Es fehlt nicht viel, dass ein Jude in Berlin Leibwaechter braeuchte.
Ja, so ist das in Deutschland. Wir haben eben unglaublich viel “aus der Geschichte” gelernt. Im Moment scheint es, dass wir die Angst des Untertanen zusammen mit einer latenten Judenfeindlichkeit gelernt haben. Haben wir uns deshalb von den Alliierten befreien lassen?
Werter Herr Broder, warum sollen zivilcouragierte Deutsche denen zu Hilfe kommen, deren Erzfeinde die Bundeskanzlerin so großzügig in Massen eingeladen hat? Der gemeine Deutsche hat in solch einer Auseinandersetzung keine Karten mehr. Nicht einmal schlechte. Er hat nur die Aussicht, getötet oder verstümmelt zu werden und dann posthum ein Kreuz zu bekommen. Wenn ihn die Presse nicht als Anstifter der “Schlägerei” hinstellt. Selbst wenn es jetzt kein Kipaträger gewesen wäre, sondern nur ein gemeiner Deutscher, was die Aufregung erheblich gemindert hätte, muß sich jeder Mitreisende hüten einzugreifen, weil in diesem Staat inzwischen der Täter zum Opfer gemacht wird. Die Staatsanwälte klagen nicht an, die Richter richten nicht nach dem Geist des Gesetzes und die Kommunal- und Landespolitiker sorgen dafür, daß die Justiz ihre Aufgaben nicht erfüllt. Außer gegen Falschparker, GEZ-Verweigerer oder Steuersünder. Nun ist es wegen der deutschen Vergangenheit, und so, natürlich um so furchtbarer, daß Menschen zusehen können, wie ein Jude drangsaliert wird und am nächsten Tage gehen sie Stolpersteine putzen. Völlig reinen Gewissens. Oder auf eine Anti-AfD-Demo, weil der Schoß noch fruchtbar ist, aus dem das kroch. Frau Bundeskanzlerin hat in einer humanitären Geste Millionen Menschen eingeladen, die die Juden als ihre Todfeinde betrachten. Wenn diese dann den in Deutschland lebenden Juden Leides antun, ja, damit hätte die Bundeskanzlerin doch nicht rechnen können. Aber nun sind sie einmal da. Nicht? Und ihre Familien kommen nach. Wegen der Humanität. Als könnte man nicht auch in Syrien Familien zusammenführen. Oder in Afghanistan. Sondern immer nur in Deutschland. Das ist Multikulti. Das bereichert uns. Und wir freuen uns, wenn wir Menschen geschenkt bekommen. Die sind mehr wert als Gold. Deshalb sollten wir solch kulturellen Mißverständnissen nicht unnötig Gewicht beimessern. Mit freundlichen Grüßen
Traurig. Aber mehr als hilfloses Bedauern/hilflose Wut/Scham kann ich nicht zum Ausdruck bringen. Was soll man denn tun? Welche Partei soll man denn wählen, die willens und in der Lage ist, die Beseitigung solcher Widerwärtigkeiten anzugehen? Bleibt vielleicht nur noch der Appell an die Menschen, endlich mal Zivilcourage zu zeigen. Aber auch ein solcher wird, angesichts einer mehr und mehr egoistischen Gesellschaft, folgenlos im Nichts verhallen.
Ja, es ist bestürzend, und die Dinge haben sich schon sehr weit zum Schlechten hin entwickelt, Herr Broder. Wenn ich aber in der Einleitung des Fadens lese: “Die politische Instrumentalisierung von Antisemitismus zur Stigmatisierung gesellschaftlicher Minderheiten und regressiver Forderungen zum Umgang mit Geflüchteten werden wir hier nicht tolerieren. Wir werden weiterhin rassistische…” (usw.) dann stellt sich schon die Frage, auf welcher Seite die Macher der Seite tatsächlich stehen. Ein Kommentar fasste das so zusammen: “Jeglicher Kommentar, der uns mit der Realität konfrontiert und nicht nur auf Maulheldentum o. Mitleid basiert, wird gelöscht.” Womit wir ganz schnell auf den Boden der Merkel/Maas - Republik zurückgeholt werden, nicht wahr. Von sprachlichen Absurditäten wie “Muslimas_Muslime” und “Zeug_innen” mal ganz abgesehen.
In Berlin ist es immer Nacht, deutlich zu sehen an der totalen Umnachtung der dort für Stadt und Staat politisch Veranwortlichen ...
Solche “Durchgeknallten” gibt es leider immer wieder, egal von welcher Nationalität. Allerdings frage ich mich was die Polizei getan hätte, wenn sie gerufen worden wäre. Sie hätte lediglich die Personalien der Jugendlichen überprüfen können und damit hätte es sich gehabt, mehr Konsequenzen hätten ihnen sicher nicht gedroht. Unsere Gerichte lassen doch in der Regel Milde walten, bei der “Ahndung” von zum Teil Mehrfachvergehen. Allein schon aus der Angst heraus, bei einer Verurteilung mit Arrest, genau das Gegenteil zu erreichen und die Personen mehr zu kriminalisieren.
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