Eine nettes Gedankenspiel. Es hilft uns aber nicht bei der Lösung der bevorstehenden Probleme. Angesichts des von den Großkoalitionären angedachten Familiennachzugs mit einem Anwachsen der Flüchtlingszahlen auf das Dreifache oder gar Fünffache vergeht mir jeder Humor. Protest ist jetzt angesagt. Denn wenn diese Menschen im Land sind, ist eine Rückführung in dieser Größenordnung in einem demokratischen Rechtsstaat und unter Beachtung einigermaßen humanitärer Mindeststandards fast nicht mehr möglich.
Ob ernst gemeint oder als Provokation: Vahlefelds Vorschlag hat was. Und ich glaube, es würde funktionieren, es kämen evtl. auch mehr als 200.000 zusammen. Die Bürgschaft dürfte noch nicht überstrapaziert werden, der Staat dürfte sich nicht ganz herausnehmen. Auch die Kirchen könnten und würden sich einbringen, auch finanziell.
Ich befürchte, es ist etwas arg zu kurz gedacht, die Flüchtlingsproblematik auf das Finanzielle zu reduzieren. Am Ende entscheiden dann die mit ausreichend Mitteln über die Zukunft der Menschen und des Landes. Und die ganzen anderen Detailprobleme dieses Ansatzes sind hier ja bereits selbst von seinen Befürwortern ausreichend ausgeführt worden.
Parteien sind nicht rechtsfähige Vereine und der Vorstand wird durch Wahl für die abgelaufene Legislaturperiode entlastet. Da kann die Kanzlerin locker sagen: Ich bürge für ihr Geld. Oder unwidersprochen gegen geltendes Gesetz Grenzen schleifen. Und wieder werden alle Mittäter sagen:“Ich habe von all dem nichts gewusst”.
Ein faszinierender Vorschlag, so soll es sein. Ich habe beruflich täglich Kontakt mit vielen Menschen. Die Gruppe der Befürworter gnadenloser Zuwanderung läßt sich nach meiner Erfahrung gut eingrenzen: Überwiegend, Schüler und Studenten, Hausfrauen, kinderlose Alleinstehende und Rentnerinnen. Also, meist Menschen, die glauben es gut meinen zu müssen, selbst aber kaum Verantwortung durch Erarbeitung der Kosten übernehmen. Ich bin mir sicher, die Diskussion würde viel, viel sachlicher wenn die “Bürgschaftslösung” greifen würde.
“Es ist die vornehmliche Aufgabe der Politik, die Wünsche und Sorgen der Bürger derart zu moderieren, dass die überwiegende Mehrheit der Bürger den Eindruck gewinnt, sich in ihrem Staatswesen wiederzufinden.” Diesen Satz müsst man am Eingang zu jeder politische tätigen Institution hängen, damit die Aggierenden regelmäßig an ihren Job erinnert werden.
Ein interessanter Gedankenansatz, Herr Vahlefeld. Allerdings ist dann immer noch nicht geklärt, wem wir das Recht auf Immigration gewähren. Und würden sich die Bürgen auch um eine Rückführung kümmern, falls die Integration scheitert? Transfer mit dem Privat-PKW in den Nahen Osten?
Ein sehr guter Vorschlag. Wird nur leider nie kommen, da dies bedeuten würde, dass der Haufen an Gutmenschen und Social Justice Warriors auch mal Verantwortung übernehmen müsste, statt einfach nur anderen erzählen zu wollen wie die Welt nach ihrer Denke gerettet werden muss. Außerdem würde es auch bedeuten, dass man nicht mehr an prall gefüllten Staatströgen speisen kann. Unvorstellbar…
Herr Vahlefeld, ein sehr guter und durchdachter Vorschlag. Mal sehen, wieviele Grüne und SPD-ler Bürgschaften übernehmen würden, ebenso die Willkommensklatscher an den Bahnhöfen. Frau Göring-Eckert hat sich ja schon dahingehend geäußert, dass sie sich aus Zeit- und Platzgründen nicht um Flüchtlingen kümmern kann. Wenn sie aber so erfreut ist, dass Deutschland sich drastisch verändert, dann wäre es doch wohl nicht zu viel verlangt, wenn sie bei ihren Einkünften zumindest eine Bürgschaft für eine, sagen wir mal fünfköpfige Familie übernehmen würde. Das ist zwar von mir jetzt nur eine grobe Schätzung, da ich die finanziellen Möglichkeiten von Frau Göring-Eckert nicht kenne, aber die Flüchtlingsgrenze von 200000 ist ja auch nur eine grobe Schätzung, ebenso wie die geschätzten Wachstumsraten des Bruttosozialproduktes und anderer gesamtwirtschaftlicher Größen.
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