Hans-Hermann Tiedje, Gastautor / 17.01.2021 / 11:00 / Foto: Pixabay / 34 / Seite ausdrucken

Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist eine gute Einrichtung. Er stellt die Grundversorgung sicher, informiert aktuell („Tagesschau“ weit besser als „heute“), hat Korrespondenten an den Hotspots, berichtet schnell regional und kulturell. Ich freue mich auf jeden Münster-„Tatort“. Soweit alles gut, und Qualität hat ihren Preis.  

Dazu folgende Richtigstellung:

Bis auf weiteres müssen die Anstalten mit den bisherigen Gebühren auskommen. Beim Bundesverfassungsgericht klagen sie auf Erhöhung, und auch das ist gut. Dort können sie darlegen, warum sie unfähig zum Sparen sind. Ich hätte da ein paar Punkte. 

Wieso lassen es die Intendanten zu, dass sich Mitarbeiter ihrer Sender als vierte Gewalt aufspielen? Dass sie – Beispiel DLF – Zuhörer mit moralischem Zeigefinger oder Gendersprache behelligen? Ich nenne das Missbrauch des Mikrofons. Ein komplettes Programm, 3sat, ist (mit Ausnahmen, z.B. „ZiB 2“) zum Agitprop-Kanal mutiert. Warum sollte ich 3sat mit höheren Gebühren finanzieren wollen? Warum soll ich den Kakao, durch den ich gezogen werde, auch noch bezahlen? Was für ein Unterschied zu Arte – dort herrscht ein anderes Niveau! 

Ich bin völlig neidfrei, von Geburt an. Aber die da am meisten nach Transparenz rufen, sind leider oft intransparent (Preise der Sportrechte, Gagen der Großmoderatoren). Das reicht bis zur Besetzung von Talkshows (an manchen Tagen mehrere zeitgleich). Warum ist dieser Rundfunk zum Selbst-Ausmisten unfähig? 

Ich weiß, Gebührenfunk hört sich an wie Lebensmittelkarte. Die Jungen erreicht er sowieso nicht mehr. Schlecht, aber gut für Kritiker. Die selbstermächtigten Erziehungsbeauftragten senden an den zu Erziehenden vorbei.  

Zuerst erschienen im Euro am Sonntag.

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E Ekat / 17.01.2021

Würde nicht ein Sender reichen, um die Information des Steuerzahlers sicherzustellen ? Warum nebn ARD noch ein ZDF ? Dann noch ein lokaler WDR, BR, SWR MDR NDR, usw? Dann BR alpha, ZDF Info usw. usf. Braucht es Kochshows, um die politischen Antennen des Bürgers zu schärfen?  Die Sache stinkt, aber mittlerweile dampft es aus allen Löchern.

Rainer Hanisch / 17.01.2021

“Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist eine gute Einrichtung.” “Öffentlich-rechtlich” hat für mich schon ein sehr strenges Geschmäckle! Ist diese Art Medium doch viel zu sehr von der Gunst der herrschenden Klasse abhängig. Und das ist entgegen der oft verbreiteten Meinung eben n i c h t “das Volk”! Und deshalb wird es beim ÖR auch nie eine Informationspolitik geben, die unabhängig vom politischen Zeitgeist ist. War seit Einführung des Rundfunks so und wird auch bis zum totalen Aussterben desselben so bleiben. Nicht umsonst hat sich u.a. Lenin für einen staatlichen Rundfunk ausgeprochen und jegliche Privatisierung abgelehnt! Der wusste eben, was Sache ist.

