Jens Weidmann wirft hin. Zum Jahresende will der Bundesbankpräsident von seinem Posten zurücktreten, „aus persönlichen Gründen“, wie in der Meldung gleich zweimal hervorgehoben wird. Der Verdacht, dass der Abschied etwas mit dem sich abzeichnenden Zusammenbruch unseres Finanzsystems, der zunehmend galoppierenden Inflation, zu tun haben könnte, soll gar nicht erst aufkommen.
Vielmehr heißt es, „mehr als zehn Jahre“ seien „ein gutes Zeitmaß, um ein neues Kapitel aufzuschlagen“. Das möchte der laut ZDF „Verfechter einer straffen Geldpolitik“ nun aber lieber nicht kuratieren. Wieso eigentlich nicht? Fehlt ihm die ideologische Erleuchtung, der die Schuldenpolitiker Annalena Baerbock ( Die Grünen) und Norbert Walter-Borjans (SPD) teilhaftig wurden, als sie erklärten, ihre Milliarden-Vorhaben für die Zukunft „teilweise auch über Kredite“ finanzieren zu wollen, wobei „gleichzeitig … die Schuldenbremse eingehalten werden“ soll. Wow!
Darauf muss man erst einmal kommen. Man muss kein Philologe sein, nicht wissen, was ein Oxymoron ist, die sprachliche Verbindung sich ausschließender Sachverhalte, um die schwachsinnige Argumentation unserer Regierungsanwärter zu belächeln und davor zu erschrecken. Wer immer eine Waschmaschine, ein Auto oder den nächsten Urlaub auf Kredit finanziert, weiß, dass er damit Schulden aufnimmt, die zu verzinsen sind. Allein die links-grüne Elite scheint das bisher nicht mitbekommen zu haben. Sie spricht von Krediten, als seien sie das Manna, das vom Himmel fällt, etwas, das ihrer Politik kostenlos zusteht.
Ihnen intellektuell aufs Pferd zu helfen, könnte eine reizvolle Aufgabe für den scheidenden Bundesbankpräsidenten sein. Vielleicht sollte Jens Weidmann, der studierte Volkswirt, nach seinem Abgang von der Bundesbank eine Schule aufmachen, um den ideologisch verblendeten Hilfsschülern der Politik die Anfangsgründe des Finanzwesens beizubringen. Das wird so leicht nicht sein, da man Bekloppten nicht klar machen kann, dass sie bekloppt sind, wie Dieter Bohlen einst sagte.
Aber eine Herausforderung für den finanzpolitisch erfahrenen Banker Jens Weidmann wäre es allemal. So könnte er dem Land noch einen letzten Dienst erweisen.