Sehr geehrter Herr Rietzschel, glauben Sie nicht jeden Unsinn, den die Linken verzapfen - es gab keine “Verschleppten” auf Völkerschauen. Die an den Völkerschauen Beteiligten hatten freie Kontrakte abgeschlossen, sie wurden bezahlt, hatten Freizeit - während der sie die ihnen zweifellos sehr exotisch vorkommende europäischen Städte und Kulturgüter besichtigten - und reisten nach Ableistung der vertraglichen Verpflichtungen wieder frei und wohlbehalten in ihre Heimatländer zurück. Sie waren im Grunde Schausteller, der während der “Schauen” ihre traditionelle Kleidung trugen, ansonsten aber überwiegend schon europäisch-westlich gekleidet waren. Manche blieben allerdings auch im neuen “Mutterland”, nahmen eine Arbeit auf und heirateten, gründeten Familien….
Wenn die moralisierenden Politbessermenschen an der Realität interessiert wären, anstelle von Entschuldigungstiraden für den “alten weißen Mann”, könnten sie in die Aktualität übertragene afrikanische Geschichte im Kongo, aber vor allem im relativ jung zur staatlichen Selbständigkeit gekommenen Süd-Sudan erleben. Es handelt sich jeweils um Stammesauseinandersetzungen mit versklavenden Handlungen gegen die jeweils Unterlegenen. Aber das wärmt natürlich nicht das eigene Ego in der Weise wie ein Auftritt ala Namibia. Das Reise-CO2 hätte es schon mal verdient gehabt, eingespart zu bleiben.
Sehr geehrter Herr Rietzschel, Sie sprechen von Völkerkunde- Museen. Ist das noch politisch korrekt? Nennen sich diese doch in letzte Zeit um. In Frankfurt wurde daraus schon vor einiger Zeit das Weltkulturenmuseum. In Hamburg jüngst das MARKK Museum am Rothenbaum Kulturen und Künste der Welt. Was folgen muß sind Alte und Neue Nationalgalerie in Berlin. National geht doch wohl gar nicht mehr! Die Kolonialismus Debatte ist skurril, Wir holen uns aus den ehemaligen Kolonien mit unserer Willkommenskultur junge Menschen als Wirtschaftsflüchtlinge ins Land und schicken als Ausgleich deren Kulturgüter in eben diese Länder zurück. Auch kann es ja nicht nur bei der Aufarbeitung der Kolonialzeit bleiben, denken wir an den Kunstraub Kaiser Barbarossa in Italien oder die Kreuzzüge. Nofretete oder Pergamon Altar. Es gibt noch viel zu tun. Der Zerfall eines politischen Systems eines jedem Landes zeigt sich im Besonderen, wie es mit seiner Kunst und Kultur umgeht.
Man wird gar nicht so schnell schauen können, wie die korrupten Eliten vieler afrikanischer Länder die von Europäern mühsam zusammengetragenen und sorgfältig bewahrten Zeugnisse afrikanischer Kultur an private Sammler verkauft haben werden. Auch durch die sogenannte Rückgabe kann man die Erinnerung an afrikanische kulturelle Leistungen vernichten. Wie so oft erreicht die linksgrüne Dummheit das Gegenteil des von ihr Intendierten.
Eine Frage sollte darüber hinaus ebenfalls gestellt werden: Was sind eigentlich “geraubte” Kulturgüter? Woher wissen wir, was geraubt worden ist, und was angekauft wurde? Hier steckt eben der Teufel schon im Detail: Indem man Alles, was in westlichen Museen aufbewahrt wird, kurzerhand zum “Raubgut” umdeklariert, setzt man eben wieder mit der Moralkeule an. Dahinter steht abermals die Behauptung - und der Wille - die Kolonialzeit in ihrer Gesamtheit zum Weltverbrechen umzudeuten und eine Geschichts-Interpretation durchzudrücken, die keinerlei positive Deutungen des Wirkens des “weissen Mannes” mehr zulässt.
Im Grundtenor stimme ich Thomas Rietzschel zu. Zum alberne Peitschen - Bibel - Rückgabespektakel hatte ich mich auf der Achse schon geäussert. Leider gebraucht der Autor semantische Klischees. Ihre Götter wurden den Afrikaner von den Missionaren nicht abspenstig gemacht, sondern ihnen die Angst genommen, in ihrem Aberglauben hinter jedem Baum einen bösen Geist zu vermuten. Wer Missionarstätigkeit nur so sieht, sieht sie einseitig. Selbstverständlich gab es Unterschiede. Die Bekehrung zum Christentum an sich hat keinen Schaden angerichtet, wenn sie behutsam und freiwillig erfolgte. Den “Massakern” an den Herero gingen ständige Überfälle auf die Siedler voraus. Wie Namibia heute damit umgeht kann man auf dem Friedhof am Waterberg, wo die entscheidende Schlacht stattfand, studieren. ” Ausgebeuteten Naturvölker” ein Klischee, das wir uns als Deutsche nicht zu eigen machen brauchen. Dann müßten die Briten in Sack und Asche gehen. Bei der “Raubkunst aus der Epoche des Kolonialismus” - fehlen im Kontext des Aufsatzes zweifellos die Gänsefüßchen. In Sachen “Wiedergutmachung” an die Herero hat die Bundesregierung eine finanzielle Entschädigung von Hinterbliebenen mehrfach ausgeschlossen, einen “Völkermord” wohl nicht, obwohl die Herero und Nama infolge von Kriegshandlungen umkamen. Die Frage muß erlaubt sein, ob demnächst die Italiener Entschädigung für die “heimtückische” Niederschlagung der drei römischen Legionen im Jahre 9 n. Chr. im Teutoburger Wald beanspruchen könnten.
Hatte sie ein Reserveflugzeug dabei?
“Ob sich Theresia Bauer dieser Vorgeschichte bewusst war, als sie Witboois Bibel als „afrikanisches Kulturgut“ restituierte, wissen wir nicht. Auf jeden Fall gab sie sich laut dpa „zutiefst berührt“. Die Peinlichkeit wurde zum Staatsakt hochgejubelt. Mit der scheinheilig zelebrierten Rückgabe dessen, was unsere Vorfahren ehedem hatten mitgehen lassen, wiegte sich die Ministerin im Hochgefühl der besseren Moral. „Wir können“, sagte sie, ohne rot werden, „Geschichte nicht ungeschehen machen, aber wir stellen uns unserer Verantwortung“. Meine Güte, die PEINLICHKEITEN nehmen kein Ende und das ALLES auf Kosten der Steuerzahler und des Klimas. Jetzt sollten doch die Schüler nicht nur freitags demonstrieren, sondern am besten die ganze Woche, bei Pisa haben wir sowie so schon keinen guten Platz mehr.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.