Chaim Noll / 08.10.2018 / 06:25 / Foto: Joel Ormsby / 60 / Seite ausdrucken

Wie der deutsche Medienbetrieb sich bei Sarrazin bloßstellt

Mit der Veröffentlichung seines neuen Buches Feindliche Übernahme erweist sich Thilo Sarrazin als bleibendes Ärgernis. Sein schieres Sein und Wirken stellt – sozusagen als Nebenwirkung – den deutschen Medienbetrieb bloß, den Politikbetrieb, die missbrauchte „Öffentlichkeit“ eines mit dem Abbau des Geistigen beschäftigten Landes. Sarrazin trifft eine fast irrationale Wut. Dabei tut er nichts anderes als Bücher schreiben.

Seine bisher letzte Studie gilt dem Islam. Von dem er meint, wie der Untertitel des Buches ankündigt, dass er „den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“. Dabei interessiert den Volkswirtschaftler Sarrazin besonders, ob die insuffiziente Wirtschaft muslimischer Länder, ihr gegen Null gehender Beitrag zu den Kultur- und Wissenschaftsleistungen der modernen Menschheit – ein Phänomen, das auch immer wieder von kritischen Muslimen beklagt wird – möglicherweise mit der Grundprägung dieser Gesellschaften durch die Religion des Islam zu tun hat. Er liest also dessen elementare religiöse Schrift, den Koran, vor allem unter einem sozialwissenschaftlichen, ökonomischen, sogar verwaltungstechnischen Aspekt.

Seit die deutsche Bundeskanzlerin das erste Buch Sarrazins abgeurteilt hat (erklärtermaßen, ohne es zu lesen), ist es eine sichere, die eigene Karriere fördernde Übung für deutsche Journalisten und Rezensenten, den unbequemen Einzelgänger zu attackieren. Schon am Tag der Veröffentlichung des Buches, dem 30. August 2018, eiferten die von großen Medien Beauftragten darum, Sarrazin abzutun.

Unter den ersten war die Rezensentin der Zeit, Johanna Pink, eine deutschen Professorin für Orientalistik. Es kann nicht wirklich überraschen, wenn Islamwissenschaftler, oft bis zur Lähmung jedes kritischen Gedankens in ihr Forschungsgebiet verliebt, das Buch von Sarrazin ablehnen: schon, weil es das Buch eines Außenstehenden ist. Frau Professor Pink und viele ihrer Kollegen haben längst den anmaßenden, Demokratie-feindlichen Ansatz islamischer Theologen verinnerlicht, nur Fachgelehrte dürften sich mit den heiligen Schriften des Islam beschäftigen. Eine der vielen restriktiven Besonderheiten dieser Religion, die sie wesentlich von anderen unterscheidet, etwa von der jüdischen oder protestantischen, die ihre Anhänger ausdrücklich – und vor allem die Laien – zur eigenständigen Lektüre und exegetischen Interpretation der Grundlagentexte ermutigen.

Arrogante Attitüde der Fachwissenschaftlerin

Frau Pinks Rezension beginnt mit der tadelnden Erwähnung der vielen Fehler, die Sarrazins Buch enthielte, doch sie verzichtet – bis auf ein einziges Beispiel, das wahrscheinlich ein schlichter Schreib- oder Druckfehler ist – auf Belege. Sie tut es durch Flucht in den negativen Konjunktiv: „das Unterfangen, auch nur die schwerwiegenderen Ungereimtheiten erschöpfend aufzulisten, wäre im Rahmen einer Zeitungsrezension aussichtslos“. So ist es um die meisten Behauptungen dieser Besprechung bestellt: Ihr Beweis wird aus Platzgründen nicht erbracht.

Raum genug bleibt aber für die Apologetik einer durch die Jahrhunderte blühenden islamischen Kultur. Angeblich hätte Sarrazin in seinem Buch die großen Kulturleistungen des Islam verleugnet. Als Beispiel für diese führt sie ausgerechnet „die ungemein reichhaltige Tradition der arabischen Dichtung“ ins Feld, als hätte nicht der Islam selbst, mit Mohammed beginnend, eben diese Dichtung immer wieder verurteilt und bekämpft.

