Gastautor / 29.01.2023 / 09:00 / Foto: Bildarchiv Pieterman / 17 / Seite ausdrucken

Wer hat’s gesagt? „Zeitungen sind Instrumente der Erziehung“

Von Klaus Kadir.

Unter dem Titel „Wer hat’s gesagt?“ konfrontieren wir Sie am Sonntagmorgen mit einem prägnanten Zitat – und Sie dürfen raten, von wem es stammt. Sie sind außerdem herzlich eingeladen, Ihre Vermutungen in der Kommentarspalte zu verewigen. Eine Auswahl bekannter Namen wird Ihnen dabei jeweils helfen.

Zitat:

Wer äußerte sich über die Rolle von Zeitungen wie folgt?

Sie seien primär „keine wirtschaftlichen Unternehmen, sondern ein Instrument zur politischen Erziehung. Die Männer in diesem Verlage fühlen sich stets als politische Soldaten.“

Wer hat's gesagt?

(1) Kurt Tucholsky, Sozialist und Freimaurer. Schrieb auch Liebesromane.

(2) Gerd Bucerius, Verleger und Christdemokrat, Gegner Adenauers. Leistete sich mit dem beim STERN verdienten Geld ein kostspieliges Hobby: die ZEIT.

(3) Henri Nannen, trommelte erst für die Nazi-Propaganda, später für Brandts Ostpolitik. Wurde reich mit viel nackter Haut. Inge Meysel gefiel das nicht.

(4) Axel Springer, ließ sich von einem Astrologen eine günstige Zeit ermitteln, um im Kreml über die deutsche Einheit zu verhandeln.

(5) Erfand in einem Hotelzimmer BILD – damals ein Groschenblatt.

(6) Justus Frantz, Pianist. Einer von zahlreichen verärgerten Bahnkunden.

(7) Wilfried von Oven, Ex-Mitarbeiter von Joseph Goebbels. Setzte sich 1951 mit einem von Rudolf Augstein unterschriebenen Presseausweis nach Argentinien ab, um in Argentinien sowohl für Augsteins Spiegel als auch für die Frankfurter Allgemeine Zeitung als Auslandskorrespondent zu arbeiten.

(8) Jan Marsalek, skandalumwitterter Ex-Wirecard-Manager.

(9) Egon-Erwin Kisch, der „rasende Reporter“. Glühender Kommunist.

(10) Peter Boenisch, Journalistenlegende (u.a. bravo, BILD, WELT), Ex-Regierungsprecher bei Kohl.

(11) Paul Sethe, in früheren Jahren einer der FAZ-Herausgeber. Wurde 1965 durch einen Leserbrief an den Spiegel, in dem er seine Lebenserfahrung zusammenfasste, sehr bekannt.

(12)  Indre Windgassen, Redaktionsleiterin bei Maybritt Illner.

(13) Rudolf Augstein, legendärer SPIEGEL-Herausgeber.

(14) Viktor Muckel, FAZ-Manager

(15) Ulrike Hermann, taz

(16) Karl-Eduard von Schnitzler, erst NWDR, später "Der schwarze Kanal" im DDR-Fensehen

(17) Theo M. Loch, SS-Obersturmführer in der Leibstandarte Adolf Hitler, erst NSDAP, später CDU, 1964 bis 1965 stellvertretender Chefredakteur beim Handelsblatt, danach bis 1968 in gleicher Funktion beim Rheinischen Merkur, Mai 1975 bis 1977 Leiter des WDR-Studios Bonn. Ab August 1977 bis zum 31. Oktober 1983 Chefredakteur des WDR-Fernsehens. Walter Scheel (FDP) hielt eine Grabrede für Theo M. Loch.

(18) Günter Grass, erst Waffen-SS, später Literaturnobelpreisträger. Autor der Blechtrommel. Trommelte für SPD und Grüne.

(19) Rupert Murdoch, Medien-Mogul

(20) Felix Graf, NZZ

(21) Helmut Dichand, österreichische Medien-Legende

 

Die Auflösung wird ab 20 Uhr bei Achgut stehen.

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Leserpost

netiquette:

F.Lux / 29.01.2023

Ich tippe auf Theo M. Loch.Beeindruckende Kariere !Deutet auf eine Persönlichkeit hin ,welche in allen politischen Systemen “Oben zu schwimmen “vermag.

Daniel Kirchner / 29.01.2023

Muss in einem Zeitungsverlag gearbeitet haben, eventuell als Eigentümer. Paul Sethe könnte es sein. Sudel-Ede war doch eher Einzelgänger und kein Soldat.

S. Gerhard / 29.01.2023

Auch wegen der Umsetzung des Zitierten hat sich die Reichweite des Kulturguts Zeitung rapide verschlechtert.

Robert Krischik / 29.01.2023

Das Zitat bezieht sich laut Wikipedia auf “nationalsozialistische Zeitungen”. Da haben wir ja noch Glück…

Hjalmar Kreutzer / 29.01.2023

Konnte nur ein Deutscher, seinerzeit strammer Kommunist oder Nazi gewesen sein. Ein Satz, typisch für den Hässlichen Deutschen. Hätte gut ins Neue Deutschland, aber auch den ÖRR gepasst, obwohl da heute mehr die keifenden Weiber die Erziehungsdomina geben.

G. Hamsinger / 29.01.2023

Egal wer es gesagt hat, als erster konsequent danach gehandelt hat in Deutschland Goebbels. Er hat auch von Anfang an klargestellt, dass im Rundfunk allein “wir” das Wort haben und sonst niemand.

Fritz kolb / 29.01.2023

Tucholsky war das. Und er hat unser Heute schon damals in seiner Glaskugel gesehen…

W. Lederer / 29.01.2023

Ich würde auf Merkel tippen, aber die fehlt in der Auflistung. Gegenfrage: Wer könnte den folgenden Satz gesagt haben, wenn er denn schon gesagt worden wäre: Regionalbahnen haben ihre Unschuld verloren.

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