Im Juli 1941 hatte Amerika ein vollständiges Öl-Embargo eingeleitet, dem sich Holland und Großbritannien in ganz Ostasien/Pazifikregion anschlossen. Die so genannten “Hull-Note” im Herbst 1941 wurde von Japan als bevorstehende Kriegserklärung der USA aufgefasst. Die hatte zudem die Pazifikflotte aus San Diego nach Pearl/Habor, Hawai, weit in den Pazifik vorverlegt. Japan verlor durch das Embargo 3/4 des Außenhandels und 90% der Öleinfuhren. Der Angriff auf Pearl Habor Anfang Dezember 1941 hatte also ein Vorspiel, das die Japaner als Existenzbedrohung auffassen musste und zum Kriegsbeginn bewegte. Dies bewirkte nach 1945 die japanische Grundhaltung, den Krieg nicht einseitig begonnen und verschuldet zu haben. Da der Sieger die Geschichte schreibt, ist der Vorspann, auch angesichts des Kernwaffeneinsatzes seitens der USA, in den Hintergrund getreten. In der Folge ist ein jap. Schuldbekenntnis für Jahrzehnte ausgeblieben.
Die Bescheidenheit und Demut des Tenno Emerito und seiner Frau Michiko waren immer imposant. Ich kann mich gut erinnern, wie der Tenno bei Flutopfern, ich glaube von Fukushima, niederkniete. Viele im Volk teilen diese Bescheidenheit, ein sehr freundliches Volk, mit dem man die Kriegsgreuel gar nicht so leicht in Verbindung bringen kann. Möge der Tenno Emerito noch lange leben und sein Cello und seinen Garten genießen.
Der Tennō in Japan verbeugte sich vor den Opfern. Wenigstens brauchen wir uns in Deutschland über solche Gesten keine Gedanken machen. Weder Merkel noch Steinmeier würden auf so etwas kommen und sich vor den Opfern in der eigenen Bevölkerung verbeugen, die durch ihre desaströse Einwanderungs-Orgie Schaden genommen haben. Daran kann man sehen welche Geringschätzung sie für die eigenen Leute aufbringen. Der deutsche Schuldkult ist in Wahrheit pure Heuchelei und dient nur zur “Selbstreinigung”. Sie befreien sich von dem eigenen Schuldkomplex, um sich anschließend die gleiche Schuld, jetzt mit “bereinigten” Gewissen, wieder erneut aufladen zu können. So ist es doch viel leichter wieder Opfer zu erzeugen. Unsere selbsternannten “Politiker von Gottes Gnaden”, “Moralapostel” und neuerdings “Weltenretter”, benehmen sich wie “Trampeltiere im Porzellanladen des Anstandes und des Respektes” gegenüber ihrem eigenen Volk. Manchmal wäre ich lieber ein Japaner.
Das, was ich vor allem mit Japan in Verbindung bringe, sind die Filme von Yasujiro Ozu. In einer Publikation des Wiener Filmmuseums von 1988 kann man lesen, daß auf Ozus Grabstein nur das Schriftzeichen mu eingraviert ist: Leere. Japaner seiner Generation behaupten, daß in seinen Filmen der Duft des Japanischen rein und stark ist. Ozu (dessen Geburts- und Todesdaten übrigens “identisch” sind), das ist mein Tenno. Vielleicht noch ein Zweites: das Haiku. “Alter Teich / Frosch springt hinein / Geräusch des Wassers” [Ein übersetztes Gedicht - das ist eigentlich ein Frevel]
Keine Legendenbildungen bitte. Der japanische Kaiser, so wie er heute regiert ist einer, dem vor noch nicht so langer Zeit zwei Atombomben auf den Kopf gefallen sind, Nicht dem direkt, aber seine Haltung und Autorität zu der Zeit in Japan, die war keineswegs so, dass Japan sich besser nicht in einen Krieg mit den USA einlässt. Gleichwohl, viele japanischen Kaiser davor haben immer wieder versucht ihre Insel zu Beutezüge, zu Eroberungen in Richtung Korea, China und Ostasien zu verlassen, anzuzetteln, diese zu begleiten und zu unterstützen, mit ihrer “kaiserlichen Weitsicht und Klugheit” begründet, immer wieder. Im Vergleich mit einem wie Steinmeier, der den US-Präsidentschaftskandidaten einen “Hassprediger” genannt hat, der dafür und wir Deutsche, die wir von den USA laufend das Echo kassieren müssen, daran gemessen hat der japanische Kaiser seine Lehren aus den Atombomben gelernt, mit wem er sich besser nicht anlegt.
Auch den Frank-Walter werden wir nicht mehr los, lieber Herr Zoubek, nicht wirklich. Gut, der hat irgendwann sein präsidiales Gesicht wegen MHD beiseite zu räumen, liegt aber danach noch lebenslang dem Steuerzahler auf der Tasche. Ehre wem Sold gebührt.
Wenn wir überlegen, wie viele Milliarden unsere Kaiserin ohne demokratische Rücksprache ausgeben kann, an junge Männer, die nicht an Einigkeit und Recht und Freiheit glauben, nicht an Liberté, Égalité, Fraternité, sondern an archaische Symbole vergangener Zeiten wie lautstarke Luxuslimousinen, ist im Vergleich jeder japanische Kaiser ein armer Waisenknabe.
Deutschland hatte doch bis vor rund 100 Jahren einen Kaiser. War das toll?! Lag es am Volk oder am Kaiser, dass Deutschland dem Untergang zustrebte?
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