Die arabische Dichtkunst hat so gut wie nichts mit dem Islam zu tun, sie ist viel älter, ihre Wurzeln reichen tiefer, sie ist autochthon und nicht epigonal wie der überwiegend aus biblischem Stoff zusammengeklaubte Koran, und die islamische Theologie hat alles versucht, sie zu unterdrücken. Der Prediger des Koran hat die großen Poeten der frühen arabischen Dichtung, etwa die Verfasser der berühmten Sammlung Al-Muallaqat, als „vom Satan Heimgesuchte“ bezeichnet (Koran, Sure 26, Vers 221) und damit über Jahrhunderte den Ton gesetzt für die religiös-islamische Haltung gegenüber freier Dichtkunst und Literatur.

Sarrazin geht es in seinem Buch auch weniger um islamische Beiträge zur Kulturgeschichte, als zur Gegenwart, zur Moderne. Gerade die arabische Dichtung ist ein Beispiel dafür, wie auf dem Koran basierender islamischer Traditionalismus bis ins zwanzigste Jahrhundert neue Entwicklungen behindert und die Dichtkunst ins Uralt-Muster der Kasside gepresst hat. Frau Pinks Plädoyer für Kulturleistungen, die dem Islam zum Trotz, nicht durch ihn erbracht wurden, bestätigt in Wahrheit Sarrazins Thesen. Nur kann Frau Pink nicht zwischen Kultur und repressivem Glaubenssystem differenzieren, für sie ist alles „Islam“, was aus islamischen Ländern kommt.

Daraus spricht Verachtung gegenüber den dort lebenden Menschen, die unter eine Religion subsumiert werden, die viele von ihnen in Frage stellen. Frau Pinks Polemik verleugnet das eigentliche Problem, die tiefe innere Widersprüchlichkeit islamischer Gesellschaften. Wie wenn man Solschenizyns Romane oder Vaclav Havels Theaterstücke als Kulturleistungen des Marxismus gedeutet hätte, weil sie in kommunistischen Ländern geschrieben wurden. Westliche Politik gegenüber solchen Systemen kann nur erfolgreich sein, wenn sie diese inneren Konflikte erkennt und dort ansetzt. Nicht behilflich ist, sie zuzudecken. Die arrogante Attitüde der Fachwissenschaftlerin hat im Leserforum der Zeit, eines dünkelhaften, um Volksbelehrung bemühten Blattes, die Zustimmung Gleichgesinnter erfahren, in Wahrheit bleibt ihr Text argumentativ jammervoll.

Zirkel angemaßter Allwissenheit

Am gleichen Tag versuchte Rainer Hermann in seiner „Haarsträubendes zum Islam“ überschriebenen Besprechung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, einige „Fehler“ des Sarrazinschen Buches immerhin zu benennen. Hermann ist langjähriger Wirtschaftsredakteur und Abu-Dhabi-Korrespondent dieses Mediums, ein versierter Fürsprecher deutscher Wirtschaftsinteressen in islamischen Ländern. „Der Faktencheck fällt nicht günstig aus“, beginnt er. („Faktencheck“ ist ein beliebtes Wort in diesen Zirkeln angemaßter Allwissenheit.) „Mit Jahreszahlen nimmt es Sarrazin nicht genau (etwa bei der Eroberung von Bagdad durch die Mongolen), nicht mit der Geographie (Sudan ist nicht Teil des Maghreb) und auch nicht mit Übersetzungen. Sarrazin schreibt Namen und Vornamen falsch, verwechselt Aleviten und Alawiten, bringt Laizismus und Säkularismus durcheinander.“ 

Doch selbst diese Fehler – träfen sie wirklich zu – rechtfertigten nicht die durch Hermann vorgenommene Stigmatisierung von Sarrazins Buch als „Kampfschrift“ oder seine die Wahrheit verdrehende Behauptung, auch mit dieser Publikation werde „Sarrazin wieder Angst verbreiten und dennoch auf Resonanz stoßen“ – als wäre es das Buch, das Angst verbreitet, nicht die im Bewusstsein vieler Europäer längst angekommene Gefahr islamischen Terrors und unkontrollierter Einwanderung.

Sarrazin, der Rainer Hermann (auf die Firma FAZ vertrauend?) offenbar nicht für einen schreibenden Lobbyisten, sondern für einen seriösen Islam- und Nahostkenner hielt, machte sich die Mühe, ihm in einem ausführlichen Leserbrief zu widersprechen. Er wies nach, dass Hermann ihn unsauber zitiert. So hätte er, Sarrazin, keineswegs behauptet, der Sudan gehöre zum Maghreb. Doch selbst wenn, finde ich, es änderte nichts am Wahrheitsgehalt seines Buches. Hermanns Taktik ist lächerlich und leicht durchschaubar: ein paar unklare terminologische Fragen („Maghreb“ ist schließlich nur ein verabredeter Begriff), fragliche Schreibungen oder marginale Ungenauigkeiten als Legitimation ins Feld zu führen, um die eigentlichen Aussagen des Buches zu ignorieren.

