Manfred Haferburg / 12.07.2018 / 12:00 / 23 / Seite ausdrucken

Wenn die Reserveleistung mit Mareike durchgeht

Eine Welt-Redakteurin Namens Mareike ist mir schon im März diesen Jahres aufgefallen, als sie herausfand, dass die nachgehenden Backofenuhren von alleine wieder richtig gehen, wenn „die fehlende Energieeinspeisung eines Lieferanten in das Europäische Verbundnetz wieder funktioniert“. 

Soso. Hier ihr Tipp für die weniger begabten Verbraucher: „Einfach abwarten bis die Stromversorgung wieder im Gleichgewicht ist. Die Uhren nachzustellen bringt Sie spätestens dann durcheinander, wenn sie wieder richtig ticken. Denn wird die Netzfrequenz demnächst korrigiert und der Zeitverlust tatsächlich aufgeholt, werden die jetzt umgestellten Uhren sechs Minuten vorgehen“. 

Hääh? Wenn Unterfrequenz die Ursache für das Nachgehen der Uhren ist, dann wird vom Netzbetreiber hernach eben Überfrequenz gefahren? Ein kurzer Blick in die Vita der Redakteurin: Politikwissenschaft und Konfliktforschung, alles klar. Ihre schneller tickenden Backofenuhren kommen aus derselben Ecke geistiger Umnachtung in energetischen Fragen wie die Reserveleistung in Gigabyte des Herrn Özdemir und dem Netz als Speicher der Frau Baerbock, „das ist alles ausgerechnet“.

Und jetzt hat dieselbe Welt-Redakteurin herausgefunden, dass der eigentliche Held in der thailändischen Höhle ein staatenloser kleiner Junge ist. Ein „kleiner Junge“ von 14 Jahren. Weil der „kleine Abdul aus Birma“ nämlich als einziger den Tauchern höflich auf Englisch erklären konnte, dass sie etwas zu essen und eine Antwort auf die Frage brauchen, wie lange sie noch durchhalten müssten. „Der Teenager spricht neben Thai auch Englisch, Birmanisch, Chinesisch und Wa, eine Stammessprache aus seiner Heimat“, schwärmt Mareike. Die Videoaufnahmen, bei denen auch andere Kinder Englisch sprachen, hat sie wohl nicht gesehen. Und im Flüchtlings-Heldenrausch hat sie auch den Freiwilligen vergessen, der bei den Rettungsversuchen sein Leben gelassen hat, einen thailändischen Ex-Navy-Taucher, der war ja bloß einer, der schon länger in Thailand lebt.

Aber die Zeiten sind wohl vorbei, in denen linke Redakteure ihre Leser hinter die Fichte führen konnten. Eine Zuschrift zu dem besagten Artikel lautete: „Warum dieses scheinheilige soziale Geschnatter?“. Ein anderer Leser meinte: „Traurig, dass dieses Ereignis für gesinnungspolitische Botschaften missbraucht wird“. Ein dritter Leser schrieb: „Dieser Artikel ist Hohn und Spott für den verstorbenen Rettungstaucher, den wahren "eigentlichen" Helden dieser Rettungsaktion. Der Junge wird ausschließlich deshalb hervorgehoben, weil er staatenlos ist und illegal in Thailand lebt. Gleichzeitig aber dennoch hoch gebildet ist, viele Sprachen spricht, ein guter Schüler ist. Ein echter Vorzeige-Migrant. Ein Musterbeispiel dafür, wie Linke unsere Gesellschaft gerne hätten. Sein Beispiel unterfüttert die Erzählung der Linken von der "guten Migration" ob legal oder illegal (wie hier), die ja zum Vorteil aller sei“.

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Leserpost

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Wulfrad Schmid / 12.07.2018

Noch erheiternder als der völlig sinnfreie Beitrag vom Mareike K. ist ein großer Teil der Kommentare. Angesichts der scheinbar enormen Hohlräume zwischen den Ohren mancher Schreiber wundert es mich nicht, dass die “erneuerbaren Energieen” und die Abschaltung konventioneller Kohle- und Atom-Kraftwerke nahezu völlig widerstandslos ins Volksbewußtsein gepflanzt wurde.  Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens. Da hat es eine in ihrer eigenen Blase lebende vollverblödete Kanzlerin ziemlich leicht. Und ich wette, sie wird auch 2021 wieder antreten. Und gewinnen. Dieses Volk hat es wirklich nicht besser verdient. Ich allerdings werde 2021 nicht mehr in diesem Land leben.

Stefan Müller / 12.07.2018

Interessanterweise geht meine Backofenuhr tatsächlich etwa 6 Minuten vor - ich hatte sie im Winter korrigiert, als sie nachging. Falls jetzt jemand fragt, wieso ich die Uhr nicht erneut gestellt habe, ich beobachte dieses Phänomen aus beruflichen Gründen. Und zum Thema: Glaubt wirklich noch jemand diesen Hirnwäscheautoren?

Mario Bernkopf / 12.07.2018

Bitte nicht vergessen, daß der verstorbene Rettungstaucher ein Mann war, damit ohnehin obsolet. Wo waren eigentlich die Retterinnen, ich habe auf den Fotos nur Männer gesehen. War’s zu gefährlich für die Damen?

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