@Dietmar Schubert, helfen Sie uns, was haben Sie genau vor 20Jahren erkannt und was tun Sie seitdem? Auch der Konservative stört sich nicht per se daran, daß sich die Welt verändert, aber muß es denn so zum Schlechten sein? Sind Sie ein Anhänger grün-linker Politik? Sollte man die Energiewende einfach nur als Wertveränderung betrachten, und noch ein paar Milliarden hinterherschmeißen. Erwarte mit Spannung Ihre Antwort.
“Unter dem Begriff der Reziprozitätspflicht stellte der als Soziologieprofessor an der FU-Berlin lehrende Prof. Dr. Sérgio Costa 2015 im Zuge der Völkerwanderungsdramatik die Forderung auf, dass alle europäischen Länder ein Äquivalent an Schädigung auf sich zu nehmen hätten, um die Untaten, die Generationen vor ihnen verübt hatten, auszugleichen.” - Dieses Statement von Prof. Costa nennt sich in der christlichen Theologie ERBSÜNDE. Er redet der Haftung der Nachkommen für die Taten der Vorfahren das Wort und adelt damit die in der Welt, vor allem Indien, nach wie vor existente Schuldknechtschaft. Wenn Prof. Costa das tatsächlich so gesagt hat, muss er sich nicht nur vorwerfen lassen ein Verfechter der Sklaverei zu sein, er muss sich m.E. auch vorwerfen lassen Völkermord im allgemeinen und den Holocaust im besonderen zu verharmlosen. Können sich die Täter dann doch immer auf mögliche Untaten der Vorfahren ihrer Opfer herausreden. Irgendein böser Vorfahr in den letzten 30.000 Jahren findet sich immer. Man mag diese meine Schlussfolgerung vielleicht für übertrieben halten, denn sie treibt die Konsequenzen auf die Spitze. Nur wer mir maßlose Übertreibung vorwirft, muß sich die Frage gefallen lassen, wie weit er in der Zeit zurück gehen möchte bzw. auf welche territorialen Grenzen er sich bezieht bzw. welche Strafe er für die Nachkommen noch für akzeptabel ansieht und dies alles sollte er auch begründen. Und auf eine solche Begründung wäre ich dann doch sehr gespannt.
“It’s the religion, stupid!” Nicht die Ökonomie, wie Bill Clinton sagte. Der Mensch kann offenbar ohne Religion (und ihre Spielarten wie Mythos, Aberglaube, Sektierertum, moralisch aufgeladene Ideologie…) nicht leben. Oswald Spengler ahnte das im 2. Band seines “Untergangs” schon an, indem er von einer “zweiten Religion” oberflächlicher Art sprach, nachdem die eigentliche Religion abgeschafft wurde. Raymond Aron warf den Kommunisten seiner Zeit bereits vor, sie seien von ihrer quasi-religiösen Ideologie abhängig wie Süchtige von der Nadel (”... l’opium des intellectuels”). Wir müssen konstatieren, dass die Aufklärung uns schlicht überfordert hat. Jedenfalls die weitaus meisten von uns. Das Leben ohne festen geistigen archimedischen Punkt ist “unbequem, wüst, und unsicher”, wie Hobbes den Naturzustand in seinem Leviathan beschrieben hat. Also schafft sich der Mensch seine Sicherheit - egal mit welchen Hirngespinsten. Auch die primitivsten dieser Hirngespinste werden als Dogmen akzeptabel, je weniger anspruchsvoll die Auswahl der gesellschaftlichen Eliten wird. Seit spätestens den 80iger und 90iger Jahren des letzten Jahrhunderts haben wir eine zunehmende “intellektuelle Lumpenproletarisierung” des geisteswissenschaftlichen Teils unseres Bildungssystems zu konstatieren - Motto: “Bildung für jeden!”. Was schlussendlich dazu führt, dass jeder Trottel eine Art Scheinbildung erhalten kann - das ist der Zustand unserer heutigen Geisteswissenschaft, aus der sich der grösste Teil der Politik und Medien dominierenden “Schwätzer-Elite” rekrutiert. Diesen Leuten ist kein Fakt und keine Logik heilig - denn sie fühlen sich von der mühseligen Faktensuche und -Analyse überfordert. Moralisches Posieren führt viel einfacher zu gesellschaftlichem Status. Wenn man den Intellekt demokratisiert, wie es im Gefolge der 68iger passiert ist, führt dies eben zur Hoffähigkeit der Dummheit. Deshalb: Heute regiert uns die Dummheit.