Die von Hermann vorgenommene Abwertung des Buches als „Kampfschrift“ findet sich – sei es Einfallslosigkeit der Schreiber oder vorab ausgegebene Parole – am gleichen Tag, dem 30. August, in der Ankündigung eines Interviews mit Sarrazin im Magazin stern. Dieses Interview, geführt von Arno Luik, erweist sich nicht nur als Tiefpunkt der Sarrazin-Rezeption der Leitmedien, sondern des zeitgenössischen deutschen Journalismus überhaupt. „Bekannt geworden ist Luik für seine intensive Art des Interviews“, behauptet Wikipedia, doch im Gespräch mit Sarrazin erschöpft sich der Intensiv-Interviewer in billigen Provokationen, Sticheleien und Gehässigkeiten. Wo er offen zu lügen versucht, geht Sarrazin frontal dazwischen. „Ich würde sagen, Sie beuten Vorurteile aus, Sie bauen Vorurteile auf“, stichelt Luik, vorsichtshalber in der Ich-Form und im Konjunktiv. Worauf Sarrazin antwortet, ein wenig humorlos, doch zutreffend: „Das ist eine böswillige Unterstellung.“ Nach solchen Repliken weicht Luik aus und versucht es woanders mit ähnlich haltlosen Anwürfen. So geht es über fünf Druckseiten des stern. In der Sache weiß Luik nichts gegen das Buch vorzubringen.

Das tödliche Wort geschickt ins Spiel gebracht.

Mit verleumderischen Attributen arbeitet auch Anna Sauerbrey im "Tagesspiegel". Das Buch sei „verletzend, grenz-rassistisch und manipulativ“, heißt es schon in der Überschrift. „Grenz-rassistisch“ – eine geniale Wortbildung, im Sinne genialer Demagogie. Denn grenz-rassistisch ist noch nicht rassistisch, man hat also vermieden, Sarrazin lügenhaft des „Rassismus“ zu bezichtigen und dennoch das tödliche Wort geschickt ins Spiel gebracht. Dabei beschäftigt sich Sarrazins Buch mit dem Islam, einer Religion oder Weltanschauung, nicht mit einer Rasse. Zu schwer zu begreifen, dass Religions- oder Islamkritik etwas vollständig anderes ist als „Rassismus“?

Zentrales Argument von Frau Sauerbrey ist Sarrazins angebliche „Einseitigkeit“ und Fehlinterpretation bekannter internationaler Statistiken: „Wie einseitig Sarrazins Lesart ist, kann man in den Studien nachlesen, die er selbst zitiert, zum Beispiel 'The Future of the Global Muslim Population', ein Studie des renommierten US-Umfrageinstituts Pew Research Center von 2011.“ Aus der Studie ginge hervor, dass die von Sarrazin gefürchtete demographische Katastrophe Europas nicht stattfinden werde, weil die Geburtenrate islamischer Länder neuerdings regressiv sei.

In der Tat steht eins der Kapitel der zitierten Studie des Pew Centers unter der Überschrift „Growing, But at a Slower Rate“ und stellt fest: „The rate of growth among Muslims has been slowing in recent decades and is likely to continue to decline over the next 20 years.“ Innerhalb der nächsten zwanzig Jahre soll also ein allmählicher Rückgang der Geburtenrate erfolgen, doch bis dahin werden – weitere Schwäche der europäischen Politik angenommen – noch viele Muslime ins offene Europa einwandern und noch mehr in Europa geboren werden – wo übrigens das Pew Center keinen Rückgang der muslimischen Wachstumsrate prognostiziert –, so dass Sarrazins Befürchtungen für weitere Deformation der kulturellen und politischen Landschaft Europas durchaus realistisch sind. Und selbst wenn es zuträfe, dass die Zunahme in Zukunft etwas langsamer vonstatten ginge, wäre es kaum ein Trost. Denn sie bleibt, wie die gleiche Studie des Pew Center feststellt, nach wie vor vergleichsweise hoch. Außerdem ist längst, wie man so schön sagt, das Kind in den Brunnen gefallen: Europa hat bereits jetzt eine unbekömmlich hohe, stark wachsende, die Werte der westlichen Demokratien bedrohende muslimische Population.

