Man denkt gemeinhin und mit gewisser Hoffnung, dass Selbstbetroffenheit bei einem Menschen dafür sorgen wird, auf dem Boden der Realität anzukommen und zu Erkenntnissen zu gelangen, die ihm bisher ideologisch unwillkommen waren. Beispiele: Liebe Politiker, reden Sie nicht, sondern nehmen Sie Flüchtlinge in Ihrer Wohnung auf und versorgen sie sie aus eigener Tasche. Fahren Sie mal längere Zeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Warum verläuft der CSD-Marsch nicht durch Berlin Neukölln? Wie weit ist das nächste Flüchtlingsheim von Ihrer Wohnung entfernt? usw. Allerdings lernen wir immer wieder: Selbstbetroffenheit ist zwar eine (wohl) notwendige Voraussetzung für Erkenntnis, sie ist aber keineswegs hinreichend. Hier eine kleine Auswahl von Fällen dazu, die sich beliebig verlängern ließe: der Vater von David Pearl, einem jüdischen Journalisten, der als erster von Islamisten geköpft wurde, zeigte volles Verständnis für die Täter. Schließlich führten sie den Kampf gegen die Unterdrücker und waren schwer traumatisiert. Rabbi Alter wurde in Berlin Friedenau von arabischen Jungs das Jochbein gebrochen, denn er war als Jude zu erkennen. Konsequenz: der so Zugerichtete strebte - vergeblich - ein Versöhnungstreffen mit der arabischen Jugendgang des Kiezes an. Wo blieb der Aufschrei der Öffentlichkeit und die Verurteilung muslimischen Antisemitismus’? Eine fallende Stecknadel macht deutlich mehr Lärm. Daniel S. wird in Kirchweye von einer Türkengang zu Tode getreten, weil er einen Streit schlichten wollte. Reaktion des Bürgermeisters: Kampf gegen Rechts verstärken, womit er aber selbstverständlich nicht die möglicherweise nationalistisch orientierten jungen Türken meinte. Ermordung einer Mutter und ihres Sohnes in einer Stockholmer IKEA-Filiale mit Messern aus der Küchenabteilung. Die Frau hatte es gewagt, einem der muslimischen Täter entgegenzutreten. Konsequenz: Fackelzug gegen Rechts anberaumt. Bekannter einer linken Musikerin auf dem RAW-Gelände in Berlin fast zu Tode gemessert. Konsequenz steht im Artikel. Wir lernen: die Gehirnwäsche durch die weltweit agierenden linken Ideologen hatte und hat einen beachtenswert gründlichen Effekt. Manche behaupten sogar, so gründlich, dass vom “Wäschestück” nichts mehr übrig geblieben ist.
So ist es halt, wenn die eigene Filterblase mal angestochen, pardon, in diesem Fall angeritzt wird. Zum Glück ist das geschlossene Weltbild nach der kurzen Erschütterung noch vorhanden. Wäre doch unvorstellbar tragisch, wenn Linksvielfältige plötzlich durch Schmerzen lernen würden und eine Willkommenskultur gegenüber der Realität zeigten. Jennifer Weist und ihr Freund haben lediglich die realen Auswirkungen der von ihnen unterstützten Politk zu spüren bekommen. Letztendlich ein völlig belangloses Ereignis, das in Zukunft, nicht nur in den bisher bekannnten no-go Biotopen, zum Alltag gehören wird - keine Häme, kein Mitleid.
Das Sankt-Florian-Prinzip ist in solchen Kreisen kurzerhand zur Tugend und zur Maxime des eigenen Handelns erhoben worden. Probleme mit ansteigender Kriminalität durch unkontrollierte Einwanderung existieren grundsätzlich nicht (denn es trifft ja nur andere) und kein Opfer (also der anderen) ist zu hoch, als dass es nicht willig auf dem Altar der political correctness dargebracht würde. Geht im Bezug auf den bekannten volkstümlichen Sankt-Florians-Spruch jedoch das eigene Haus in Flammen auf, geht der sonst so verpönte Ruf nach law-and-order-Verhältnissen und gar nach 24h-Überwachung mit nonchalanter Selbstverständlichkeit über die Lippen. Der Grund dafür, dass die Täterbeschreibung am Ende doch wieder der eigenen Zensur zum Opfer fällt, ist wohl darin zu suchen, dass man kühl kalkulierend davon ausgeht, dass rein statistisch gesehen als nächstes dann wohl wieder das Haus eines unbekannten anderen fällig ist. Empathie mit diesen zukünftigen wie auch den vorherigen Opfern muss notwendigerweise entfallen, um potentiellen Vorurteilen gegenüber Minderheiten keinen Vorschub zu leisten. Man will ja schließlich “hier auch weiterhin eine gute Zeit haben” und seinem durchideologisierten Weltbild frönen; dann wie gewohnt auf Kosten anderer.
