Die Büchermesse "Seitenwechsel" in Halle (Saale) ruft jetzt auch den dortigen Stadtrat auf den Plan. Dessen Mehrheit will mit einer Resolution helfen, die Messe zu diskreditieren. Heraus kommt eher unfreiwillige Werbung für den "Seitenwechsel" am 8. und 9. November.
Auch in der Welt der Urheber, Verbreiter und Liebhaber von Druckwerken erfreuen sich „Haltungen“ oder starke Signale „für die Demokratie“ (wie etwa zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse 2024, Herdentrieb vom Feinsten) immer größerer Beliebtheit. Um die Dinge perspektivisch vielleicht wieder ins Lot zu bringen, sah sich die Dresdner Buchhändlerin und Verlegerin Susanne Dagen veranlasst, als „Gesprächsanfang“ die Büchermesse „Seitenwechsel“ ins Leben zu rufen, die dieses Jahr am 8. und 9. November in Halle (Saale) stattfinden wird.
Offensichtlich unfreiwilligen, aber umso massiveren Rückenwind bekommt „Seitenwechsel“ von einer Hallenser Initiative. Eigens aufgrund der Büchermesse oder genauer gesagt gegen die Büchermesse wurde das „WIR-Festival“ organisiert. Es läuft bereits seit dem 21. September, also schon weit im Vorfeld, und wird die Messe dann flankierend bis zu deren Ende begleiten. Für den wachen (nicht den woken!) Zeitgenossen ist das Festival kaum anders zu verstehen als hervorragende Werbung für „Seitenwechsel“. Man werfe nur einen Blick auf das Programm des „WIR-Festivals“. Hier handelt es sich um „Menschen aus Halle und darüber hinaus, die sich für Toleranz, Respekt und Zusammenhalt stark machen. WIR lädt alle ein, die nicht schweigen wollen, wenn unsere Gesellschaft gespalten werden soll, sondern laut und sichtbar für Vielfalt und Demokratie einstehen“. Wenn hier mit derartigen, seit geraumer Zeit sattsam bekannten und ihrer ursprünglichen Bedeutung entfremdeten Schlagworten gegen eine Büchermesse angekämpft wird – dann nichts wie hin, das muss sich lohnen!
Falls man noch zusätzliche Anstöße braucht, lese, höre und sehe man, wie die „Botschafter*innen“ des „WIR-Festivals“ mit ihrer Stimme „für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft“ einstehen. Die Internetpräsenz des Festivals hat, neben dem klar empfehlenden Charakter für „Seitenwechsel“, auch einen genuin eigenen Unterhaltungswert. So lässt sich vielleicht einer der nun heraufziehenden, eher kühlen und wettertrüben Herbstabende dadurch verschönern, dass man kleine Wettbewerbe veranstaltet, etwa derart, wer auf den Seiten von „WIR“ zuerst ein Dutzend Erwähnungen von „Demokratie“ oder „Vielfalt“ gefunden hat. (Ob letzteres separat von „vielfältig“ zu zählen ist oder auf dieselbe Punktekarte kommt, müsste man dann wahrscheinlich mit Tante Mechthild diskutieren.)
„Ideelle und finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten“
Zurück zu „Seitenwechsel“. Seit vorgestern wendet sich nun auch eine Resolution des Stadtrats von Halle gegen die Büchermesse. Und wie beim „WIR-Festival“ haben die Initiatoren nicht verstanden, dass sie zumindest das wache (noch einmal: nicht das woke!) Publikum genau in die Richtung treiben, die verbrandmauert werden soll. Spannenderweise gab es Gegenstimmen aus mehreren Parteien, aber das nur nebenbei.
