ist doch alles in Ordnung, nicht? Eben nicht, aber wenn dies dann dem vorletzten Honk so allmälich dämmert, dann - nein - es ist bereits zu spät!

Steffen Lindner / 16.07.2016

Europa befindet sich im Krieg mit dem Islam, aber die Politik will es nicht wahrhaben.Während der großen Kriege des 20.Jahrhunderts wurden Angehörige der feindlichen Kriegspartei, die sich im gegnerischen Land befanden , sofort interniert; unabhängig davon, ob sie sich an feindlichen Handlungen beteiligt hatten oder nicht.Heute werden selbst ” Gefährder” nur beobachtet-man will ja politisch korrekt niemanden verdächtigen. Dafür wird unter dem Vorwand der Terrorabwehr die einheimische Bevölkerung überwacht und zunehmend in ihren Freiheitsrechten beschränkt.Nur Zufall???

Gerhard Sponsel Lemvig / 16.07.2016

Das Gewächshaus für Kriminelle stört die deutsche Bescheidwisser-Comunity nicht. Ich habe bei Facebook kein einziges : “JE SUIS NICE”  gesehen. Man stumpft ab. Aber bald wird das Netz voll sein von den Fans des Gottestaaterrichters Erdogan mit ihrem “JE SUIS TÜRKY” Was für eine verrückte Welt. Mir läuft es eiskalt den Rücken herunter.

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