Bei allen berechtigten Reflektionen werden hier oft die Grundlagen menschlicher Existenz aus den Augen verloren. Und diese erschöpfen sich keineswegs im Biologischen. Jegliche Unterscheidung zwischen Gut und Böse als verzichtbaren religiösen Überbau zu charakterisieren und das Tier zum Ideal zu erklären, welches letztlich das Recht des Stärkeren ausübt und nur so weit Kooperation übt, wie es ihm nützt oder der Evolution entsprechend eingegeben hat, rechtfertigt jedes Verbrechen. Rationalität dient dann nicht der moralischen Reflektion, der jedweder Maßstäbe verlustig gegangen sind, sondern nur deren moralbefreiten Interessen effizienter zu entfalten. Denn ein Verbrechen, das ausgeübt werden kann, ist auch dann durch einen vermeintlichen Vorteil oder einer sozialisationsbedingten Disposition geschuldet. Der Täter trägt dann auch keine Verantwortung, denn er konnte ja gar nicht anders handeln. Sowohl der Täter, das Opfer und der Ordnungsdiener handeln nur programmgemäß, keinem ist eine besondere Würde zu eigen. Im Gegensatz dazu fordert die Jüdisch-Christliche Tradition die Verantwortung und Würde als dem Menschen, der nach dem Bilde Gottes geschaffen wurde. Dass dies auch im Kontext des Grundgesetzes als Humanismus verstanden wird, ist ebenso in der Tradition der jüdisch christlichen Kulturentwicklung zu verstehen. Der Schuldkult, der nun aber Sumpfblüten bis zur Selbstvernichtung trägt, ist keine notwendige Konsequenz aus dieser Entwicklung, auch nicht aus der Sehnsucht nach dem Paradies. Sondern das Gegenteil: Die moderne Hypermoral hat sich von ihren Grundlagen gelöst und führt fortan ein irrlichterndes Eigenleben. Wenn sich manche kirchliche Kreise mit den Klimareligiösen verbünden wollen, die oft genug offen ihre Verachtung des Christentums beteuern, sehe ich dies eher als absurden Synkretismus und verachtenswerten Opportunismus. Eine verantwortungsvolle Moral ist darum weder suizidal noch areligiös, aber hütet sich vor Irrlehren.
Meinen Beifall Herr Schubert ! Während ich früher auch gute Aktionen von Tierschutz unterstützte, die Vereine halfen die Abschaffung von Wildtierparks wegen profitabler Profite ohne jegliche sachliche Vernunft, wo auch die Jagd dazu gehört, plötzlich von den Grünen und ihren ideologischen Hirngespinsten gekapert wurden, merkte ich wie jene Vereine zerstört wurden. Die grüne Umwelt und Natur Vernichter Partei hat aus der Liebe der Menschen zu den Tieren und der Natur ein eiskaltes Geschäft gemacht und den modernen Ablasshandel eingeführt. Mit der Absenkung des Bildungsniveaus und der Propaganda kaum noch durchschaubar. Zum Beispiel der grüne Jammerlappen Hannes Jänicke, der sich zwar über den tödlichen Plastikmüll für Tiere in den Meeren aufregt, aber die die es nicht verbrochen haben zu den Umweltsündern verklärt, denn es sind Konzerne anderswo. Als ich die Zusammenhänge mit der Greta Orgie gelesen habe, überkommt mich nur eiskalt die Wut. Passt zu der grünen Klimasekte, die aus globalen Umweltsünden ein lukratives Geschäftsmodell gemacht haben und die Gier deutscher Grüner die Hauptschädlinge sind, ist besonders groß. So schaffen sie ihre künstlichen Vereine, wo eine Simone Peter Präsidentin für erneuerbare Energien spielen kann und wirtschaftliche und technische Vernunft boykottieren, weil sie von den Lobbyisten die ihre Tierkillermühlen und Solarparks loswerden wollen gekauft ist. In Wahrheit verzehren sie das Bruttoinlandsprodukt, Indikator für Wohlstand, da der überflüssige Apparat von nicht nützlichen Vereinen, Beamten und Co. geschaffene Leistung auffrisst. Unsere heilige Greta, Marketingobjekt eines schwedischen Firmengründers, der mit etwas an der Börse handelt, was ihm nicht gehört, die Schöpfungsgaben von Mutter Erde und wo gierige Politiker sich die Taschen füllen. Die Grünen sind aber noch gemeingefährlicher, weil sie die Ressourcen Deutschlands bekämpfen und bewusst für ihre ideologischen Spinnereien ruinieren.
