Mit der Lebensform und Sozialstruktur importieren wir auch den Kriegsindex (Kalkutta-Problem). Dennoch wollen manche Köpfe nicht sehen, dass eben nicht der Kapitalismus die Ursache alles Bösen ist und der Sozialismus eitel Sonnenschein. – Leider bestimmen diese Teddybärfetischisten und Ponyhofspezialisten derzeit unsere Medienlandschaft. Ihnen zufolge ist der Rechtsstaat ernsthaft gefährdet, wenn auf 2 Millionen illegale Einreisen unverdorbener Naturburschen nun schon 5 möglicherweise illegale Abschiebungen seitens alter Spießer kommen. Aber deutsch sein heißt nun mal, eine Sache um des Prinzips willen zu betreiben. Wehe, wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe!
Schon das “British Empire” ist “grandios” in Afghanistan gescheitert. Aber welcher Politikerdarsteller interessiert sich schon für Geschichte und versucht, daraus zu lernen?! Wenn die Sicherheit Europas am Hindukusch verteidigt wird, wie von einem unbedarften deutschen Politikerdarsteller behauptet, wird dieses Engagement kein gutes Ende nehmen. Leider stehen nicht die Politikerdarsteller in der Schußlinie, sondern die “einfachen” Soldaten
Krieg, Bürgerkrieg und Stammeskriege sind doch ohnehin ein beliebter Teil der afghanischen Folklore, und das seit Jahrhunderten. Seien es die Engländer im 19. Jahrhundert, die Russen 100 Jahre später oder aktuell die Amerikaner, es ist bisher keiner ausländischen Macht gelungen, das Land dauerhaft zu beherrschen. Auch die Demokratie stellt für die dortige Bevölkerung offensichtlich keine allzu erstrebenswerte Gesellschaftsordnung dar, es dominierten schon immer die Stammeskämpfe und noch nie wurde eine neue Regierung durch echte freie Wahlen an die Macht gebracht. Oft genug bedeutete der Regierungswechsel auch gleichzeitig die Ermordung oder Hinrichtung des bisherigen Herrschers. Also kann man daraus nur den Schluss ziehen, dass man sich möglichst aus dem Land fernhält, sich nicht einmischt und so wenig Leute wie möglich herauslässt (nur die, die aus unserer Sicht eine positive Sozialprognose haben!), damit die dortige Bevölkerung in aller Ruhe ihren Hobbys nachgehen kann. Das bedeutet natürlich leider auch zahlreiche zivile Opfer, aber offensichtlich hat ausländisches Eingreifen in der Beziehung bisher auch keine Besserung gebracht. Wer mal einen Blick auf die absurde Lage der USA in Afghanistan werfen möchte, dem sei der Dokumentarfilm “Restrepo” empfohlen, dort lässt sich die absolute Sinnlosigkeit ausländischer militärischer Einflussnahme bewundern.
Es ist doch sowieso unsinnig. Seit 2015 haben wir nach offiziellen Angaben 8000+ IS Anhänger im Land. & diese greifen tatsächlich die Zivilbevölkerung an, vorzugsweise übrigens Kinder und Frauen. Normalerweise wäre es der Bevölkerung nicht zu vermitteln, wieso man in einer solchen Situation die Bundeswehr auf die andere Seite der Welt schicken sollte. Aber unsere Zeitungen schaffen es tatsächlich, die Verantwortlichen als geniale Macher darzustellen, die sich bei diesem Unsinn irgendetwas gedacht haben.
Das verheißt nicht Gutes. Wie wollen wir das jemals ein/auffangen? Da fehlt mir jegliche positive Phantasie - ich sehe nur Katastrophenszenarien. Das erinnert mich an einen Witz aus meiner Jugend. Zu der Zeit, als die Sowjetunion und China sich spinnefeind waren, die Welt auf einem Pulverfaß saß und einen baldigen Krieg zwischen diesen Ländern erwartete. Wir meinten damals, es werde mit Sicherheit keinen Krieg geben. Die Chinesen würden gewinnen, ohne einen einzigen Schuß abfeuern zu müssen. Wie? Wenn die sowjetische Militärmacht anrückt, würden die Chinesen sich sofort ergeben und in Kriegsgefangenschaft gehen. Auf eine Million folgt die nächste, bei der hundertsten Million Kriegsgefangener würde die Sowjetunion kapitulieren und um Friedensgespräche bitten.
“...ginge es untereinander weiter…” Die Abassiden in Bagdad (9. Jh) haben den Koran durch kluge Perser schreiben lassen, um die inneren Stammeskriege zu beenden und nach außen erfolgreich Beute- und Besatzungskriege führen zu können. Fällt diese Möglichkeit weg, gibt es die alten Clanscharmützel wieder. „Bevor ich 9 Jahre alt war, hatte ich die Grundregeln des islamischen Lebens verstanden: Ich gegen meinen Bruder, mein Bruder und ich gegen unseren Vater, meine Familie gegen meine Cousins und den Clan, der Clan gegen den Stamm, der Stamm gegen die Welt, und wir alle gegen die Ungläubigen.“ (Zitat einer Romanfigur aus The Haj, Leon Uris)
Die westliche Kultur fängt Kriege an, will aber die erklärten Feinde nicht töten, schon gar nicht ausrotten. Sondern sie treibt für ihre Siege einen großen Aufwand, alleine, um dem Feind zu imponieren. Es wird geglaubt, man könne dem bis zur Wehrlosigkeit entmutigten Feind hernach leicht umerziehen. Ein Gruß aus der jüngeren deutschen Geschichte. Woraus man mit aller Gewalt etwas lernen möchte. Was essen die Afghanen eigentlich so? Wie hoch ist der Tagesumsatz eines Taliban? Sollten die vielen Kinder nicht zur Hälfte sterben, bevor sie kampffähig werden? Oder werden sie von Hilfsorganisationen mit Spendengeldern heran gezüchtet?
“Auch der Westen konzentriert sich auf die kämpfenden Männer.” Ich nehme an, Sie haben diesen wirklich entscheidenden Satz nicht einfach so dahinformuliert. Korrekt zu Ende gedacht, kann der richtige Rückschluss nur sein, sich endlich auf die gebärenden Frauen zu konzentrieren. Der Geburtenüberschuss war und ist zwar schon eine Weile der Hauptgrund für alle Ernährungsprobleme in der Welt. Aber dass er in brutalster Weise strategisch für die Kriegsführung genutzt wird, wurde zumindest mir erst durch regelmäßiges Lesen von achgut.com klar. Und da muss man zwangsläufig ansetzen - aber bestimmt nicht mit “mehr Bildung für Frauen”. In diesen (islamischen) Ländern werden Frauen ganz bewusst zu Gebärmaschinen degradiert, denen möglichst jegliche Bildung vorenthalten wird. Da muss man zu ganz anderen Methoden greifen, die ich im Moment nicht wage auszuformulieren.
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