Johannes Eisleben / 12.04.2021 / 12:00 / Foto: Mini Misra / 33 / Seite ausdrucken

Wenn der Staat deinen Körper kontrolliert

Um „Corona zu bekämpfen”, wird unsere Wahrnehmung neu geprägt, unser Verhalten beobachtet, werden unsere Bewegungen überwacht und unsere Körper der staatlichen Kontrolle unterworfen. Dabei wissen inzwischen alle Verantwortlichen, dass SARS-CoV-2 ein Erreger von Infektionen ist, dessen Letalität deutlich geringer als die von Influenza 2017/18 ist. Also geht es bei den Maßnahmen, die wir erdulden müssen, vielleicht gar nicht mehr um Gesundheitsschutz? Fakt ist: Wir erleben die Durchsetzung einer totalen Kontrolle der Bevölkerung. Es entspricht einer usurpatorischen Revolution im Sinne Benjamin Constants (“De l’esprit de conquête et de l’usurpation”). Wie erfolgt diese Kontrolle?

  1. Kontrolle der Wahrnehmung
  2. Kontrolle der Bewegungen und Handlungen
  3. Kontrolle des Körpers

Die Kontrolle der Wahrnehmung erfolgt über eine Propaganda-Maschinerie, wie wir sie in Westdeutschland seit den 1940er Jahren nicht mehr erlebt haben. Details hat Claudio Casula jüngst zusammengestellt. Dabei wird gerne psychologisch extrem wirksames Bild- und Tonmaterial eingesetzt, dessen Wirkung sich nur wenige entziehen können, wie Norbert Bolz gezeigt hat.

Die Kontrolle der Bewegungen und Handlungen erfolgt über Melde- und Ortungsanwendungen auf den Smartphones, aber auch durch Kontrolle der Inhalte, die Menschen im Internet, vor allem auf Social Media, hinterlassen. Wer dabei vom propagierten Konsens abweicht, riskiert öffentliche Verleumdung und in manchen Berufen auch den Entzug der Möglichkeit zum Broterwerb.

Wie die Kontrolle erfolgt

Die Kontrolle des Körpers erfolgt über Massentests und „Impfungen”. Beide sind medizinisch fragwürdig: Die Tests weisen lediglich die Präsenz von Viruspartikeln im Rachen nach, was ohne das Vorliegen von Symptomen völlig bedeutungslos ist. Die Impfung schützt nicht vor schweren Krankheitsverläufen oder Tod, sie reduziert wahrscheinlich auch nur geringfügig die Kontagiosität im Infektionsfall, hat aber ein viel schlechteres Risikoprofil als alle anderen zugelassenen Impfstoffe.

Schon heute werden Bewegungs- und Handlungskontrollen eingeführt, bei denen unser Handlungsspielraum und der Schulbesuch von Kindern von Testergebnissen abhängig gemacht wird. Dabei werden demütigende Eingriffe in die Privatsphäre vorgenommen. Bald wird auch der Impfpass kommen, der Zugang zur Öffentlichkeit oder zu Transportmitteln vom „Impfstatus” abhängig machen soll. Selbst ohne formale Impfpflicht wird so ein sehr schwerwiegender indirekter Druck aufgebaut, sich die immunogenen Substanzen spritzen zu lassen, die "Impfstoffe" genannt werden.

Foucault hatte leider recht

Die Methoden der Usurpation, derer man sich heute bedient, hat Jeremy Bentham vor fast 200 Jahren bereits als Macht- und Kontrollverfahren definiert: Zur Durchsetzung des maximalen Nutzens der Gesellschaft soll der Staat die Kontrolle erhalten über Bewegung, Wahrnehmung und Körper aller Menschen mit Hilfe von Konditionierung durch Belohnung und Strafen – das ist sein Panopticum.

Max Weber beschreibt die Internalisierung der Macht durch die Individuen, das „stahlharte Gehäuse der Hörigkeit”, das entsteht, wenn Menschen sich mit der Macht, die über sie ausgeübt wird, freiwillig identifizieren und deren Maximen internalisieren und sich selbst kontrollieren. So entsteht der Typus Diederich Heßling, wie ihn Heinrich Mann in „Der Untertan” beschreibt. Ein totaler Staat ist darauf angewiesen, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen sich selbst in die Hörigkeit begibt. Anders sind die Massen nicht zu kontrollieren. Freie, mündige Bürger kann der totale Staat nicht gebrauchen.

Heinrich Popitz zählt vier Arten der Macht: Aktionsmacht (nackte Gewalt), instrumentelle Macht (langfristig steuernde Macht durch Sanktionen und Belohnungen), autoritative Macht (Hörigkeit, Identifikation des Untertanen mit der Macht) und datensetzende Macht (Macht über Infrastruktur). Michel Foucault hat das Machtproblem aus neomarxistisch-dekonstruktivistischer Perspektive in „Surveiller et punir” Anfang der 1970er Jahre noch einmal zusammengefasst: „Dass Strafen im Allgemeinen und Gefängnisse im Besonderen für eine politische Technologie zur Macht über den Körper charakteristisch sind, das hat mich weniger die Vergangenheit gelehrt als vielmehr die Gegenwart.” (aus der Einleitung, Übers. des Autors).

