Wer war der beste Hitler?

Alle reden von Corona, reden wir von Hitler. Wer in diesen Tagen fernsieht, kommt am einstigen „Führer des Großdeutschen Reichs“ nicht vorbei. 75 Jahre sind seit dessen Ende vergangen, aber der Mann ist präsenter denn je. 

Dazu folgende Richtigstellung: 

Über Hitler ist alles bekannt, und dem ist nichts hinzuzufügen. Dennoch wurde immer wieder, in Kino und TV, versucht, ihn zu persiflieren, zu reanimieren. Wer war der beste von allen Hitlers?

War es Charlie Chaplin, der schon vor Hitler aussah wie Hitler und in „Der große Diktator“ (1940) mit der Weltkugel spielte? Oder eher Wladimir Saveljew („Der Fall von Berlin“, 1949)? Dieser Russe sah Hitler ähnlicher als der sich selbst. 

Ganz groß Tom Dugan als Hitler „Bronski“ in Lubitschs Megakomödie „Sein oder Nichtsein“ (1942), wobei der Führer leider von Gruppenführer Ehrhardt (Sig Ruman, gebürtiger Hamburger) mit dessen „Schuuulz“-Gebrüll glatt in den Schatten gestellt wurde. 

An Hitler haben sich hunderte Darsteller versucht, selbst der große Sir Alec Guinness in „Die letzten zehn Tage“ (1972). Ich fand Guinness besser als Bruno Ganz in „Der Untergang“ (2004), weil: Bruno Ganz blieb immer Bruno Ganz. Und: Man kann dem Führer vieles vorwerfen, aber keinen schwyzerdütschen Dialekt. 

Ein Zwischenhoch erfuhr er nochmal in „Speer & Er“ (2005) durch Tobias Moretti, der davor als Freund des Schäferhundes in „Kommissar Rex“ brilliert hatte. 

Aber es gibt einen, der alle überstrahlt, einen Charakterdarsteller, von dem man das nie erwartet hätte. Helge Schneider in „Mein Führer“ (2007). Nie vorher, nie danach wurde Hitler so perfekt k.o. geschlagen. Danke, Helge Schneider. 

 

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Leserpost

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Frank Lergenmueller / 12.05.2020

Nach Auffassung des Botschafters von Malta in Finnland ist Angela Merkel der beste Hitler. Dass der Bruno Ganz in der Liste abstinkt , ist ja wohl klar

R. Nicolaisen / 12.05.2020

Dem kann ich nur beipflichten. Was zeigt, daß “Hitler” immer schon Persiflage war wie heutzutage “Muddi”. Und welche Bösartigkeit sich darin verbergen kann.

Petra Wilhelmi / 12.05.2020

Sehr geehrter Herr Tiedje, ich muss Ihnen widersprechen, dass man gerade jetzt zum 75. Jahrestag des Kriegsendes nicht an Hitler vorbeikäme. Schauen Sie bitte in das Fernsehprogramm.  Es vergeht keine Fernsehwoche, wo nicht wenigstens 1 x irgendeine Doku über Hitler gezeigt wird plus Wiederholung am nächsten Tag. Es scheinen die Lieblingsdokus der Fernsehverantwortlichen zu sein. Er ist Dauerpresent im Fernsehen - im ÖR sowie in den Privaten. Wenn ich mir diese Dokus immer anschauen würde, könnte ich die Texte schon selbst sprechen.

Archi W. Bechlenberg / 12.05.2020

Die Szenen mit Sig Ruman in “Sein oder Nichtsein” kann ich Wort für Wort mitbeten (und brüllen). Er war ein echter Nazi zum Knuddeln. Großartig ist er auch als Fiesling Heinrich Strubel in ‘Eine Nacht in Casablanca’ sowie weiteren Klassikern der Marx Brothers. Was Helge Schneider angeht: Chaplin wäre vor ihm auf die Knie gegangen.

Stefan Riedel / 12.05.2020

“....75 Jahre sind seit dessen Ende vergangen, aber der Mann ist präsenter denn je. ...”. Also meine Feindbilder muss ich schon hegen und pflegen. Was habe ich denn sonst? Intelektuell, oder so 68’ er ? Was wären die 68’ er ohne Hitler? Genau!

Hans Reinhardt / 12.05.2020

Meines Erachtens fehlt in der Liste noch “Er ist wieder da” (2015), in dem Hitler von Oliver Masucci gespielt wurde.

Sabine Schönfelder / 12.05.2020

???????????????? Soll das eine Denksportaufgabe sein? Unterhaltung in Zeiten des Corona-Virus? Verzweiflung? Tell me.

Bernd Ackermann / 12.05.2020

Zwar verdanken wir Helge Schneider die beste Sexszene mit Hitler in langer Unterhose (Eva Braun: “Ich spüre Sie nicht, mein Führer.” - Hitler: “Nein? Dann werde ich mich vergrößern!”), besser und vor allem zeitlos finde ich trotzdem Charlie Chaplin. Schtonk!

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