wenn ich die Leserbriefe auf der Achse lesen, wenn ich Kommentare selbst im Spiegel lese, dann denke ich, wir sind gar nicht die Vereinzelten mit der seltsamen Meinung. Seit dem Herbst 2015 schreiben überall dort wo noch kommentiert werden kann, die Leute durchaus klug und nachvollziehbar gegen den Irrsinn an, aber irgendwie scheint der alte Kalauer “Der Klügere gibt nach, deshalb regieren die Dummen die Welt!” einfach wahr zu sein. Es ist die alte Nibelungentreue, wo die Protagonisten von Anfang an ahnen, später spüren, nach später wissen, es kann nur schief gehen und dennoch, obwohl es alle wissen, laufen sie dem Gunter hinterher, der seineseits wieder genau weiß es ist verkehrt und dennoch auf den Hagen von Tronje hört. Eine besondere Parallele bietet das Nibelungenlied auch, weil die eh schon starke Frau den noch stärkeren Mann, der sie gar nicht will, weil sie ihm viel zu emanzipiert ist, unbedingt haben will und genau deshalb bei dem Softie unter landet, aber genau damit gar nicht umgehen kann, und totunglücklich damit ist, auch hier drängen sich Vergleiche geradezu auf.
Ich wollte nur kurz auf einige Autoren hinweisen, die eine theoretische und philosophische Grundlage und damit eine Terminologie bieten, die in der Diskussion sehr nützlich sein kann (H.Broder hat diese ja schon vorbildlich reflektiert). Davon abgesehen darf man bei uns (noch) alles thematisieren. Allerdings muss man - wie bekannt - mit Konsequenzen rechen. Als ich gestern ein Aufsichtratsmitglied der ja eher konservativen GEMA darauf hinwies, dass ihre “Stellungnahmen” zur Rede von H.Broder vor der AFD Fraktion Hassreden gleichkommen - und zudem sexistisch und rassistisch sind - wurde natürlich versucht mir den Mund zu verbieten. Diese Reaktion stereotyp. Ich rate gerne dazu folgende Autoren im Blickfeld zu haben (leider vieles auf Englisch, da diese Diskussion in den USA schon wesentlich heftiger und länger geführt wird - und es wie Ben Shapiro auch hervorragende Debattenredner gibt). Ich empfehle: 1. Stephen Hicks zur Analyse des Postmodernismus und Neomarxismus als Grundlage linker Theorie (auch auf Youtube) 2. Jorden B.Peterson - einfach alles, Bücher und Youtube. Sehr wichtige und verständliche Vorlesungen an der Universität von Toronto, alles Online gestellt. 3. Stephen Crowder, Komiker, und seinen YT Channel LouderwithCorwder, der die Social Justice Warrior enttarnt 4. Ben Shapiro, Bücher und Youtube (Vorsicht - Suchtgefahr) 5. Dave Rubin etc. 6. Christine Hoff Sommers, eremitierte Professorin und Feministin, Debra Soh - ebenfalls Psychologin etc. Sie bieten tiefere und logisch, wissenschaftlich und statistisch fundierte Antworten auf die Fragen im Text, Herkunft und Bedeutung von Heimat etc, die bis in die archetypischen Dispositionen des Menschen gehen.
Verehrte Frau Schunke, liebe Achse-Redaktion, allein anhand der Zahl der Leserbriefe ist zu sehen, wie groß auch die seelische Not ist und wie bitter notwendig für das eigene Volk solche Medien und Foren, wie dieses hier sind. Dank und Anerkennung und bitte weitermachen!
Vor längerer Zeit schrieb ich zum gleichen Thema für die Achse meinen Text “Sag mir, wo die Freunde sind.” Das fragte ich mich damals tatsächlich, hatte ich doch geglaubt, in meinem Freundes- und Bekanntenkreis würde es ausschließlich intelligente Menschen geben, die frei von einer Neigung zu schlichtem Weltbild waren, einem Weltbild, in dem es nur Floskeln und oberflächliches Denken gibt. Auch waren die meisten der mir näher stehenden Mitmenschen weitgehend befreit von Gottesfurcht und sollten milde über die Angst anderer lächeln, dereinst im Woelkikuckucksheim auf einen glühenden Speer gesetzt zu werden, wenn sie nicht das letzte Hemd und die letzte Backe hingehalten hatten, also dem leuchtenden Vorbild der Kirchen folgten . - Ich habe mich damals gründlich geirrt, was den Geist der Meisten anging und blickte bei Gesprächen und Diskussionen erschrocken in einen Abgrund von Bessermenschlichkeit. Die pflegt, so habe ich damals gelernt, der säkulare Humanist noch biedermeierlicher als der Gläubische. - Nach einer gewissen Phase des Verstehenwollens - damals entstand der oben angesprochene Text - sah ich ein, dass ich froh darüber sein kann, diese Leute hinter mir gelassen zu haben. Man kann ein totes Pferd nun einmal nicht mit Heu füttern, und bessermenschliche Gutmenschen nicht mit Argumenten. Sollte der Eine und Andere von selber drauf kommen: fein. Wenn nicht: schade, aber für ihn. Ich habe keinen Ehrgeiz, Andere vor der kommenden Hölle auf Erden zu warnen. Das Predigen liegt mir nicht, auch wenn mir manche der Leute früher einmal wichtig gewesen sein mögen. Jeder kann seine Augen aufhalten und seinen Kopf, das sollte reichen, um ins Grübeln zu geraten über das, was auf uns zukommt. - Übrigens: Um die Jahreswende schwächelte ich kurz, da blätterte ich durch mein elektronisches Adressbuch und staunte über manchen Namen, und dann schrieb 22 Personen daraus einen Neujahrgruß. Niemand hat geantwortet.
Die kommenden Wahlen werden ein Stimmungsbild abgeben. Vielleicht ist das unsere letzte Gelegenheit. Gilt natürlich nur sofern sie nicht manipuliert werden. Aber auch das ist wohl im Deutschland des Jahres 2019 nicht mehr ausgeschlossen. Die schweigende und zum Schweigen gebrachte Mehrheit möge bitte entsprechend wählen. Zahlreich!
@Zornmüller: die Aussage, daß “Revolutionen ..von jungen Menschen…gemacht” werden, nicht von 50-60jährigen, war früher richtig. Heute wollen die “jungen”, daß alles so bleibt wie immer und sich niemand bewegt; eine Revolution findet statt im Weißen Haus durch einen 72-jährigen, der liebgewordene gutgeschmierte Strukturen und Mechanismen über den Haufen wirft und deshalb angefeindet wird.
@Zornmueller: Betreffs der Analyse zur Wahrscheinlichkeit einer Revolution haben Sie völlig recht und genau diese Schlussfolgerung war es, die mich zu meiner eigenen Konsequenz brachte: dieses Land zu verlassen. Aber eine Frage sei erlaubt: wann waren Sie das letzte Mal in Rumänien ? Sie sollten mal die Städte in Siebenbürgen (Hermannstadt, Kronstadt, Schäßburg) besuchen und dann nochmals über Ihre Bemerkung nachdenken :-)
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