Gabriel hat Somalia Spendengelder in Millionenhöhe zugesagt. Das wurde in den Nachrichten kurz am Rande erwähnt. Da reicht ein Satz, um ein paar Millionen in die Wüste zu schicken. Von dem Geld könnte man in Deutschland die Altenpflege revolutionieren oder Kindergartenplätze kostenfrei für die arbeitende Bevölkerung zu Verfügung stellen. Wer trifft solche Entscheidungen? Warum geht das Geld gerade nach Somalia? Es gibt knapp 200 Länder auf der Welt. Mich persönlich verbindet absolut nichts mit Somalia. Wer kontrolliert die Verwendung des Geldes und wird es für die Geldmittelgeber eine Offenlegung geben? Warum stellt kein Journalist solche Fragen? Herr Sarrazin, ich sehe ihren zukünftigen Büchern und Berichten mit Spannung entgegen. Sie haben mir in Vergangenheit schon viele Fragen beantwortet.
Zuweilen entsteht bei der Kanzlerin der Eindruck, sie bräuchte sich nicht beraten. Ihre Entscheidungen wirken so manches Mal ähnlich wie die eines Herrn Trump per Dekret. Ob diese Entscheidungen nun der Erschöpfung oder der Unbedachtheit geschuldet sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Im Allgemeinen fehlt Frau Merkel die Kommunikationswilligkeit mit ihrer sie ins Amt gerufenen Bevölkerung. In manchen Artikeln kann man lesen, dass unsere Kanzelerin für viele ihrer Wähler wie “ein Fels in der Brandung” wirkt. Das ist für mir nicht wirklich nachvollziehbar, denn ihre bisherige Amtszeit wirkt von außen betrachtet eher wie eine U-Boot Irrfahrt: Niemand weiß, wo die Reise hingeht, wann und wo es wieder auftaucht und welche Überraschungen es zu Tage bringt, deren Auswirkungen nicht etwa sie persönlich zu tragen hat, sondern einzig und allein der deutsche Steuerzahler. Seltsamerweise stellt sich ihr niemand wirklich entgegen…..
Dieser wohlüberlegten Analyse ist nichts hinzu zu fügen, außer vielleicht die Frage, ob das nun Zeitgeist ist und mehr oder minder alle in diesem Lande betrifft? Zum Beispiel auch bei Entscheidungen in demokratischen Angelegenheiten?
Frivol, der richtige Ausdruck für Vieles, was sich in der politischen Landschaft abspielt. Eine schamlose Zwangsoberflächlichkeit, ob Reiserei oder Rederei, Posen ohne Inhalt, zur Vermeidung, den Tatsachen ins Auge sehen zu müssen.
Das erklärt nur das Augenblicksversagen der Kanzlerin. Nicht jedoch, dass bis jetzt über diese Politik ohne Diskurs im Parlament oder der öffentlichen Gesellschaft ohne Kritik weiter stattfindet. Selbst der Wesentlichkeitsvorbehalt des Parlaments spielt keine Rolle mehr. Das Belügen der Wähler über die Ursachen der Migration (Armuts- statt Kriegsflüchtliche), die damit verbundenen Konsequenzen über die innere Sicherheit und Finanzen scheint auch bei Wahlen ohne Folgen zu bleiben. Nicht einmal der offenbare Widerspruch der angeblichen humanitären und christlichen Motive zu dem Outsourcen der Grenzsicherung an Ankara zur Meidung böser Bilder sorgt in den großen Medien (ver allem ZDF und ARD) für kritische Stimmen. Nach den Maßstäben von Habermas haben wir keinen demokratischen Diskurs mehr.
Und deshalb ist es auch eine einsame AM Entscheidung. Sie hat entschieden und es ist ihr ja auch egal warum Hunderttausende kamen und kommen . ” Nu sind se halt da “ Nein, AM hat gar nicht das Profil um durchdachte Entscheidungen zu treffen. Sie fährt auf Sicht und schon aus diesem Grunde sind Entscheidungen lediglich Reaktionen auf Ereignisse, die man ” so nicht hat kommen sehen ” Wer sich im Nebel gewegt, der trifft immer wieder auf Hindernisse, die er so nicht hat kommen sehen. Er kann auch Folgen seiner Entscheidungen nicht absehen, denn die Nebelwand verdeckt sie. Unsinnige Reisen im Nebel sind deshalb nur Erscheinungen dieses Stils, aber nicht die Ursache für Fehlentscheidungen.
Von einer Reise kann man aber schönere Bilder machen. “Der Afrikafreund Gabriel mit Somaliern im Flüchtlingslager” ist doch viel attraktiver als “Gabriel arbeitet am Schreibtisch einen Plan für sinnvolle Entwicklungspolitik in Afrika aus”. Schöne Bilder zu erstellen und häßliche zu vermeiden, ist derzeit das Hauptinteresse der deutschen Politiker. Das ist viel wichtiger als gute Politik. Auf den immer häßlicheren Bilder, die eine derart verantwortungslose Handlungsweise notwendigerweise mit sich bringen wird, werden sie nicht mehr zu sehen sein.
Danke für die Aufklärung. Der Versuch, Gründe für das Versagen der Politiker zu finden, ist löblich. Das sture Festhalten der Politiker an Fehlern ist sträflich.
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