Boris T. Kaiser schrieb: “Die Welt von Jennifer Rostock ist also wieder in Ordnung. Die größte Gefahr in diesem Land sind fiese „Kartoffel-Bürgerwehren“ die, wie wir alle wissen, ja quasi an jeder Ecke lauern und unsere Großstädte unsicher machen. Klar, wer denn auch sonst? Die Bösen sind immer die Deutschen. Abgesehen natürlich von Jennifer Rostock und ihren Freunden.” Vielen Dank für diese treffenden Zeilen. Für mich ist Berlin auch kein Ort der Freiheit und Toleranz. Es sei denn, man meint damit diese linke Spießertoleranz, die diese verwirrte Dame an den Tag legt.
Boris T. Kaiser schrieb: “Die Welt von Jennifer Rostock ist also wieder in Ordnung. Die größte Gefahr in diesem Land sind fiese „Kartoffel-Bürgerwehren“ die, wie wir alle wissen, ja quasi an jeder Ecke lauern und unsere Großstädte unsicher machen. Klar, wer denn auch sonst? Die Bösen sind immer die Deutschen. Abgesehen natürlich von Jennifer Rostock und ihren Freunden.” Vielen Dank für diese treffenden Zeilen. Für mich ist Berlin auch kein Ort der Freiheit und Intoleranz. Es sei denn, man meint damit diese linke Spießertoleranz, die diese verwirrte Dame an den Tag legt.
Schon gestern beim Stöbern auf den Facebook-Seiten von “Jennifer Rostock” bzw. von Jennifer Weist habe ich mir gedacht, was wäre DAS doch für ein Artikel auf der “Achse”... Und prompt ging mein Wunsch in Erfüllung. Den Aspekt, dass die All-Cops-Are-Bastards - Fraktion unter den Jennifer-Fans nach mehr Bull…, äh, Polizisten ruft, hat Herr Kaiser sehr gut herausgearbeitet. Hierfür gebührt ihm Dank genauso wie Extra-Lob für seine Beschreibung der Fans, die “... mit den Nerven und der eigenen Naivität am Ende” waren. Wie blank besagte Nerven dort liegen, zeigt schon, dass man allein durch die Frage nach der Beschreibung der Täter ruckzuck zum braunen Bodensatz zählt. Nun steht die Farbe Braun im politischen Kontext für den Nationalsozialismus, allerdings vermag ich aus einem Satz wie (sinngemäß) “Wenn Du willst, dass die Täter gefasst werden, warum postest Du dann keine Beschreibung?” noch keine nationalsozialistische Gesinnung herauszulesen. Nun, das erklärt mir und Herrn Kaiser vielleicht Til Schweiger, wenn er Typen wie uns über Nacht einknastet. Als Pate (der Achse, natürlich) erlaube ich mir noch anzumerken, dass es einen vergleichbaren Fall von fehlender Täterbeschreibung kürzlich in München gab, welcher hier leider nicht aufgespießt wurde. Der Sprecher der Grünen Jugend, Marcel Rohrlack, wurde nach dem CSD, an dem er und ein Freund in Frauenkleidern teilgenommen hatten, angepöbelt und durch einen Schlag gegen seine Sonnenbrille verletzt, welcher eine Schnittwunde über dem Auge zur Folge hatte. Die Täter waren, wie es so unnachahmlich hieß, “eine Gruppe junger Erwachsener”. Dies hatte in den auf Linie liegenden Münchner Blättern mehrere - teils in ihrer Grünen-Verklärung bizarre - Berichte über die “homophobe Gewalttat” zur Folge, dito auf der Facebook-Seite des Betroffenen, nur… - eine Beschreibung der “Gruppe von fünf jungen Männern” (SZ vom 13.7.15) fand sich auch auf Nachfrage nirgends. Gefasst wurde auch keiner. Daniel, Leo, Alex, Dennis und Tim haben sich wohl in Luft aufgelöst.
Wer im Kokon der Blindheit sein Glück gefunden hat, dem erhellen auch tausend Blitze nicht die Welt.
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