Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen Bericht vorgelegt, der sämtliche Forschungsergebnisse über Mikroplastik im Trinkwasser zusammenfasst. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass das gesundheitliche Risiko für den Menschen gering ist. Es sei unwahrscheinlich, dass von den Partikeln selbst physische Schäden verursacht werden können, da diese sehr schnell wieder aus dem Körper ausgeschieden werden. Außerdem hätten Studien gezeigt, dass größere Partikel über 150 Mikrometer kaum die Darmschleimhaut passieren. Kleinere Partikel würden nur in kleinen Mengen aufgenommen.
Auch eine chemische Gefährdung durch Zusatzstoffe im Mikroplastik sei unwahrscheinlich. Selbst unter ungünstigen Bedingungen sei die Aufnahme von besorgniserregenden Chemikalien wie Weichmachern oder krebserregenden Stoffen äußerst gering. In Bezug auf die Mikroorganismen, die auf den Plastikpartikeln wachsen könnten, heißt es in dem Bericht, dass das Risiko von anderen Quellen wie etwa Mikroorganismen in den Leitungen oder Verunreinigungen beim Abfüllen von Trinkwasser viel größer sei.
Die WHO weist allerdings darauf hin, dass es bislang nur wenige Studien gibt, welche die Risiken von Mikroplastik untersucht haben. Man müsse deshalb die Forschung auf diesem Gebiet intensivieren. Außerdem stelle die Makro- und Mikroplastik bereits jetzt ein Problem für Wasserorganismen dar. Wenn die Verschmutzung weiter zunehme, könne dies wiederum die Belastung für den Menschen erhöhen.