Gerd Buurmann / 02.11.2022 / 14:00 / Foto: US Department of State / 13 / Seite ausdrucken

Wer ist Netanjahu?

Die Likud-Partei des aktuellen Oppositionsführers Benjamin Netanjahu ist laut ersten Prognosen bei der Parlamentswahl in Israel stärkste Kraft geworden. Hier ein paar Aussagen, die sein Verständnis der Dinge erleichtern.

Die Likud-Partei des aktuellen Oppositionsführers Benjamin Netanjahu ist bei der Parlamentswahl in Israel stärkste Kraft geworden. Das Parteien-Lager um Netanjahu erzielt zudem knapp die nötige Mehrheit zur Regierungsbildung. Es sieht somit danach aus, dass Benjamin Netanjahu wieder Ministerpräsident von Israel wird. Da er es in den letzten dreißig Jahren bereits einige Male war, erstmals im Jahr 1996 und letztmals 2021, hier eine kleine Erinnerung an ein paar Aussagen, die er in der Vergangenheit getätigt hat.

„Präsident Abbas, ich weiß, es ist nicht einfach. Ich weiß, es ist schwer. Aber wir schulden es unseren Völkern, es nochmal zu versuchen, es immer wieder zu versuchen, denn gemeinsam, wenn wir tatsächlich verhandeln und damit aufhören, darüber zu verhandeln, ob wir überhaupt verhandeln sollen, wenn wir uns tatsächlich hinsetzen und versuchen, diesen Konflikt zwischen uns zu lösen, einander anerkennen und einen palästinensischen Staat nicht als Sprungbrett für eine weitere islamistische Diktatur im Nahen Osten verwenden, sondern als ein Land, das in Frieden neben dem jüdischen Staat leben möchte, wenn wir das tatsächlich tun, dann können wir bemerkenswerte Dinge für unsere Völker erreichen.“  (Siehe hier).

„Ich habe stets Shimon Peres' grenzenlosen Optimismus bewundert. Mich erfüllt die selbe Hoffnung. Ich bin voller Hoffnung, weil Israel in der Lage ist, sich selbst gegen jede Bedrohung zu verteidigen. Ich bin voller Hoffnung, weil die Tapferkeit unserer kämpfenden Männer und Frauen unübertroffen ist. Ich bin voller Hoffnung, weil ich die Kräfte der Zivilisation kenne, die letztlich immer über die Kräfte des Terrors triumphieren. Ich bin voller Hoffnung, denn im Zeitalter der Innovation, floriert Israel, die Nation der Innovation, wie nie zuvor. Ich bin voller Hoffnung, weil Israel unermüdlich daran arbeitet, die Situation all ihrer Bürger zu verbessern, für Juden, Muslime, Christen, Drusen, für alle gleich. Und ich bin voller Hoffnung, da ich trotz aller Neinsager glaube, dass wir in Israel einen dauerhaften Frieden mit allen unseren Nachbarn schmieden können.“ (Siehe hier)

„Ich habe heute auch eine Nachricht für die Menschen im Iran: Ihr seid nicht unsere Feinde. Ihr seid unsere Freunde. Eines Tages, meine iranischen Freunde, werdet Ihr frei sein von dem bösen Regime, das Euch terrorisiert, Eure Schwulen erhängt, Eure Journalisten inhaftiert, Eure politischen Gefangenen foltert und unschuldige Frauen wie Neda Soltan erschießt, um sie auf den Straßen Teherans zurückzulassen, wo sie an ihrem eigenen Blut erstickte. Ich habe Neda nicht vergessen. Ich bin sicher, Ihr habt das auch nicht. Und daher, Du Volk des Irans, wenn Dein Tag der Befreiung endlich kommt, wird die Freundschaft zwischen unseren beiden alten Völkern sicher neu gedeihen.“ (Siehe hier). 

„Frieden beginnt mit Respekt. Wenn Eltern das Leben ihrer eigenen Kinder nicht respektieren, wie sollen sie das Leben ihrer Nachbarn respektieren können? Wir müssen alle Kinder lieben! Kinder sollten niemals zu Gewalt und Hass aufgefordert werden. Schließen Sie sich meiner Forderung an, alle Kinder zum Frieden zu erziehen.“ (Siehe hier)

„Unschuldigen und armen Palästinensern wurde lebenswichtige Hilfe, die verschiedenste Länder auf der ganzen Welt gespendet hatten, verweigert. Die Hamas nutzt diese gestohlenen Mittel nun, um eine Kriegsmaschine aufzubauen, die Juden ermorden soll. Das palästinensische Volk hat Besseres verdient! Darum bekunde ich heute mein tiefes Mitgefühl mit den unschuldigen Palästinensern und mit den Ländern, die es gut gemeint haben und großzügig finanzielle Mittel gespendet haben, um ihnen zu helfen.“ (Siehe hier)

Foto: US Department of State via Wikimedia Commons

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Werner Arning / 02.11.2022

Herr Buurmann, ein bisschen geschickter müssen Sie es schon anstellen, wenn wir „Ihren“ Netanjahu gut finden sollen. Diese Zitate stimmen mich eher skeptisch. Einfach zu schön, um ehrlich gemeint zu sein.