Wenig Aussicht auf eine sachliche und faire Beurteilung

Mehrfach in den Rezensionen wird Sarrazin vorgeworfen, dass er sich, ohne durch seine Ausbildung dazu befugt zu sein, an den Text des Heiligen Koran exegetisch heranwagt. Doch welche Qualifikation befähigt die Rezensenten, um beurteilen zu können, ob Sarrazin in seiner Exegese irrt? Frau Pink verwechselt Islam mit arabischer Dichtkunst. Rainer Hermann unterschiebt Zitate. Arno Luik vermag nicht ein einziges Argument vorzubringen, nur rhetorische Finten. Frau Sauerbrey „hat Mittlere und Neuere Geschichte, Politik und Publizistik in Mainz und Bordeaux studiert“ (wie ein Papier der Bundeszentrale für Politische Bildung mitteilt, wo sie offenbar als Referentin antritt), doch – bei allem Respekt – vom Islam versteht sie nichts.

Angesichts der Zerrüttung der politischen Landschaft Deutschlands hat ein Buch wie das von Sarrazin wenig Aussicht auf eine sachliche und faire Beurteilung. Die Verfasser der Angriffe verstehen sich weniger als Rezensenten denn als Kämpfer in den Grabenkämpfen zwischen politischen Fraktionen. Störende Argumente werden, ehe man sie genauer zur Kenntnis genommen hat, als „wenig hilfreich“, „rassistisch“ oder „hetzerisch“ abqualifiziert und aussortiert. Eine diffizile Art der Debatte hat das deutsche Feuilleton nie gelernt. Abweichende Meinungen gelten nicht als Anregung zur Diskussion, sondern als feindlicher Akt.

Thilo Sarrazin ist ein Mann der Finanzwelt, ein Rechner und Statistik-Fan. Was ich alles nicht bin. Doch ich kann sein Denken, seine logischen Konklusionen, seine Rechenexempel nachvollziehen. Mir steht nicht Ignoranz oder Gruppeninteresse im Weg, um persönlichen Respekt zu empfinden vor der ungeheuren Mühe, der sich der Volkswirtschaftler Sarrazin in diesem Buch unterzogen hat. Allein das Sondieren des kaum überschaubaren Zahlenmaterials, die Sichtung der zahlreichen Quellen, die komplette Lektüre des Koran, noch dazu in der wenig angenehmen Übersetzung des bekennenden Antisemiten Rudi Paret, die – bezeichnend genug – vielen deutschen Islamwissenschaftlern bis heute als die „maßgebliche“ gilt.

Wenn man, wie in unserer numerisch orientierten Welt üblich, Statistiken als überzeugendes Argument in Betracht zieht, sind einige von Sarrazins Zahlenvergleichen schlechterdings erschütternd. Wie etwa in dieser Passage aus seinem Buch: 

„In Deutschland gab es im März 2017 rund 51 600 Strafgefangene, davon 30,1 Prozent Ausländer. Der Ausländeranteil an den Strafgefangenen ist damit rund dreimal so hoch wie der Ausländeranteil an der Bevölkerung, der Ende 2015 10,5 Prozent betrug (…) Für Nordrhein-Westfalen wird ein Anteil der Muslime von 22 Prozent an den Strafgefangenen angegeben. In Berlin wird der Anteil der Muslime an den Gefängnisinsassen auf rund ein Drittel geschätzt. In Frankreich sind etwa 60 Prozent aller Gefangenen Muslime. In den Niederlanden sind es 20 Prozent der erwachsenen und 26 Prozent der jugendlichen Strafgefangenen (…) In allen Fällen übersteigt der Anteil muslimischer Strafgefangener den sonstigen Bevölkerungsanteil bei Weitem.“

Was ließe sich gegen die Wirkungsmacht solcher Zahlen, samt und sonders mit Quellen belegt, vorbringen? (Noch dazu, wenn man in Rechnung stellt, wie viele von Muslimen begangene Straftaten aus allen möglichen Gründen unbestraft bleiben.) Die versuchte Diskreditierung des Autors hat bei mir und hunderttausend anderen Lesern wenig Eindruck hinterlassen. Ich bleibe bei meiner spontan beim Lesen des Buches entstandenen Einschätzung, es handle sich um „eins der intelligentesten Bücher zum Thema Islam und Moderne.“ Sarrazins Analyse der Inkompatibilität des traditionellen Islam mit der westlichen Welt von heute ergibt ein nach den Parametern der Vernunft gedachtes und geschriebenes Buch, dem größte Verbreitung zu wünschen ist.

