Passend zur sackdummen Lichtaus-Aktion morgen ein Artikel der SZ, leider nicht online, daher nur als Perlentaucher-Zitat:
Die Verwandlung des CO2-Ausstoßes in eine moralische Währung beobachtet Jean-Michel Berg, aus dessen Sicht hier gerade eine Neuvermessung des menschlichen Lebens stattfindet: “Lebensbereiche wie Wohnen und Mobilität sind kritisch geworden. Und wenn nun Männer klimaschädlicher sein sollen als Frauen, dann werden sogar genetische Dispositionen in Frage gestellt. Auch eine Scheidung muss man fortan nicht nur vor Gott, sondern ebenso vor dem Klima verantworten, denn Ehehaushalte sind ökologischer als die von Singles. Kurzum: Nicht schädliches, abstellbares Verhalten bringt CO 2 hervor - sondern das menschliche Verhalten an sich. Es ist seine Kultur, die das Feuer als einen Anfangspunkt hat. Selbst die menschliche Verdauung erzeugt übrigens Klimagase, ja es ist die Grundlage seines Stoffwechsel. Überspitzt ließe sich sagen: Laufen ist schädlicher als Gehen, Sitzen besser als Stehen, oder mit den Worten des Dramatikers Tankred Dorst: ‘Wer lebt, stört’.”