Teil zwei: Inzwischen haben wir die Religionen als vorwissenschaftliche Erklärungsmodelle weitgehend hinter uns gelassen und damit auch die damit verbundenen Strafen, Einschüchterungen und Ängste. Es wird seltsamerweise immer wieder beklagt, dass das eine Leere im Menschen hinterließe, die für viele nicht zu ertragen wäre und die dann mit anderweitigem Unsinn gefüllt werde. Ich empfinde das als zu kurz gedacht, fast schon als eine Unterstellung, die ausblendet, dass es viele fröhliche Atheisten gibt, die sich eher Humanisten nennen und eine mindestens ebenso hohe Ethik haben wie die Religiösen. Nein, wir der naturalistischen Weltsicht verpflichteten Humanisten verhalten uns nicht deshalb menschenfreundlich und fair, weil wir ins Himmelreich kommen wollen (Was für eine Berechnung!), sondern aus dem Gefühl für Anstand, Gerechtigkeit und der Empathie für unsere Mitmenschen. Für ein friedliches, freundliches Miteinander braucht es keine Religion. Und es müssste einem Jeden auffallen, dass die weitgehend säkularen Länder sehr viel freiheitlicher, toleranter und friedlicher sind als die religiös dominierten. Wenn wir uns das heutige Desaster in Deutschland ansehen und am Verstand unserer Mitbürger zweifeln, dann hat das mit dem zu tun, was ich hier so lang und breit beschrieben habe: Der Mensch ist, wie er ist! Und die Dummheit gehört genauso zu ihm wie der Verstand. Vor allem ist der Mensch egoistisch und bei jeder (!) Handlung auf Eigennutz bedacht, und wenn er nur das Gefühl haben will, als guter Mensch zu gelten! Außerdem neigt der Mensch zu Bequemlichkeit. Wenn es nicht unbedingt erforderlich ist, setzt er seinen Verstand nicht ein. Sich außerhalb seiner Gruppe zu stellen, bedeutet Gefahr. Also bleibt er schön konform, lässt sich verdummen und einlullen. So lange die Menschen nicht in ihrem kleinen alltäglichen Überleben übermäßig beeinträchtigt werden, ist den meisten von ihnen die Politik egal. Und vielen fehlt auch schlicht ein entsprechendes Denkvermögen!
@ HaJo Wolf: Exakt so sieht es aus. Auf der Achse oder bei TE sich untereinander für die gleiche Meinung zu beweihräuchern, reicht bei weitem nicht aus. Ich konfrontiere meine Umwelt ohne falsche Rücksichtnahme mit der Realität, auch unter Mißachtung der Gesetze der Höflichkeit. Denn, wie sagt es Herr Vahlefeld so schön, “Da habe ich die Hoffnung fahren gelassen”, dass es von ganz allein wieder gut wird. Wer Probleme mit Björn Höcke hat, und dafür lieber Lieschen Müller-Baerbock machen läßt, dem ist ohnehin kaum zu helfen.
So zutreffend Murrays und Vahlefelds Beschreibung der westlichen “Eliten” als müde und lebensüberdrüssig erscheint, so bleibt doch für diese seltsame Gestimmtheit und das zugrundeliegende Geschichtsbild ein wichtiger Faktor ausgeblendet: nämlich das Interesse der tatsächlich leistungsfernen und inkompetenten (Pseudo-)Eliten an diesen Weltbildern und Stimmungen - sie brauchen sie zur Selbstlegitimation, zur Erlangung von Posten und Geldern, kurz: von Macht. Es geht bei diesen scheinbar ungesteuerten, aufgrund allgemeiner Gesellschaftslagen und Geschichtserinnerungen vorgeblich “natürlich” entstandenen Stimmungslagen in Wirklichkeit um bewusst vorangetriebene politische Strategeme, die wesentlich auf die Möglichkeiten der Massensuggestion in der Populärkultur bauen. Tatsächlich hat es zu Anfang der 2000er Jahre auch in Deutschland einen neuen Optimismus gegeben, gerade unter der Jugend. Dieser wurde systematisch von linken, 1989 desavouierten “Influencern” zerstört. Vahlefelds Anspielung auf die “Verkollektivierung” des Schuldkomplexes geht da in die richtige Richtung - man hat den Völkern die Schuld eingeredet, die in Wirklichkeit allein von kleinen Macht- und Elitenzirkel zu verantworten ist. Hier wäre an Gerd Helds Beitrag hier auf der Achse vor ein paar Tagen über das Selbstbild der EU-Eliten zu erinnern - und deren Vorwurf an die Völker, sie seien nicht friedensfhähig und bräuchten daher starke Steuerung “von oben”. Jeder der die Geschichte der europäischen Völker in der Zeit der Nationalbewegungen betrachtet erkennt aber schnell, dass nicht die Nationalbewegungen das Problem waren - diese waren zu Ausgleich und Kompromiss mit anderen Nationen bereit - sondern die machtbesessenen Eliten, die ohne Rücksicht auf gewachsene Strukturen, Traditionen, Zugehörigkeiten auf Länderraub und willkürlich gezogene Grenzen setzten. Um das Lügenwort von Ex-Bundespräsident Gauck richtigzustellen: “Die ELITEN SIND das Problem. Und sie waren es immer.”
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