Eine leicht gekürzte Fassung dieser Besprechung erschien in der Jüdischen Rundschau, Berlin, Oktober 2018.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Michael Hinz / 08.10.2018

“Sarrazins Analyse der Inkompatibilität des traditionellen Islam mit der westlichen Welt von heute ergibt ein nach den Parametern der Vernunft gedachtes und geschriebenes Buch, dem größte Verbreitung zu wünschen ist.” Die Rolle des Buchhandels ist genauso unrühmlich wie die der Zeitungskritiker: man unternimmt alles, damit die Verbreitung unterbleibt. Immerhin ist das Buch im Handel erhältlich (wahrscheinlich um sich nicht dem Vorwurf der Zensur auszusetzen). Allerdings mußte ich in der Mayerschen Buchhandlung Essen zweimal nach einem Exemplar fragen, weil es nicht wie bei Bestsellern üblich -zigfach im Eingangsbereich des Geschäfts, sondern im Untergeschoss in der hintersten Ecke liegt. Quasi Ware, die unter dem Ladentisch gereicht wird. In anderen Filialen ist es genauso, d.h. ein Agreement gegen das Buch verzichtet sogar auf Gewinne, die sonst an oberster Stelle stehen. Das hat schon was. Vergleichbar ist das mit der aktuellen Situation der Frankfurter Buchmesse, bei der die Leitung sogenannte “Rechte Verlage” in einen dunklen Seitenbereich der Messe verlegt hat, in der Hoffnung, diese würden freiwillig auf ihre Präsentation verzichten. Beschämend. Und - an Kritiker, Buchhändler und Verleger: Bücher sind nicht wichtig, man schaut als Esel hinein und als Esel heraus.

Nico Schmidt / 08.10.2018

Sehr geehrter Herr Noll, ich habe das Buch gelesen und fand es sehr nüchtern und unaufgeregt. Diese Attribute kann ich bei den Kritikern und Kritikerinnen nicht feststellen. Zu behaupten, es ist eben einfach ALLES falsch, ist schon etwas überheblich und paßt in das traurige Bild, was die Medien momentan abgeben. MfG Nico Schmidt

Matthias Thiermann / 08.10.2018

“Angesichts der Zerrüttung der politischen Landschaft Deutschlands hat ein Buch wie das von Sarrazin wenig Aussicht auf eine sachliche und faire Beurteilung. “ Das muss es auch nicht. Das hat eigenständiges Denken heutzutage auch nicht. Wichtig ist nur, beides wird (wurde) gemacht!

Werner Kramer / 08.10.2018

Sehr geehrter Herr Noll, eine Genugtuung bleibt uns. Je lauter die Kritiker blöken, desto mehr Aufmerksamkeit bekommt das Buch.

Marie-Jeanne Decourroux / 08.10.2018

Vielleicht muss man wie Samuel Schirmbeck (siehe Deutschlandfunk, »Tag für Tag« vom 5.10.2018) eine zeitlang in einem muslimischen Land gelebt haben, um den »kulturprägenden« Einfluss des Islam realitätsnah einschätzen zu können. Messerstechereien sind unter arabischen Muslimen (wie wir heute auch in Deutschland erleben) ein Mittel »ziviler« Auseinandersetzung. Ich erinnere mich z.B. daran, dass ewährend meiner Zeit in Algerien ein deutscher Kollege (Mathematiker) an der Universität von Oran von einem Studenten wegen schlechter Noten mit einem Messer attackiert wurde. Der Student kam mit einer leichten Verwarnung davon und durfte an der Uni bleiben. Der Kollege aber wusste, wie er seine Studenten in Zukunft »besser« benoten sollte (auf das Niveau der Absolventen kann jedermann schließen ...)

Wolfgang Kaufmann / 08.10.2018

Schlimm ist dieses Zusammenwirken von kaum verhülltem Eroberungswillen einerseits und abgrundtiefer Naivität andererseits – als ginge es um das Kinderspiel, wer die politische Korrektheit am besten beherrscht, und als gälte es extra Sozialpunkte für mädchenhaftes Wohlverhalten zu gewinnen. Anders kann ich mir nicht erklären, dass diejenigen am verträumtesten spielen, die im Ernstfall zu den ersten Opfern gehören. Ich denke, Alice Weidel und Jens Spahn wissen, was ich meine; Anne Will und Dunja Hayali wohl eher nicht.