S. Marek / 02.11.2022

Ich Grüße Sie Gerd Buurmann, um Ihnen die ganze Bedeutung dieser 5-ten Wahlrunde innerhalb von 3,5 Jahren zu verinnerlichen, bitte ich Ihnen und allen andren interessierten sich auf “rumble” das neuestes Video von “Pulse of Israel” und dem Gespräch von Avi Abelov mit Caroline Glick zur Lage der Nation und der Wichtigkeit der am nächsten Tag anstehenden Wahlen anzuschauen.  pulseofisrael.com 2022/11/02/everything-elections     Wieder mit der Kolumnistin Caroline Glick, die die kritischen Fragen zu den israelischen Wahlen aufschlüsselt. Das sollten Sie nicht verpassen…

W. Renner / 02.11.2022

Der richtige Mann, aber ich fürchte zum falschen Zeitpunkt.

Hans-Peter Dollhopf / 02.11.2022

Ein Versuch. Ich bin ein Mann von mit für eine “Biokartoffel” ungewöhnlichem Aussehen, das gerade wegen meiner eindeutig “nordischen” Merkmale (Haut-, Augen-, Haarfarbe) verwirrt. Nicht selten werde ich von mir vollkommen fremden Mitmenschen mit “südländischer Ausdrucks”-Identifikation aktiv gegrüßt und angesprochen, welche, zumeist junge, mich dann nicht selten auch mit “Habibi” adressieren! Das Verständnis des Spitznamens “Bibi” für Benjamin Netanyahu liegt wohl in seiner Bedeutung, wie Wikipedia sie überbegrifflich darstellt: “Habibi (arabisch حبيبي, DMG Ḥabībī; übersetzt etwa „mein Geliebter“, von Habib ‘Geliebter’, auch als Synonym für ‘Freund’ oder ‘Liebling’ gebraucht und ein männlicher Vorname, abgeleitet von arabisch mahbub ‘geliebt’) ist ein arabischer und persischer Familienname sowie in der Jugendsprache die Bezeichnung für eine geliebte männliche Person oder (Anrede für) eine Person, mit der man in Freundschaft verbunden ist.”  

Hans-Peter Dollhopf / 02.11.2022

Herr Luhmann, Sie formulieren: “Netanyahu ist ein Mitglied des WEF.” Was ist der Sinn dieser Aussage? Dass er einen Mitgliedsausweis besitzt, monatlich seinen Mitgliedsbeitrag entrichtet und regelmäßig zur Mitgliederversammlung eingeladen wird? Und eine Schwab-Agenda gegenüber Israel durchsetzt? Auch Trump war in seiner Amtszeit als POTUS in Davos. Seine letzte Rede dort hat mich stark beeindruckt: Die vollständige Absage an den WEF-Saich! Israel ist auch Mitglied der UNO und Netanyahu war als PM Israels auf ihrer Vollversammlung Sprecher.  Es gibt global keine judenfeindlichere überstaatliche Großorganisation, als die UNO. Ist darum nun Netanyahu antisemitischer wie antizionistischer mutmaßlicher Doppelagent? Was soll das Gefauche auf Kleinkampfkatze-Niveau. Seien wir froh, wenn andere Agenten den WEF-Laden infiltrieren! Falls Sie sich da besser auskennen.

A. Ostrovsky / 02.11.2022

@Johannes Schumann : “Bibi hat seine Verdienste. Aber er hat auch eine scharfe Corona-Politik geführt, unter der Israel leiden mussten. Das wird ihn noch einholen und dann ist politisch tot.” Sie scheinen ja nicht in Wochen zu denken, sondern in Jahrhunderten: Nethanjahu hat seine Macht verstärkt und erweitert. Das ist offenkundig das Gegenteil von dem, wie Sie es beschreiben. In Israel gibt es keine Impf-Nebenwirkungen. Bibi beweist damit, dass Karl L. absolut Recht hat. Die Gen-Brühe des Albert Bourla ist absolut nebenwirkungsfrei, ein Segen der Menschheit. Oder meinen Sie, man hätte in Israel sonst die nahezu 100%-ige Impfung durchgesetzt. Glauben Sie vor dem geschichtlichen Hintergrund hätte es ein Regierungschef gewagt, die lückenlose Impfung in Israel anzuordnen? Und wenn das nicht zum Geburtenrückgang führt und nicht zum Siechtum früherer Leistungssportler, und nicht zum plötzlichen und unerwarteten Herztod, dann hat er es doch alles richtig gemacht. Was soll ihm dann noch politisch schaden?