In zwei Komplexe ist die Resolution gegliedert. Zunächst wird für das „WIR-Festival“ getrommelt. Dieses unterstützt der Stadtrat „entschieden“, es habe sich „aus der Mitte der Zivilgesellschaft gebildet“. Begrüßt werden die Aktionen „im Kontext der Buchmesse [richtig wäre: Büchermesse] ‚Seitenwechsel‘“, also die gegen „Seitenwechsel“ gerichteten „Aktionen“. Zudem begrüße man die „Vielfalt der geplanten Veranstaltungen und Akteur:innen“. Das Festival setze „ein sicht- und hörbares Zeichen für Demokratie, Vielfalt und Miteinander“. Geprüft werden sollen „ideelle und finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten“ für das „WIR-Festival“. Einbringen sollten sich die „Hallenser:innen“. Von der „gesellschaftlichen Verantwortung gegen Ausgrenzung, Rassismus und Menschenfeindlichkeit“ ist die Rede. Und dann ist man plötzlich beim „Anschlag vom 9. Oktober 2019“ in Halle, um gegen „Seitenwechsel“ Stellung zu beziehen. Eine in ihrer Ungeheuerlichkeit nur schwer zu überbietende Suggestion und ein erster besonderer Tiefpunkt der Resolution auf „Antrag der Fraktionen SPD, Die Linke, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Volt/MitBürger und der Stadträt:innen Dörte Jacobi und Thomas Schied“. Wie war das doch gleich noch mal mit der allgegenwärtigen Anprangerung von „Hass und Hetze“?
Der zweite Komplex der Resolution wendet sich direkt gegen „Seitenwechsel“. Der Stadtrat „distanziert sich vom Inhalt und der Ausrichtung“, ohne „Inhalt“ und „Ausrichtung“ näher auszuführen. Auch solle der Oberbürgermeister „erneut“ das „Gespräch mit den Betreibern der HALLE MESSE GmbH“ suchen und „sie dabei auf ihre gesamtgesellschaftliche Verantwortung als Unternehmer“ hinweisen. Bislang hat sich besagte HALLE MESSE GmbH wohl störrisch gezeigt und keine Anstalten gemacht, die Vereinbarungen mit „Seitenwechsel“ zurückzuziehen.
Verbotenes Datum?
Sodann folgt der zweite, in diesem Fall nicht nur besondere, sondern auch intellektuelle Tiefpunkt der Resolution. Wieder wird die Vergangenheit aufgerufen. Vorgeworfen wird der Büchermesse das Datum des zweiten Veranstaltungstages. Es handelt sich um den 9. November. Dies sei eine „Provokation“ angesichts der Vorgänge in den Jahren 1938 und 1989 in Deutschland. Gesetzt den Fall, man lässt sich auf den Unfug ein: Womit soll jetzt „provoziert“ werden? Mit dem Jahrestag der antisemitischen Pogrome und zugleich mit dem Jahrestag des Mauerfalls? Auch die Abdankung Kaiser Wilhelms II. wurde an einem 9. November verkündet. Ist man feiernder Demokrat oder trauernder Monarchist, wenn man einen Termin auf diesen Tag legt?
Wie man sieht – es empfiehlt sich in der Regel, die Dinge zu Ende zu denken, bevor man sie in die Welt setzt. Aber dann hätten weder das „WIR-Festival“ noch der Stadtrat von Halle mit einer solchen Fülle (wenn auch nicht Vielfalt, eher viel Einfalt) von Schlagworten die Neugier auf die Büchermesse geweckt. Eine Werbung, die es schwer macht, sich nicht – sofern nicht bereits geschehen – über „Seitenwechsel“ kundig zu machen. Besser noch: Man verschafft sich am 8. oder 9. November oder an beiden Tagen auf der Büchermesse in Halle selbst einen Eindruck. Sollten die Restkarten knapp werden, so haben das „WIR-Festival“ und der Stadtrat von Halle daran sicher einen nicht zu unterschätzenden Anteil.
Dr. Erik Lommatzsch ist Historiker und lebt in Leipzig.

Theo, wir fahren in den Puff, vielfältige Auswahl wie für ein Chamäleon, kreuz und queer, bitte liebe Schlager Queen erklär uns das. Ich bin jedenfalls bei diesem Menschen verachtenden verantwortungslosen Zirkus nicht dabei.
