Stefan Frank / 02.01.2024 / 06:00 / Foto: IMago / 75 / Seite ausdrucken

Wenn der Emir kommt, steht die Deutschland GmbH stramm

Katar könnte bei deutschen Vorbildkonzernen nie Zulieferer oder Kantinenbetreiber werden, deren "Code of Conduct" wäre eine unüberwindbare Hürde. Ganz oben als Eigentümer ist man aber sehr wohl willkommen – Terrorfinanzierung, Zwangsarbeit, Meinungsfreiheit hin oder her. Wenn der Emir kommt, machen unsere woken Eliten vor der Steinzeit Männchen.

Geht es nach Tamim bin Hamad Al-Thani, dem Herrscher des Emirats Katar, dann braucht die Welt zwei Dinge: den Islam und Katar. Den Islam – aus seiner Sicht die „Religion des Friedens“ – für das Seelenheil, Katar für alles andere: als Erdgaslieferanten, Marktplatz, Bank, Fußballstadion, Makler, Eliteuniversität, Ökopionier (die Fußball-WM 2022 in Katar war so klimaneutral wie eine Fata Morgana) und Veranstalter von Formel-1-Rennen – die Liste wird täglich länger.

Die USA unterhalten einen CENTCOM-Militärstützpunkt in Katar, während die afghanischen Talibanführer dort im Exil waren, ehe sie im Sommer 2021 wieder die Kontrolle am Hindukusch übernahmen.

Hamad Al-Thani wurde im Alter von 33 Jahren Emir von Katar, nachdem sein Vater, Scheich Hamad bin Khalifa Al-Thani, im Juni 2013 abgedankt hatte. Katar gilt als das reichste Land der Welt, wovon die meisten seiner Einwohner aber nichts haben. Die 400.000 Inhaber der katarischen Staatsbürgerschaft führen ein Leben in Reichtum, die drei Millionen Gastarbeiter leben hingegen unter teilweise sklavereiähnlichen Bedingungen und können jederzeit abgeschoben werden. Das ist der Grund, warum sich das Herrscherhaus während des „arabischen Frühlings“ 2011 keine Sorgen über einen etwaigen Umsturz zu machen brauchte: Wer sollte in Katar Revolution machen wollen?

Brandstifter und Feuerwehr

Weil zu Hause nichts anbrennen kann, konnte Katar es sich erlauben, im Ausland als Brandstifter aufzutreten und den „revolutionären“ Islam zu unterstützen: die Taliban in Afghanistan, ihre bewaffnete Gesinnungsgenossen in Syrien oder Organisationen wie die Muslimbruderschaft und deren palästinensischen Zweig, die Hamas. Gleichzeitig bietet sich das Emirat dem Westen immer wieder als „Vermittler“ zu den Terrororganisationen an. Klar: Es ist ja vom katarischen Außenministerium nur ein kurzer Fußweg in die Hotelsuites der Terrorfürsten. Übrigens besitzt Katar zahlreiche Luxushotels in aller Herren Länder, darunter das Ritz in London.

Auch Katars ideologischer Einfluss in der ganzen Welt ist beachtlich: Von Katar sendet Al-Jazeera, der meistgesehene Satellitenfernsehsender der arabischen Welt, die Propaganda der Muslimbruderschaft in zig Millionen muslimische Haushalte weltweit. Der 2022 verstorbene Scheich Jussuf al-Qaradawi, der durch seine Bücher und seine Sendung auf Al-Jazeera bekannte Prediger der Muslimbruderschaft, sagte in einer seiner Predigten auf Al-Jazeera:

„Im Lauf der Menschheitsgeschichte hat Allah das (jüdische) Volk wegen seiner Verkommenheit gestraft. Die letzte Strafe wurde von Hitler vollzogen. Durch all die Dinge, die er ihnen angetan hat – selbst wenn er diese Angelegenheit übertrieben hat –, gelang es ihm, sie auf ihren Platz zu verweisen. Das war ihre göttliche Bestrafung. So Gott will, wird sie das nächste Mal durch die Hand der Gläubigen erfolgen.

Als die von Katar unterstützte Hamas am 7. Oktober Israelis ermordete, vergewaltigte, verstümmelte, folterte und entführte, veröffentlichte Katar eine Erklärung, wonach für alle Gewalt Israel die Schuld trage.

