Roger Letsch / 13.01.2020 / 13:30 / Foto: Pixabay / 24 / Seite ausdrucken

Wenn der Tesla auf polnisch hupt

Wer hätte gedacht, dass dereinst ein entscheidender Standortvorteil für Industrieansiedlungen südlich von Berlin die Nähe zur polnischen Grenze sein würde? Tesla bringt für seinen Firmenneubau in Hauptstadtnähe wohl mehr Pragmatismus mit, als es sich deutsche Politiker auch nur ausmalen konnten. "Tesla schaltet verräterische Stellenanzeigen", titel Die Welt und fügt hinzu: "Nur rund 60 Kilometer sind es vom geplanten Werk in Grünheide bis zur deutsch-polnischen Grenze, und das will der amerikanische Autobauer offenbar nutzen, um auch Mitarbeiter aus dem Nachbarland anzuwerben".

Auf der A10 werden demnächst nicht mehr nur polnische Handwerker ins Ruhrgebiet, sondern Tesla-Schrauber nach Brandenburg pendeln. Und das ist auch gut so, denn es zeigt uns zwei Dinge: Erstens, „Made in Germany“ heißt eben nicht "Made by Germans". Zweitens, das Personal, das bei uns Industrie-, Verkehrs- oder überhaupt Politik macht, ist, gelinde gesagt, „intellektuell herausgefordert“ und ließ sich von Tesla mit vagen Versprechungen und Absichtserklärungen abspeisen. Ich wette, in ihrer Überheblichkeit haben unsere Spitzenpolitiker nicht mal daran gedacht, Tesla könne statt aufs hippe Berlin auf den polnischen Arbeitsmarkt schauen. Warum Tesla nicht gleich in Polen gebaut hat? Vermutlich waren die Geschenke dort nicht so üppig wie im besten Deutschland, das wir je hatten.

Die polnischen Arbeiter fahren dann mit ihren Benzin- und Dieselautos nach Deutschland, um hier Elektroautos zu bauen, die mit Strom aus polnischer Kohle fahren! Wenn das kein gelebter Widerstand gegen die Energiewende ist!

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U. Unger / 13.01.2020

Ja, griffig Herr Letsch! Eine kluge Entscheidung des Investors nicht nur aufs Partyvolk Berlin zu setzen. Der Basisbetrieb durch zuverlässige Polen in der Nachtschicht ist also gesichert. Tagsüber werden dann etwaige Auftragsspitzen von zufällig anwesenden Mitarbeitern (arm, sexy, multikulti, bildungsfern) aus Berlin abgearbeitet, die von übermäßigem Alkohol- oder/und Drogenkonsum eine Auszeit brauchen. Günstig für die Lohnkosten des Unternehmens die Integrationshilfen von BA, RV und KV. Mein Anlagetipp: Tesla. Langfristig renditestark, sofern man sich zwischenzeitlich von den Aktien trennt, etwa im 2. Jahr nach Werkseröffnung. Da gilt es den Mitnahmeeffekt von Tesla früh zu kapitalisieren. Erlös unbedingt außerhalb des Euro zwischenparken! Anlage in polnische Zloty besonders empfehlenswert, da die Währung steigt, sobald Tesla die Werksschließung offiziell verkündet. Nach dem automatischen Kurseinbruch sollte man wieder “all in” gehen (wer unversteuertes in der Schweiz hat, kann zusätzlich etwas hebeln!). Risiko: Zusammenbruch Tesla eher gering. Absehbar, dass eine Produktion in Polen entsteht, die robust ein Investment rechtfertigt. Sollte es keine polnische Produktionsstätte geben, holt man die Polen (teures Humankapital) in ein anderes Werk, ohne das dem Aktienbesitzer Verluste entstehen. Ab dem Zeitpunkt ist der Börsenkurs unwichtig, da regelmäßige Dividenden ausgeschüttet werden. Satire. @Fritz Kolb, Ich lach mit.

Michael Sachs / 13.01.2020

Das die in Polen inserieren ist klar die Kosten pro STD. vermutlich die Hälfte, das die mit dauernder Anfahrt die Umwelt verstinken interessiert Tesla kein bisschen, der Laden hat bisher nur Minus gemacht. Ich habe mich mal bei Mercedes umgesehen, wenn die aufdrehen hat Tesla nicht mehr viel zu lachen. Aus meiner Sicht sind diese ganzen eAutos Quatsch, ob Tesla sehr lange überlebt ist zu bezweifeln, die Elite die zuviel Geld hat u. eigene Garage o.k. aber es wird niemals so weit kommen das diese Autos mit erneuerbarer Energie alleine geladen werden können dafür müßte der Ausbau verzehnfacht werden u. ganz Deutschland mit diesen Spargeln zugebaut werden, Windflauten nicht eingerechnet u. wenn der Strom aus Kohle kommt was soll dann daraus noch CO2 einsparen, das Gift ist ja nicht das CO2 sondern das NOx. Ein neuer Mercedes E220 mit null NOx Emission kostet ca. 50000€ ein Tesla genau das Doppelte von der Umweltschweinerei bei der Batterieerzeugung ganz zu schweigen. Der Mercedes braucht 5-7 Liter Diesel u. hat je nachdem 200-300 PS reicht das nicht u. vor allem der fährt mit einem Tank glatt 800Km, egal ob Winter Kälte Schnee, ja spinn ich denn.

Dr. Joachim Lucas / 13.01.2020

Und dann wird das Ganze noch vom deutschen Steuerzahler subventioniert. Diese Subventionen fließen in ein untaugliches Produkt für spinnerte US-Schauspieler und in eine Firma, die noch nie einen Dollar verdient hat. Aber von Show und Marketing versteht Musk was. Da kommen die tumben Ökomichels nicht mit.

Karsten Dörre / 13.01.2020

In einem irrt Herr Letsch. In Deutschland herrscht Fachkräftemangel und kaum Bereitschaft zur Schichtarbeit bei Naturdeutschen. Polen hat seit einigen Jahren Erfahrung im Bau von Elektro-Kfz (FSE 01). Tesla versucht lediglich Spezialisten aus Polen abzuwerben (Fiat). Deutsche Spezialisten sind irgendwo hinter dem Horizont.

Fritz kolb / 13.01.2020

Herr Letsch, Ihr „Schlussakkord“ im letzten Absatz ist sehr zutreffend und zeigt wieder einmal die ausgeprägte (sorry) Blödheit und Verblendung der Deutschen Politdarsteller. Denn genau so wird es geschehen. Wäre ich Pole, würde ich mich vor Lachen darüber wegwerfen, für mich als Deutschen stellt das Szenario jeden Satiriker in den Schatten.

beat schaller / 13.01.2020

Vielleicht ist da doch etwas dran?? b.schaller

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