Da ein Großteil der Führungsspitze der SPD in etwa das Rückgrat eines Gummibärchens hat, würde es im Zweifelsfall wohl daraus hinauslaufen, dass “Ruft doch mal Martin” Schulz und seine Genossen sich als Retter in der Not verkaufen würden, um dann einige Ministerposten abzugreifen, sofern die Grünen nicht bei Jamaika einsteigen sollten. Alles natürlich nur, um eine stabile Politik zu gewährleisten und den Populisten nicht das Feld zu überlassen bla, bla… Man möchte fast sagen vorhersehbar aber in der Tat dürfte es sehr interessant werden was die CSU Fähnlein im Wind tun werden, um ihre Wählerschaft zurückzuholen. In den letzten zwei Jahren kam da nix außer viel heißer Luft und das obwohl Seehofer mehrfach die Möglichkeit gehabt hätte Merkel in die Parade zu fahren (Bspw. das Rechtsgutachten bzgl. der illegalen Grenzöffnung und der angedrohte aber nie durchgeführte Gang nach Karlsruhe). In jedem Fall eine treffende Analyse, wie ich finde.
Man könnte es auch so sehen: Deutschland hat ein Problem. Das Problem heißt parlamentarische Demokratie in Verbindung mit dem deutschen Wahlrecht. Die Partei hat die Macht. Das Volk ist entmachtet. Ein Volk, dass den Regierungschef nicht abwählen kann, ist wie ein Volk, das in einer Diktatur lebt. Insofern hat nicht Frau Merkel ein Problem, Deutschland hat es.
Die AfD gibt vielen eine politische Heimat, die den Merkelkurs nach linksgrün realistisch sehen:als Gefahr für den Fortbestand unserer Kultur und Identität. Merkel muss weg, sofort. Denn Jamaika ist das Übelste, was Deutschland noch passieren kann, schlimmer wäre nur rotrotgrün.
Vielen Dank für diese Punktlandung, denn genauso ist es und nicht anders. “Denn bei dem Wahlerfolg der AfD geht es nicht um sozialen Protest von Verlierern. Es geht nicht um Materialismus sondern um Idealismus. Die Wähler der AfD entstammen nicht den Rändern sondern aus der wohl situierten Mitte der Gesellschaft, ihr massenhafter Widerstand ist keine Frage des Bankkontos. Es geht ihnen tatsächlich um Identität, Kultur, Sicherheit und Freiheit – auch um die Freiheit der Rede”
“Scheitert sie [Merkel] damit, scheitert womöglich ihre politische Ära.” Naja, das wäre keine Katastrophe, ein Zurückstellen auf “0” hätte den Reiz des kompletten Neuanfangs. Und das würde sogar laufen, denn es kann nur noch aufwärts gehen….
Eine sehr treffende Analyse. Den eigentlichen Grund für das Dilemma von Merkel sehe ich darin, dass sie ihre politische Karriere in einer Partei verwirklicht hat, die ihr zwar die besten Karrierechancen bot, deren inhaltliche Ausrichtung (für die die CDU gewählt wurde) sie jedoch nicht oder nicht mehr vertritt. In einer ökosozialistischen Partei wäre sie besser aufgehoben. Dieses Spiel kann nicht ewig weiter gehen. Die SPD wäre schlecht beraten, sich vor den Karren der Angela Merkel spannen zu lassen, nur um dann völlig von ihr aufgerieben zu werden. Wenn die SPD ihr Profil schärfen und ihre Glaubwürdigkeit bei den verlorenen Wählern zurück gewinnen will, dann wird ihr das nicht gelingen in einer Koalition mit Merkel als Kanzlerin. Man darf gespannt sein, wie es weiter geht.
Merkel kann gerne den Rückwärtsgang einlegen. Ich glaube dieser Frau auch dann kein Wort mehr. Sie hat mein Vertrauen gänzlich verloren! Solange Merkel in der CDU ist, ist diese Partei für mich tot. Erst wenn sie und ihre Helfershelfer namens Altmeier, Tauber, Kauder und Schäuble weg sind, werde ich wieder darüber nachdenken die Union zu wählen. Ich lasse mich nämlich nicht verschaukeln!
Ach wäre es nur dieses Thema Einwanderung. Aber es sind tatsächlich neben denen von Ihnen beschriebenen Punkten auch andere Bereiche,in denen die CDU enttäuscht. Energiepolitik als Beispiel. Und warum rückten EU und Europa so in den Mittelpunkt im Wahlkampf. Wir Völker Europas sind reif geworden und durch Krisen geläutert. Leider bedient allein die AfD diese Themen. Leider für die CDU. Ein Glück für die Demokratie, sofern demokratische Kräfte in der Partei die schrillen Schreier in die Schranken weisen.
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