Katars Elfenbeintürme

Vor allem in den USA und Großbritannien ist Katar ein großer Sponsor von Eliteuniversitäten. Viele von ihnen unterhalten sogar Hochschulen in dem Emirat. Man kann also an der Harvard-, der Cornell- oder der Georgetown-University studieren, ohne das Emirat verlassen zu müssen. „Katar kauft die Ivy League, zusammen mit jedem anderen institutionellen Schnickschnack, den es in Amerika gibt, von der Brookings Institution über die Zeitschrift Foreign Policy bis hin zur NHL und der NBA“, resümierte kürzlich ein Autor des amerikanischen Tablet-Magazins in einem Beitrag mit dem Titel: „Was Yale mit der Hamas gemein hat“.

Als Käufer tritt die staatliche Qatar Investment Authority (QIA) auf, die Hunderte Milliarden US-Dollar verwaltet, die zum großen Teil aus dem Erdgasgeschäft stammen. In Deutschland hat sich die QIA an etlichen traditionsreichen Großkonzernen beteiligt, die man in den 1990er Jahren mit dem Begriff „Deutschland AG“ in Verbindung gebracht hätte. Der Terminus bezeichnete die damals für Deutschlands Großkonzerne typische gegenseitige Kapitalverflechtung, bei der vor allem Großbanken und Versicherer, aber auch ehemalige Staatsunternehmen wie RWE, VEBA oder Preussag Anteilseigner an zahlreichen deutschen Unternehmen waren. Die Deutsche Bank und die Allianz lösten ihre meisten Unternehmensbeteiligungen auf, nachdem der Aktienverkauf unter der Regierung Schröder steuerfrei wurde. Und hier kommt der neue Miteigentümer: Katar. Das Emirat erwarb in den letzten Jahren in Deutschland u.a. Anteile an der Deutschen Bank, Volkswagen, Porsche, Hapag-Lloyd und RWE. Die Süddeutsche Zeitung beziffert die Höhe der Investitionen auf 25 Milliarden Euro.

Katar besitzt mit 10,8 Prozent nur etwas weniger Aktienanteile an VW als das Land Niedersachsen mit 11,8 Prozent. „Gemessen am VW-Verhaltenskodex für Geschäftspartner dürfte der Konzern mit dem Hamas-Finanzierer gar nichts zu tun haben“, kommentierte der Autor Martin Seiwert im Oktober in einem sehr gut recherchierten Beitrag der Wirtschaftswoche und belegte detailliert, wie Katar gegen die VW-Regeln in puncto „Klima“, „Zwangsarbeit“, „Körperliche Unversehrtheit“, „Meinungsfreiheit“, „Diskriminierung“ und „Terrorfinanzierung“ verstößt. Seiwert: 

„Zulieferer oder Kantinenbetreiber würde Katar bei Volkswagen wohl nie werden. Der Code of Conduct wäre eine unüberwindbare Hürde. Dass das Land dagegen Geschäftspartner auf viel höherer Ebene sein kann, begründet Volkswagen damit, dass man sich seine Aktionäre nicht aussuchen könne.“

Das stimme in diesem bestimmten Fall aber nicht, sagt Seiwert: 

„Denn Volkswagen, Porsche und das Land Niedersachsen haben sich Katar sehr wohl ausgesucht. Als Porsche sich bei der versuchten VW-Übernahme 2009 mit Optionen verzockte und kurz vor der Pleite stand, half Katar aus und stieg beim dann fusionierten VW-Porsche-Konzern ein.“

Angebahnt wurde der Deal vom damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten und späteren Bundespräsidenten Christian Wulff. Im Interview mit der WirtschaftsWoche verkündete er 2009: „Das Land Niedersachsen hat politische Gespräche mit Katar geführt. Katar ist gewillt, in den integrierten Konzern einzusteigen.“ Und: „Die Katarer helfen jetzt Porsche bei der Optionenproblematik.“ Porsche, VW und das Land Niedersachsen stehen also in der Schuld der Kataris, die damals halfen, eine Kapitalmarktkrise rund um VW zu beenden, von der man nicht weiß, wie sie sonst ausgegangen wäre: Ein Bankrott Porsches hätte auch für VW gravierende Folgen gehabt, so viel ist sicher. Der derzeitige niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil lobt Katar als „seriösen Geschäftspartner“, auch wenn dieser eben „ein völlig anderes Wertesystem“ habe.

Ein problematischer Investor

„Katar ist aus unserer Sicht ein sehr problematischer Investor“, sagt Hans-Jakob Schindler, Senior Director des Counter Extremism Project (CEP) in Berlin, im Gespräch mit Achgut. Das Counter Extremism Project (CEP) ist eine internationale Organisation, die das erklärte Ziel verfolgt, der „Bedrohung durch extremistische Ideologien entgegenzuwirken und pluralistisch-demokratische Kräfte zu stärken“. Seit vielen Jahren dokumentiert das CEP die Verbindungen des Emirats zum islamischen Terrorismus.