Johannes Schumann / 02.11.2022

Bibi hat seine Verdienste. Aber er hat auch eine scharfe Corona-Politik geführt, unter der Israel leiden mussten. Das wird ihn noch einholen und dann ist politisch tot.

Tamas Szabó / 02.11.2022

Dass er sich nicht schämt! Dass er nicht im Erdboden versinkt! Dass er sich erdreistet, so nette Sachen zu sagen! Er zerstört all meine schönen antisemitischen Klischees! Das ist wieder mal typisch Jude im Schafspelz! Er reicht allen die Hand, er will mit allen in Freiheit & Frieden & Freundschaft leben, er wünscht allen das Beste und handelt auch danach! Ich bin entsetzt! Wie unglaubwürdig komme ich jetzt herüber, wenn ich am al-Quds-Tag “Tod den Juden!” skandiere?! Ich fühle mich diskriminiert! Netanjahu soll sich gefälligst wie ein antisemitisches Klischee verhalten! Warum trinkt er kein palästinensisches Kinderblut?! Warum?! Warum?! Warum?! Ich würde so gerne um diese Kinder weinen, mir auf die Brust schlagen und nach dem Blutgericht brüllen! Herr Netanjahu, soll ich Ihnen ein Palästinenserkind auspressen? Nur eine Dose? Kosten Sie mal. Bitte, bitte, bitte. Nur ein kleines, ganz kleines Kindlein. Lassen Sie uns Antisemiten nicht im Stich!

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Gerd Buurmann / 02.04.2024 / 16:00 / 26

Todenhöfers schamloser Nazi-Vergleich

Jürgen Todenhöfer hatte am Ostermontag nichts Besseres zu tun, als die Politik Netanjahus mit jener der Nazis zu vergleichen. „Mister Netanjahu, protestiert Ihr Gewissen eigentlich…/ mehr

Gerd Buurmann / 12.03.2024 / 14:50 / 106

Oma Courage

Marie-Agnes Strack-Zimmermann inszeniert sich als „Oma Courage“. Weiß sie überhaupt, welches theatralische Bild sie da aufmacht? Auf einem in schwarz-weiß gehaltenen Wahlplakat blickt die FDP-Politikerin…/ mehr

Gerd Buurmann / 27.02.2024 / 14:00 / 28

Woher kommt der Festival-Antisemitismus?

Ob nach dem Antisemitismus-Skandal bei der Berlinale 2024 oder bei der documenta 15, immer wieder wundern sich Leute, dass es linken Antisemitismus gibt. Dabei hat…/ mehr

Gerd Buurmann / 24.02.2024 / 11:00 / 16

Morgen bei Indubio: Demokratie in Deutschland

Am kommenden Sonntag spricht Gerd Buurmann mit Henryk M. Broder und Peter Grimm über den Zustand der Demokratie in Deutschland und über jene, die vorgeben,…/ mehr

Gerd Buurmann / 17.02.2024 / 11:00 / 2

Morgen bei Indubio: Woke Moralisten

Am kommenden Sonntag spricht Gerd Buurmann mit der Autorin Zana Ramadani und der Bloggerin Rona Duwe über den Machtmissbrauch der woken Moralisten. „Heute marschieren erneut…/ mehr

Gerd Buurmann / 07.02.2024 / 15:00 / 30

Liebe Bauern, lasst Euch nicht beirren!

Die Bauern erleben gerade eine Diffamierungskampagne. Hoffentlich lassen sie sich davon nicht beirrenn. Nachdem einige Landwirte mit mir auf meinem Podcast Indubio über die aktuellen Bauernproteste…/ mehr

Gerd Buurmann / 27.01.2024 / 16:00 / 7

Ein Holocaust-Gedenktag im Krieg

Heute ist Holocaust-Gedenktag, und in etlichen deutschen Gedenkreden war vermutlich oft mehr von der AfD die Rede als von dem Krieg, der gerade gegen jene…/ mehr

Gerd Buurmann / 27.01.2024 / 11:00 / 3

Indubio morgen: Was ist Geld?

Am kommenden Sonntag spricht Gerd Buurmann auf Indubio mit Marc Friedrich über sein neues Buch „Die größte Revolution aller Zeiten – Warum unser Geld stirbt und wie…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com