Aber jetzt sehen wir, dass Foucault zwar inhaltlich (teilweise) richtig, in seiner zeitlichen Einordnung dieser Phänomene aber falsch lag. Denn erst heute erleben wir, wie die Realisierung der Bentham’schen Prinzipien, die bisher immer nur auf Lager und Gefängnisse beschränkt war, im Westen zum ersten Mal auf die ganze Gesellschaft angewendet werden. Bis vor kurzem wurden die Machtprinzipien, die Heinrich Popitz beschreibt, nur in Gefängnissen gleichzeitig vollständig angewendet. Ihr kombinierter Einsatz mit direkter Beherrschung des Körpers jedes Menschen der ganzen Gesellschaft durch eine allmächtige Bürokratie, wie Foucault sie beschreibt, ist im Westen neu und wurde bisher nur in Konzentrationslagern und Gulags erprobt. Es ist neu, sie auf alle Menschen der Gesellschaft anzuwenden: Das haben noch nicht einmal die totalitären Regimes Europas zwischen 1930 und 1950 geschafft.

Foto: Mini MIsra

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Leserpost

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Fred Burig / 12.04.2021

@B. Dietrich: Oh, da ist aber jemand über seinen eigenen “Mut” erschrocken. Wenn ihnen ihre “Lebensweise” gut tut, dann ist doch alles bestens. Für mich klingt das zwar eher nach unbeabsichtigtem “Ausstieg” oder “Resignation”. Um so toller, dass sie hier mit dabei sind! MfG

Johannes Schuster / 12.04.2021

Stressbedingt unrichtiger Halbsatz: “Könnte auch ich schreiben, aber ich bin unfein, weiß und ungewaschen, darum fragt mich keiner….. (schmoll in Dur und Moll…. Ende…..).”, Bitte zur Korrektur abdrucken, lieben Dank und viele Blumen. Soviel zum Thema staatlicher Verdummseuchung im eigenen Dachstuhl. Ich habe hier jeden Tag mit irgend einem imbezilen Zustand zu tun, ich vergesse dann die Worte, die ich dachte auch aufzuschreiben. Versuchen sie in einer Station von destruktiven Affektgestörten mal ein Lego Haus 24 Stunden am Leben zu erhalten….. Und dann die eigene Zwangsstörung auf einen halbwegs erträglichen Zustand äquilibrieren zu wollen. Das ist so, als wollte ein Operationsverstärker mit einer falschen Spiegelspannung auf einen gescheiten Verstärkungswert kommen. Soll ich mich jetzt nackt ausziehen, auf die Straße stellen und “Corona - Jolla Jolla” schreien und dabei vor einer Merkel - Wachsfigur (man muß nur einen Konsonanten im Wort Wachs ändern, um es schweinisch werden zu lassen) Dovotismen zur Eruption bringen ? Und apropos: Hat hier schon jemand den Betrag von Florian Homm gesehen, wo es um die Züchtung eines Supervirus mittels Impfung mit Halbgenomen geht, hot stuff for no summer.

Rolf Rüdiger / 12.04.2021

Wie heißt es, Schnepfe ich hör dich trapsen. Aber Träume sind immer übertrieben. Vor kurzem hatte ich einen Albtraum, wo die Antifa mit Coronamasken am Oberarm und im roten Merkelkostüm aufmarschierte und laut die Internationale sang. Die Marschierenden trugen allesamt riesige Spritzen wie Maschinengewehre quer über der Brust. Und ganz vorne beim Zug wurde dann ein Plakat mit der Aufschrift:“wer damals für den Adolf war, wählt Angela in diesem Jahr” ausgehüllt.

Heiko Stadler / 12.04.2021

@B. Dietrich: Sie machen fast alles richtig, aber bezahlen Sie auch ausschließlich bar? Die schlimmste Verstoß gegen den Datenschutz wäre die Bargeldabschaffung, wenn das Regime überwachen kann, wer welcher Partei und welchem freien Medium Geld überweist, wer wann Viagra kauft oder wer Kunde beim ältesten Gewerbe ist.