Schindler weist darauf hin, dass Katar seit 2012 die drei Hamas-Führer Ismail Haniyeh, Mousa Abu Marzook und Khaled Mashal beherbergt. „Auch nach dem 7. Oktober hat Katar keinerlei Anstalten gemacht, deren Aktivitäten in irgendeiner Weise zu beschränken.“ Sie seien u.a. nach Russland und in den Iran gereist und hätten auf Al-Jazeera Arabic ihre Propaganda verbreiten können. „Nach dem pogromartigen Terroranschlag auf Israel wäre das Mindeste, was zu erwarten gewesen wäre, dass Katar die Hamas entweder rauswirft oder ihre Aktivitäten einschränkt. Das ist nicht passiert.“ 

Katar habe eine lange Geschichte der Unterstützung von Terrorismus, so Schindler. „Yusuf al-Qaradawi, der religiöse Führer der Muslimbruderschaft, konnte über Al-Jazeera seine judenfeindlichen Reden ausstrahlen und von Katar aus Geld sammeln.“ In Syrien habe Katar erlaubt, dass aus dem Emirat Gelder an islamistisch-terroristische Gruppen wie die al-Nusra-Front geflossen sind. Die al-Nusra-Front heißt heute Haiʾat Tahrir asch-Scham. „Deren Führer, Abu Muhammad al-Dschaulani, ist ebenfalls häufiger Gast bei Al-Jazeera“, so Schindler. Ein paar Jahre davor sei Al-Jazeera „der bevorzugte Kanal von Al-Qaeda“ gewesen. Al-Qaeda habe auch Geld aus Katar erhalten. Schindler:

„Irgendwie schafft es dieses kleine Emirat immer wieder, der beste Freund jener Organisationen und Personen zu sein, die uns gern alle umbringen wollen. In der Masse ist das einfach nicht mehr auszuhalten.“ 

Aufgrund von Katars Rolle als Vermittler zwischen Israel und der Hamas zur Freilassung der israelischen Geiseln gebe es derzeit kaum öffentliche Kritik an Katar, glaubt Schindler. Das könne über die engen Verbindungen zum islamischen Terrorismus aber nicht hinwegtäuschen. „Da stellt sich die Frage, ob es sehr glücklich ist, wenn ein deutscher Konzern ausgerechnet Katar als Miteigentümer hat.“

„Wenn dem Emir was nicht passt…“

In einem Artikel, der im Dezember 2022 im Focus erschien, wurde Katar über den grünen Klee gelobt. Als Experten zu dieser ethisch wichtigen Frage befragte der Focus-Autor ausgerechnet einen anderen Focus-Autor, Matthias Brüggmann, den er als „Katar-Kenner“ vorstellte. Brüggmann hat ein Buch über Katar geschrieben und kann bescheinigen, dass das Emirat ein „verlässlicher Langzeitinvestor für deutsche Unternehmen“ sei. Es gehe Katar um „Sicherheit“, glaubt er: 

„Investiert das Land in deutsche, europäische und weltweite Unternehmen, können es Regierungen in Paris, London oder Washington nicht unkommentiert lassen, wenn seine Nachbarn es angreifen.

Zwar gibt es keine Anzeichen, dass ein solcher Angriff droht, doch geht aus dieser Aussage indirekt hervor, dass mit den Investitionen Katars durchaus Einfluss auf ausländische Regierungen verbunden ist. Der Focus-Autor euphorisch:

„Dass davon auch die Bundesrepublik profitiert, zeigt das Beispiel RWE: Der Essener Energiekonzern kaufte mit dem Geld aus dem Emirat das Unternehmen Con Edison Clean Energy Businesses, einen der größten Produzenten von Solar- und Windenergie in den USA. Dadurch wandelt es sich schneller zum Produzenten erneuerbarer Energien als vorher geplant.“

Der Autor tut so, als könne ein Konzern wie RWE sich Kapital nicht auch aus anderer Quelle beschaffen als ausgerechnet aus Katar. Das zeigt, dass es schon jetzt zumindest ein Gefühl der Abhängigkeit gibt – eine Art psychische Abhängigkeit von der Droge Katar.