Liebe Frau Grimm, so lange der grüne Käßhammer nicht fertig ist, der Theologischen Sex, ähm die Befreiungstheologie, wird man die Bibel noch nicht auf den Scheiterhaufen werfen können, wo im Käßhammer vermutlich die Frau mit den globalen Flintas vereinigt wird, auch mit dem Koran, wo die Frau nur als Saatfeld des Mannes degradiert wird. Einen Denkfehler hat es ja, bei Hohepriesterin KGE ihren über 50 Geschlechtern,, da wird selbst die Puff Mutti Angela erröten, wenn der Besitz ergreifende Pascha Ehrenmord schwört. Etwas ist ja schon durchgeklungen, was man mit der Bibel vor hat im materialistischen Sinne des Marxismus interpretiert, klang auch durch bei Käßmann ihrer Wittenberger Weihnachtsmesse. Die Gebäörende wird per Losverfahren als Gottesmutter ermittelt, Luther soll angeblich mit der Gottesmutter fremd gegangen sein, da müsste er auf dem Ball "Tanz der Vampire" gewesen sein, obwohl der Geist von der Gottesmutter lebt, doch erotische Nähe dürfte unmöglich sein. Die unbefleckte Empfängnis nach Margots Logik, der arme Josef hat aus Mitgefühl die geschwängerte Maria aufgelesen als wäre sie die Sünderin Maria Magdalena, dabei hat Margot sich noch nie mit theologischer Inkarnation, Seelenwanderung wie auch im Buddhismus beschäftigt, huldigt des Teufels Brutzelfeuer der sündigen Seelen, dabei ist auch in der Parappsychologie oder Phytagoras bekannt, so wie die Natur in den Jahreszeiten geboren wird, das Alpha und wie sie im Winter stirbt, das Omega, das Leben immer wieder neu geboren wird und nur durch seelische Reinheit das Reich Gottes erreicht werden kann. Jesus wird zum Homosexuellen degradiert, das er autistisch auf Gottes Botschaft fixiert ist, für flotte Bienen unmöglich. Einer regte sich auf, das im theologischen Plan stehen soll statt Makabäer und Makabäerinnen, nur noch die Makabäer*innen oder so, anatomische Geschlechter sind für Margot ihre Philosophie ein Lottospiel, der gute Sven Liebich, Eulenspiegel der Neuzeit, zeigt mal wie es geht.
Die " Mitte der Zivilgesellschaft " ist der " Schoß aus dem das kroch ".
@ Klaus Biskaborn / 26.09.2025:
Sie vergessen bei Willingmann aber Eines: Er ist durch und durch SPDler und somit ganz auf Parteiline.
Einstehen fuer "Vielfalt und Demokratie" nach Art "unserer Demokratie" bis zur Selbstaufgabe der eigenen freien, demokratischen Gesellschaft und man feiert sich auch noch dafuer. Unterstuetzt von steuerfinanzierten (N)GOs, denen man einfach das Etikett Zivilgesellschaft anheftet. Erinnert an eine Autoimmunerkrankung. Hoffentlich kann ich der Buechermesse einen Besuch abstatten.
Nun ja, es ist doch schon ein Fortschritt, dass nicht angekündigt wird, die unliebsamen Bücher zu verbrennen! In alter Tradition...
Der Wolf beim Lesen ist ja so süß, Denunziantentum ist heute wieder hoch im Kurs, fehlt nur noch der Hexenhammer von Landesbischof Kramer, ähm Verzeihung ich meinte natürlich Heinrich Kramer und die Scheiterhaufen. Wölfe, Vorfahren der domestizierten treuen Hunde müssen schockiert sein, wie sie scheu wie sie sind als Menschenfresser verleumdet werden, schockiert sein, da sie ein soziales natürliches Rudel bilden über asozialen woken Puff Ideen der Menschen, die wie hungrige Lustmolch*innen über einander herfallen, kreuz und queer und keine soziale Bindung und Verantwortung für ihr Familienrudel haben. Ich mag Wölfe, so viel Verleumdung haben sie nicht verdient und sie sind schlau genug zu begreifen, dass die Brüder Grimm in einer zensierten Gesellschaft nicht sie persönlich meinen dürften Jaul, jaul, jaul, heute schon mit dem Mondlicht geheult?