Johannes Schuster / 12.04.2021

Kennt jemand den Film “Brazil”, wenn nicht, sollte Achgut über ihn mal einen Artikel schreiben. Könnte auch ich schreiben, aber ich bin unfein, weiß und ungewaschen, darum tut das ja keiner….. (schmoll in Dur und Moll…. Ende…..). Spaß und Kunstform beiseite: Ich weiß nicht, was der Mensch im Schädel für eine Krankheit hat, ein BIOS - Fehler, daß er immer destruktiv reagiert. Warum tut man für ein Gefühl der Macht mehr, als für die egozentrische Ökonomie notwendig wäre ? Was brauche ich: Einen geilen Tag, guten Sex, Essen und etwas, was mich erträgt, einen übergeordneten Zustand: Also reicht ein Schwimmbad, eine Pommes und Sonnenschein aus um zufrieden sein zu können…. selbst ein ökonomischer Egoismus ist ja nicht schädlich per se. ABER warum üben Leute Macht aus, um einen Zustand zu errichten, der sie und alles um sie herum unglücklich machen muß ? Defekte ! Wir werden regiert von Leuten, die allesamt frühkindliche Defizite haben und sie heute in einem Petersdom an Psychotik austragen. Die Frage bleibt: Warum wählen Menschen objektiv gestörte Leute ? Warum will der Mensch, im Gegensatz um Tier seine Zerstörung ? Ich stütze mich auf die Wissenschaftlichen Arbeiten von Thalis von Nichwiss. Wer sich stütz wird fallen, wenn die Stütze bricht, also stelle ich die Frage noch einmal: Warum ist der Mensch destruktiv ? Ich behaupte, anders als von Nichwiss: Daß die menschliche Frau ein Liebeproblem hat und daher selber kalt ist und das die Kinder prägt, aber warum eine Schimpansin ihr Kind mehr liebt als eine Frau Dr. Unrat- Wabbelheim, das ist ein spannendes Feld.

B. Dietrich / 12.04.2021

Mich kennen weder Facebook, Instagramm, Telegramm, WhatsApp und Co. Selbst weitergehende Googlesuchen erfolgen über anonyme DNS-Server und VPN. Ich habe keine Kontrollapps auf meinem Smartphone, welches durch ‘Rooting’ von allen verdächtigen Apps befreit ist und welches normalerweise komplett abgeschaltet sein Dasein fristet und lediglich für Notfälle vorrätig gehalten wird. Ich benutze keine öffentlichen Verkehrsmittel und mein 16 Jahre altes, komplett elektronikfreies Fahrzeug hält hoffentlich meine letzten Lebensjahre noch durch. Ich tue mich nicht durch aufrührerische Reden in der Öffentlichkeit hervor und begrenze durch weitgehenden Aufenthalt in meinen geschlossenen vier Wänden möglichst jeden Kontakt zu meinen ‘Mitmenschen’ auf das Allernötigste. Meine Wohnung verlasse ich fast ausschließlich nur für notwendige Einkäufe. Mein Hausarzt würde mich auf der Straße nicht erkennen, ich habe mich bisher noch jedem Test entzogen und eine Covid-Impfnadel wird sich mir nur unter Anwendung von brachialer Gewalt nähern können (bei einem durchaus vorhandenen Impfschutz gegen alle denkbaren – und sinnvoll beimpfbaren! – Infektionskrankheiten). +++ Habe ich mich also bisher fast allen (mir) nur denkbaren Kontrollmechanismen entzogen, kann ich als trotzdem noch kritischer Zeitgenosse nicht umhin, gelegentlich meinen Überzeugungen per Leserbrief (z.B. an AchGut) Ausdruck zu verleihen. Gewohnt,  mit offenem Visier und unter Nennung meines Klarnamens für meine Meinungen einzustehen, stellt sich mir aber mittlerweile folgende Frage: Wie sicher kann ich sein, dass nicht eines Morgens um vier Uhr maskierte Männer*innen vor meiner Haustür stehen und mich ins Lager abführen, weil bei der Beschlagnahmung der AchGut-Computer meine Email-Adresse den Weg zu meiner unangepaßten, nonkonformistischen Person gewiesen hat?

Klaus Klinner / 12.04.2021

Ich gebe zu, wenn ich Ihren Text lese und die gedankliche Stringenz sehe, kann schon der Verdacht der “großen Verschwörung” aufkommen. Allerdings tue ich mich mit dieser Schlussfolgerung schwer. Nicht etwa, weil ich dies für prinzipiell nicht möglich erachten würde. Das Leben hat mich gelehrt, fast alles was denkbar ist, ist auch möglich. Nur, ich vermute, eine “Kraft”, die zu solch hochkomplexem Tun fähig wäre, würde es intelligent anfangen. Und von Intelligenz ist das Corona-Management gar weit entfernt.

Hans Reinhardt / 12.04.2021

Hier fehlt der entscheidende Satz: Der Untertan muss bereitwillig mitspielen. Das Gegenteil von Macht ist nicht Ohnmacht, sondern Dummheit. 83 Millionen Bürger können nicht zu 90% ohnmächtig sein, wohl aber einfach nur dumm. Das weiß das Regime ganz genau und tut deshalb alles, um die tragende Säule seiner Macht, die Dummheit der Massen, mit allen Mitteln zu stärken. Und im Gegensatz zu Ihnen bin ich der Überzeugung, dass nichts einfacher ist, als sich der Propaganda-Maschinerie zu entziehen: konsequente Medienabstinenz kostet nichts und tut nicht weh. Mach ich seit Jahren und was soll ich sagen: Mir fehlt nichts.

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