Das Emirat ist als vermeintlicher Wohltäter allgegenwärtig. Verlage schätzen sich glücklich, wenn Qatar Airways oder Katars Tourismusbehörde eine ganzseitige Anzeige kaufen, die viel Geld einbringt. Während seiner Übertragungen von der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar sendete das ZDF Werbung für Qatar Airways. Die staatliche Airline war auch jahrelang Sponsor des FC Bayern München – bis der Emir keine Lust mehr hatte und ausstieg. Thomas Kistner, ein Journalist der Süddeutschen Zeitung, hatte dazu in einem Beitrag des Deutschlandfunks eine interessante Spekulation über die Hintergründe: „Auch Bayern-Spieler hatten bei der WM mit zugehaltenem Mund gegen die Zustände in Katar protestiert“, sagt er. Das könnte zum Ausstieg Katars beim FC Bayern geführt haben, meint Kistner: „Am Ende schaut der Emir drauf. Wenn dem was nicht passt, dann ist die Sache kurzerhand mit einem Federstrich erledigt.“ Das könnte also auch anderen deutschen Unternehmen drohen. Wenn dem Emir mal was nicht passt.

Katar sammelt deutsche Polit-Oldtimer

FC Bayern nützte es auch nichts, dass der Verein noch im Juli 2022 eine live im Internet übertragene Werbeveranstaltung für Katar unter Leitung von Christoph Heusgen, dem Vorsitzenden der Münchener Sicherheitskonferenz, veranstaltet hatte, auf der Heusgen „die von der katarischen Regierung in den letzten Jahren zur Verbesserung der Arbeits-und Lebensbedingungen der zahlreichen ausländischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ergriffenen Maßnahmen“ gelobt hatte. Eben jener Heusgen, der nach den Massakern an israelischen Männern, Frauen, Kindern und Babys, die die von Katar finanzierte Hamas am 7. Oktober verübt hatte, ungerührt von der „Hamas-Aktion“ gesprochen hatte. Und der US-Präsident Donald Trump einst vor der UNO ausgelacht hatte, als dieser vor der Abhängigkeit Deutschlands von russischem Erdgas gewarnt hatte.

Angekündigt war die Veranstaltung, an der auch  der frühere SPD-Vorsitzende und Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) teilnahm, als „runder Tisch“ über die Lage der Menschenrechte in Katar. Dank Heusgen und Gabriel aber sei daraus schnell eine „langatmige Werbeveranstaltung“ für Katar geworden, schrieben die Autoren Matthew Karnitschnig und Gabriel Rinaldi in einem Beitrag mit dem Titel „Qatar’s German Empire“, der im Januar 2023 auf der amerikanischen Website Politico erschien. Das Event war „vollgestopft mit aalglatten Diagrammen über die angeblich erstaunlichen Fortschritte, die das Land in den letzten Jahren im Bereich der Menschenrechte gemacht hat, und die wichtige Rolle, die es im Weltgeschehen spiele“, so die Politico-Autoren. Ihre Einschätzung:

„Auch wenn die Investitionen in finanzieller Hinsicht zu wünschen übrig lassen“, „hat sich Katar durch seine Beteiligung an der deutschen Wirtschaft Freunde in den höchsten Korridoren der Macht gemacht.“

Der prominenteste dieser Verbündeten in Deutschland sei Sigmar Gabriel. „Als Wirtschaftsminister von 2013 bis 2017 pflegte er die Beziehungen zu Katar und flog 2015 mit einem Flugzeug voller Wirtschaftsvertreter dorthin.“ 2020, zwei Jahre nach seinem Ausscheiden aus der Regierung, wurde Gabriel auf Geheiß Katars Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Bank. „An seiner Erfahrung in der Finanzwelt lag es kaum, dass Sigmar Gabriel Aufseher bei der Deutschen Bank wird“, berichtete der Spiegel seinerzeit. „Wichtiger sind die Kontakte des Ex-Politikers – und der große Einfluss des Emirats Katar auf den Konzern.“

Gabriel kämpfte fortan für das gute Image der Erdgasprinzen; schließlich, so der wundersame Gabriel, sei Deutschland ja, was die Behandlung von Gastarbeitern und Schwulen betreffe, kaum besser als Katar. In Gabriels eigenen Worten:

„Die deutsche Arroganz gegenüber Qatar ist „zum Ko…“! Wie vergesslich sind wir eigentlich? Homosexualität war bis 1994 in D strafbar. Meine Mutter brauchte noch die Erlaubnis des Ehemanns, um zu arbeiten. ‚Gastarbeiter‘ haben wir beschissen behandelt und miserabel untergebracht.“

Gabriel illustriert die Redensart: „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.“ Kaum jemand in Deutschland zeigte Verständnis für Gabriels eigentümliche Weltsicht, weder die Rechten noch die Linken. Einer aber schon: Der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer verteidigte Gabriel und wandte sich gegen eine angebliche „Von-oben-herab-Kritik“ an Katars Herrschern. Wie Politico schreibt, hätten weder Gabriel noch Fischer auf eine Anfrage geantwortet, welche geschäftlichen Beziehungen sie zu Katar pflegen. Gabriel habe geschrieben, dass er als „Privatmann“ niemandem Rechenschaft schuldig sei; Fischer habe gar nicht geantwortet.