August Klose / 17.01.2021

“Er stellt die Grundversorgung sicher, informiert aktuell („Tagesschau“ weit besser als „heute“), hat Korrespondenten an den Hotspots, berichtet schnell regional und kulturell.” Hier habe ich schallend gelacht und aufgehört zu lesen. Da war nichts mehr zu erwarten

Kurt Müller / 17.01.2021

Ich finde das Wort ‘Gebührenfunk’ nun nicht so schlecht. Bei mir ruft es keine Erinnerung an Lebensmittelmarken hervor, das habe ich nicht kennengelernt, dafür aber die feinen Essesmarken in der Schule, die man für zwei Mark im Sekretariat beim Direktor bekam. Meine Kritik an den ÖRR geht eher in die Richtung, daß sie auf eine unerträgliche Weise staatstragend sind - Beispiel Ukrainekrise. Als die olympischen Winterspiele in Sotschi waren, da ging das mit dem Maidan los. Die Lebenserfahrung zeigt, daß man zu dieser Zeit noch nicht wissen konnte, welche Akteure welche Schuld bei der Eskalation hatten. Aber es wurde mit einer Vehemenz die Schuld zu Russland und Putin geschoben, daß es mir wirklich verdächtig vorkam. Wochenlang wurde jegliche Vorgeschichte einfach gar nicht angesprochen. Die Zeitrechnung in der erzählung der ÖRR-Journalisten begann bei der Maidan-Eskalation. Ich hatte damals noch einen Fernseher und war erschrocken über die Uniformität durch sämtliche Programme (ARD, ZDF, MDR, NDR, WDR, SR, BR usw.). Da ich politisch interessiert war (heute eher desinteressiert), habe ich mir ja auch täglich alle möglichen Nachtrichtensendungen hierzu angesehen. Nicht eine einzige zurückhaltende oder kritische Stimme! Fündig wurde man erst bei Youtube, da ist eine Sendung von Peter Scholl-Latour zum sich anbahnenden Ukrainekonflikt. Die Sendung muss korrioserweise sogar im ZDF gelaufen sein, denn das ZDF-Logo ist zu sehen. Hier, Peter Scholl-Latour: Russland im Zangengriff- Putins Imperium zwischen Nato, China und Islam (Youtube). Die Minuten 5:50-7:42 darin sind sehr erhellend! Gut, nun kann der ÖRR sagen, es gäbe ja solche Dokumentationen. Jedoch, die meisten Leute sehen ja in erster Linie die Nachrichten und Kommentare, oder? Und da wird nur ein selektives, einseitiges Bild gezeichnet. Das ist sehr schlecht. Man bezahlt für Diversität und Unabhängigkeit, bekommt aber Uniformität und Konformität.

Peter Meyer / 17.01.2021

Die Tagesschau informiert… und Biden hat mehr Stimmen als Trump, Soros und Gates sind Wohltäter der Menschheit, es gab nie einen Relotius beim Spiegel, die Zustimmung zu Merkel beträgt - nur enttäuschende - 128% und die Erde ist eine Scheibe. Schön, daß alle Achse-Autoren zu Satire fähig sind, ich vermisse aber mittlerweile die ernsthaften Beiträge. Oder ist es schon so weit, daß es für seriöse Medien unmöglich geworden ist, ernsthaft zu berichten, ohne sich der Lächerlichkeit preiszugeben?

Werner Liebisch / 17.01.2021

@Enrique Mechau Ungelernte, oder meinten sie Ungelehrte? Gelehrte und Gelernte gibt es da genug, das ist ja mitunter das Schlimme… Da gab/gibt es auch wirklich fähige Leute, mundtot gemacht, wenn sie nicht linientreu sind. Rundfunkräte, Rundfunkrat sind das Problem, und die Existenzängste der zuvor Erwähnten.

Ulrich Heuer / 17.01.2021

Wenn man weiß das die Sendeanstalten das komplette Programm auf links/grün gedreht haben ,egal ob Verbrauchermagazine ,Kultursendungen, Spielfilme, Talkshows, Nachrichten, Krimis (Tatort sowieso) usw , bleibt nur noch ein wenig Sport zum anschauen, Ansonsten die Austaste an der Fernbedienung betätigen. Vorsicht vor Leuten.

Florian Bode / 17.01.2021

Fast alles meine Meinung. Der DLF war mal meine Informationsquelle bei der morgentlichen Fahrt zum Arbeitsplatz. Jetzt nutze ich Audible (zur Unterhaltung), denn die morgendliche Agitpropdosis ist schlecht fürs Gemüt. Nur auf die diversen Tatörter kann ich supergut verzichten. Entweder Psychogeschwurbel oder auch nur Zeigefinger. Alleine Inspektor Munot lasse ich gelten.

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