Sepp Kneip / 08.10.2018

Der Islam ist ein Instrument der Globalisten, Deutschland und Europa zu destabilisieren. Warum eine derart rückwärtsgewandte Ideologie die links/grüne Denkungsart hiezulande so in Verzückung setzt, kann man nur dann verstehen, wenn man sich die Vorstellungen des Grünen-Vorsitzenden Habeck vor Augen führt, für den Deutschland, die Identität, die Kultur und die Nation verschwinden müssen. Bezeichnend ist, dass nicht unsere Medien diese Fehlentwicklungen aufgreifen und anprangern. Um solches den Leuten erfahrbar zu machen, müssen Bücher geschrieben werden. Ich denke an Udo Ulfkotte, an Stefan Schubert, ja und besonders an Thilo Sarrazin und noch einige andere Autoren. Ihnen gebührt der Dank, dass sie die Aufgabe der obrigkeitskonformen “vierten Gewalt” übernehmen, und den Bürger über die Fehlleistungen der Politiker aufzuklären. Dass das Polit/Medien-Kartell davon nicht entzückt ist, versteht sich von selbst. Die Bestsellerqualitäten dieser Bücher sprechen aber für sich - und sie werden etwas bewirken.

Dr. Rene Brunsch / 08.10.2018

Der Vorwurf an Sarrazin, ein “grenz-rassistisches” Buch geschrieben zu haben, kann doch bestenfalls von “grenz-debilen” Kommentatoren kommen. Mich ärgert lediglich, dass diese erwartbaren Kommentare den Meinungsdiskurs in unserem Land zu einer Farce verkommen lassen, die an durchsichtiger Lächerlichkeit kaum noch zu überbieten ist.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Chaim Noll / 25.03.2024 / 06:30 / 43

Die Juden-Selektion der deutschen Linken

Einige aus der NS-Zeit bekannte Methoden im Umgang mit Juden erfreuen sich zunehmender Beliebtheit bei deutschen Linken, besonders bei grünen Funktionsträgern. Betroffen sind israelische Staatsbürger,…/ mehr

Chaim Noll / 11.03.2024 / 06:15 / 68

Deutschlands Dunkel – das Licht der Linken

Sollte der „Kampf gegen Rechts“ sein Endziel erreichen, wird Deutschland das, wovon die Betreiber der Kampagne träumen: ein durchgängig linkes Land. Die sich „links“ nennen,…/ mehr

Chaim Noll / 02.03.2024 / 10:00 / 31

Ist Yuval Avraham ein „Antisemit“? Oder Claudia Roth? Oder ich?

Das Wort „Antisemitismus" taugt noch als Popanz im „Kampf gegen Rechts“, aber am eigentlichen Problem geht es glücklich vorbei. Fasziniert verfolge ich aus der Ferne…/ mehr

Chaim Noll / 27.01.2024 / 06:00 / 128

Der Faschismus von Links

Der stupide Aufruf eines Spiegel-Kolumnisten zur „gesellschaftlichen Ächtung“ von AfD-Wählern ist faschistoid, weil er auf die Ausgrenzung und Vernichtung Andersdenkender zielt.  Manchmal, wenn ich deutsche Medien lese,…/ mehr

Chaim Noll / 20.01.2024 / 06:00 / 46

Südafrika-Klage gegen Israel: Wer im Glashaus sitzt…

Vor dem Hintergrund des massenhaften Mordens im eigenen Land ist die Klage Südafrikas vor dem Gerichtshof in Den Haag nichts als eine Farce. Für viele…/ mehr

Chaim Noll / 06.01.2024 / 06:00 / 72

Deutschlands Pakt mit dem Terror

Westliche Staaten, allen voran Deutschland, pumpen seit Jahrzehnten üppige Summen Geldes in die Palästinensergebiete, ohne dass sich dort etwas Nennenswertes entwickelt hätte. Die Milliarden landen…/ mehr

Chaim Noll / 31.12.2023 / 12:00 / 32

Warum ich mich trotzdem auf 2024 freue

Der Autor lebt im Süden Israels, und nur wenige Kilometer von ihm entfernt ist Krieg. Welche Hoffnungen verbindet er mit dem Jahr 2024 für Israel…/ mehr

Chaim Noll / 10.12.2023 / 10:00 / 112

Was ist seit 2015 an deutschen Schulen geschehen?

In der neuesten Pisa-Studie, die vergangene Woche vorgestellt wurde, schneiden die deutschen Schüler so schlecht ab wie noch nie. Der Abstieg nahm nach 2015 dramatische…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com