 

Stefan Frank, geboren 1976, ist unabhängiger Publizist und schreibt u.a. für Audiatur online, die Jüdische Rundschau und MENA Watch. Buchveröffentlichungen: Die Weltvernichtungsmaschine. Vom Kreditboom zur Wirtschaftskrise (2009); Kreditinferno. Ewige Schuldenkrise und monetäres Chaos (2012).

Foto: Imago

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Leserpost

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Peter Krämer / 02.01.2024

Öl und Gas stinken wohl für die Mächtigen, aber Geld nicht. Nur der Normalbürgher soll darauf achten, ob seine Turnschuhe nachhaltig produziert worden sind.

gerhard giesemann / 02.01.2024

Das nennt man wohl “Realpolitik”.

Klaus Keller / 02.01.2024

Zu Porsche, VW und Katar. Nachdem die Übernahme der Stammaktien der VW AG durch die PAH (hält Unternehmensanteile) am VW-Gesetz scheiterte führte die PAH eine Kapitalerhöhung durch in der Katar PAH Stammaktien erhielt. Zu einem späteren Zeitpunkt verkaufte die PAH, die nicht börsennotierte Porsche AG (baut Autos) an den VW-Konzern. Mit diesem Geld konnte die PAH die Stammaktien der PAH, die bei Katar lagen, zurückkaufen. Die PAH hält heute 53% der Stammaktien der VW AG. Vor einem Jahr wurde die Porsche AG vom VW-Konzern an die Börse gebracht. Auf den Markt gelangten 25% der Vorzugsaktien. Die PAH kaufte dabei 25% der Stammaktien.  Finanziert wurde das von der PAH u.a. mit Hilfe einer Sonderausschüttung der VW AG. +++ Ich finde diese Details fast interessanter als die Tatsache das Katar von der Dummheit der Deutschen profitiert. Ich vermute die Leute aus Katar betrachten Deutschland wie eine Kuh die man melken kann. Dagegen ist nichts grundsätzliches Einzuwenden. Das machen andere auch. Seien es Staatsfonds wie jene in Norwegen oder Singapur oder Private wie Blackrock und andere. Das macht auch jeder Kleinaktionär. Man könnte das Prinzip auch Kapitalismus nennen.

Uwe Heinz / 02.01.2024

@Hubert Bauer: Wäre Deutschland ein stinkreiches mit Bodenschätzen gesegnetes Land, die uns die ganze Welt aus der Hand reißt, dann könnten wir auch wirkliche Fachkräfte ins Land locken, hervorragend bezahlen und die Drecksarbeit durch unterbezahlte Drittweltkräfte erledigen lassen (die bei der kleinsten Verfehlung hochkantig aus dem Land geworfen werden). Das rohstoffarme Deutschland wurde einmal durch Fleiß und Innovationskraft eine führende Industrienation, deren Produkte in aller Welt einen guten Namen hatten. Die Innovationskraft der arabischen Ölreiche (im Gegensatz zu Israel) ist dagegen höchst überschaubar. Sie dürfen mir das Gegenteil gern durch Nennung eines der zahlreichen arabischen Nobelpreisträger beweisen.

Armin Reichert / 02.01.2024

@Hubert Bauer In früheren Zeiten gelang es dem europäischen Adel oder den Großgrundbesitzern in den amerikanischen Südstaaten ja auch , Tausende von Fachkräften “anzuwerben”. Da hätten Sie sicher auch komfortabel Ihren Urlaub verbringen können.

Lars Bäcker / 02.01.2024

Und bei der nächsten UN-Resolution wird wieder brav gegen Israel gestimmt…

Hubert Bauer / 02.01.2024

Ich bin wahrlich kein Freund des Islam und der Araber. Aber Katar ist es gelungen 3 Mio ausländische Fachkräfte anzuwerben. Ich war zwar noch nie in Katar, aber die neu gebauten Häuser und der Service in den Hotels sollen hervorragend sein. Irgendeinen Grund muss es doch haben, warum leistungsfähige Ausländer lieber nach Katar als noch Deutschland gehen. Darüber sollten wir mal nachdenken.

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