Vor einigen Jahren war es Mode zu behaupten, die Muslime seien die ‘neuen Juden’. Dies ist natürlich ausgemachter Schwachsinn. Man kann sagen, die Situation der Muslime in Europa heute stellt sich exakt gegenteilig zur Situation der Juden in Europa während des Dritten Reiches dar. Zur Veranschaulichung vielleicht ein Beispiel. In Deutschland zelebriert man alljährlich eine Deutsche Islamkonferenz. Hier können Vertreter deutscher Islamverbände, Abgesandte der türkischen Botschaft oder aber Mitglieder der islamischen Organisation Milli Görüs Forderungen an ebenfalls anwesende Vertreter der Regierung stellen.
In der Regel geht es um die Durchsetzung besonderer Privilegien für die jeweilige Anhängerschaft. Offiziell wird die Islamkonferenz veranstaltet, um eine bessere Integration von Muslimen herbeizuführen. Heute spricht man übrigens etwas ernüchtert nicht mehr von Integration, sondern von Inklusion. Integrieren bedeutet zusammenführen oder Etwas in ein größeres Ganzes einbinden. Etwas bewegt sich auf etwas anderes zu und verschmilzt mit diesem. Etwas passt sich an und und wird in Folge dessen aufgenommen. Inkludieren bedeutet eher umschließen. Etwas, das sich keinen Millimeter bewegt, wird, so wie es ist, von etwas anderem umarmt.
Zur Zeit der Nazidiktatur gab es keinerlei staatliche Bestrebungen, Juden zu inkludieren. Dies wäre auch unnötig gewesen, waren die Juden Europas bereits bestens integriert. Es ging vielmehr darum, Juden zu segregieren, also auszuschließen. Anfänglich wurden Geschäfte jüdischer Kaufleute gekennzeichnet, um den Konsumenten eine informierte Kaufentscheidung zu ermöglichen. Dann folgten Enteignung, Entrechtung, Stigmatisierung und Vertreibung. Auf einer einmalig abgehaltenen Wannseekonferenz wurde schließlich die “Endlösung der Judenfrage” beschlossen.
Parallelen lassen sich also schwerlich erkennen. Selbst eingefleischteste Anhänger der Doktrin vom ‘neuen Juden’ mussten letztendlich zähneknirschend einsehen, etwas über das Ziel hinausgeschossen zu sein. Lediglich die Stuttgarter Zeitung vermeldete Ende letzten Jahres noch, dass die Muslime die Juden von heute seien.
Anlass der Meldung war eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, die besagte, dass die Hälfte aller befragten Personen der Ansicht sei, islamistischer Terror sei im Islam selbst angelegt. Für die Autoren der Studie Beweis für einen gegen Muslime gerichteten Rassismus. Auch diese Schlussfolgerung ist natürlich ausgemachter Schwachsinn. Schließlich hatte ja keine der befragten Personen behauptet, islamistischer Terror sei im Muslim selbst angelegt. Die nüchterne Annahme, islamistischer Terror sei im Islam angelegt stellt sich hingegen zwangsläufig ein, wenn man jahrelang die Nachrichten verfolgt.
Jedes islamistische Attentat, jeder Bombenanschlag mit unzähligen Toten, jedes öffentliche Köpfen unschuldiger Passanten, jede im Internet zur Schau gestellte Hinrichtung entführter Ungläubiger, jede Messerattacke auf Karikaturisten beginnt und endet mit einem Bekenntnis des Attentäters zum Islam. Irgendeinen Zusammenhang muss es da doch geben. http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.studie-der-friedrich-ebert-stiftung-die-juden-von-heute-sind-muslime.af88bb43-9367-43cb-85ee-4e701a94ede2.html
Auch das jüngste Beispiel islamistischen Terrors weist wieder eindeutig in Richtung Islam. Der deutsche Publizist ägyptischer Abstammung, Hamed Abdel-Samad, hatte vergangene Woche während eines Vortrags in Kairo dargelegt, warum religiöser Faschismus im Islam selbst angelegt sei. Als ursprünglich verantwortlich für religiös-faschistische Tendenzen im Islam sieht er die Durchsetzung des Islam als Monokultur durch den Propheten Mohammed. Jede Kritik am Islam wird also in religionsfaschistischer Manier sofort unterbunden. Scheich Assem Abdel-Maged, Führer der islamistischen Bewegung Dschamaa Islamiya wollte diese Behauptung nicht gelten lassen. Um Hamed Abdel-Samad zu widerlegen, rief er sofort im ägyptischen Fernsehen zu dessen Ermordung auf. Der Islamistenführer und Salafist Assem Abdel-Maged gilt als enger Verbündeter von Präsident Mursi.
Die offiziellen deutschen Reaktionen sind sehr verhalten. Vielleicht betrachtet man das Ganze ja als innerägyptische Angelegenheit, in die man aus diplomatischen Gründen nicht einmischen möchte. Oder man befürchtet, eine einseitige Parteinahme würde die Integration von Muslimen in Deutschland behindern. Positiv zu bewerten ist allerdings, dass die Bundeskanzlerin bisher noch nicht öffentlich verlautbarte, der Vortrag Hamed Abdel-Samads in Kairo sei wenig hilfreich gewesen.