“Wollen wir wirklich einen Staat, in dem ein Verwaltungsobersekretär über dem Gesetz steht und selbständig entscheiden darf wer zahlen muss und wer nicht?” Nein, ICH will einen Staat, in dem der “Verwaltungssekretär”, gleich welchen Ranges, endlich, wie JEDER andere Bürger, für sein Verhalten, haftet. Punkt!
Laut Aussage des zuständigen NRW-Innenministeriums, sind Haustiere gar nicht pfändbar. Die ganze Sache war also von Anfang an rechtswidrig. Für die dafür verantwortlichen Beamten der Stadt Ahlen ist das natürlich ausgesprochen peinlich. Es wird mit Sicherheit dienstrechtliche Konsequenzen geben. Und auch für die Stadt selbst wird das noch richtig teuer!
Ach nä keer, datt schöne Ahlen, datt soll mir nich in den Schmutz gezogen wärn. Sollen se doch dem Kerl seinen Köter lassen. Ham wohl nich alle Tassen im Schrank. Min Vader ha sächt, die olle Rür bliv uppen Hoff, doh kas du maken, watt du wuss. Und nu kiek man to, datt du noh Hus henn kurms.
Ich habe gestern schon Herrn Wegner widersprochen und widerspreche Heute Herrn Grell. Wie stellen sich die beiden Autoren den Alltag in einer Vollstreckungsstelle einer Behörde vor? Glauben sie Rückstände kommen da nur alle heiligen Zeiten vor und die Beamten hätten deshalb Zeit in jedem Einzelfall alle möglichen Aspekte abzuprüfen und abzuwägen? Nein, Rückstände sind heute ein Massenproblem und jeder Vollstreckungsschuldner hat eine herzzerreißende Story auf Lager. Der Hundesteuerbescheid scheint bestandskräftig zu sein und Stundung wurde entweder nicht beantragt oder abgelehnt. Was soll dann der Beamte machen, der mit der Beitreibung beauftragt war? Wollen wir wirklich einen Staat, in dem ein Verwaltungsobersekretär über dem Gesetz steht und selbständig entscheiden darf wer zahlen muss und wer nicht? Ist der Beamte selber Hundehalter pfändet er aus Prinzip keine Hunde; ist er Autonarr pfändet er keine Autos? Und ist es wirklich Tierliebe, wenn ich pleite bin und deshalb für den Hund - den ich aber nicht hergeben will - keinen Tierarzt bezahlen kann? Hat es der Hund bei seiner neuen - zahlungsfähigen - Besitzerin nicht besser? Sollte es einen Tierfreund nicht freuen, wenn sein (ehemaliges) krankes Tier endlich tierärztlich behandelt werden kann? Der Beamte hat Alles richtig gemacht. Die Rückstände können teilweise getilgt werden, neue Rückstände werden unterbunden und mit den ersparten laufenden Kosten für den Hund können die restlichen Schulden bezahlt werden.
Sehr geehrter Rainer Grell, die Sache wurde wohl deshalb auch als skandalös aufgefasst - ich nehme mich hiermit keinesfalls aus -, weil ein Haustier nun einmal nicht unbedingt den Stand eines reinen “Sachgegenstandes” in den Herzen seiner Besitzer einnimmt. Nebenbei bemerkt half die Bemerkung, dass sie ursprünglich den Rollstuhl eines querschnittsgelähmten Menschen abholen wollten, auch nicht unbedingt bei der Beruhigung der Gemüter.
Also ist das mit dem Mops wirklich wahr? Ich habe es nicht geglaubt, dachte mir, dass es nur ein Bild ist, um Missstände aufzuzeigen. Also so fies kann man gar nicht denken, wie hier im Staat gehandelt wird.
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