Wie fühlt man sich, wenn alle, Familie, Freunde, Bekannte und Kollegen, deine nicht systemkonforme Meinung kennen, dich Anders- oder Selbstdenker aber trotzdem nicht ausschließen, weiterhin einladen, freundlich zu dir sind, dich sogar lieben? Man gibt dir zu verstehen, dass du gern diese Meinung haben darfst, sie aber bitte sehr für dich behalten mögest. Ergo wird bei Treffen nicht mehr diskutiert, man vermeidet “schwierige” Themen, ein fruchtbarer Gedankenaustausch findet nicht statt. Das hat zur Folge, dass man sein Gegenüber nicht mehr einschätzen kann, man weiß nichts über seine Information, seine Motivation, seine Gewissheiten und Überzeugungen oder seine Zweifel. Schleichend kommt uns so auf privater Ebene noch ein weiteres Kulturgut abhanden - die Streitkultur.
“Wie viel psychischen Druck auf jene, die den Laden hier am Laufen halten, verträgt eine Gesellschaft, bis der Unfriede sich endgültig Bahn bricht? Der Deutsche leidet lange und still. “ Hüte dich vor Sturm und Wind und Ossis, die in Rage sind ... Das ist schon länger meine Befürchtung. Perverserweise auch meine Hoffnung. https://www.youtube.com/watch?v=fHNU-_gfv1o
Der Deutsche leidet nicht, der Deutsche fühlt sich gut! Der Deutsche ist programmiert. Und wenn die zurechtgenudgte Menge bei den Wahlen nicht ausreicht, dann wird tüchtig betrogen. Die Öffis, und das wissen wir alle, berichten nur die Spitze des Eisberges, Nachrichten, die sich nicht mehr unter den Teppich kehren lassen. Die linke Übernahme erfolgt auf vielen Ebenen. Alte SED-Kader bringen Erfahrungen und ihre hinterfotzigen Strategien ein. Körperliches ( siehe Magnitz) und geistiges Leid erfahren nur Andersdenker in diesem Land , und die sind leider in der Minderheit. Leiden ist vielleicht auch die falsche Vokabel, denn bei so viel offensichtlicher Verblödung empfinde ich nur noch Mitleid und Verachtung für die Mitläufer. Hasse mittlerweile auch Sätze die mit ’ eigentlich’ beginnen. Eigentlich ist man nicht gegen Windräder, aber… nicht für die AFD, aber…... nicht gegen Migranten, aber… Was soll diese Relativierung, wenn die politischen Irren ständig ihre wahnwitzigen Anforderungen in die Welt hinaus formulieren. Wenn die Andersdenker nicht bereit sind , auch Ausgrenzung und Auseinandersetzung zu ertragen, wird sich der Wahnsinn in Windeseile ausbreiten. So is dette!
Frau Schunke hat heute auf der Achse einen bewegenden Artikel geschrieben. Haben Sie den Artikel gelesen (und auch verstanden) Herr Decke? Das selbsternannte Suppensalz aus Dahlem hält nicht immer was es verspricht, es bewirkt sehr oft einen faden Beigeschmack.
Im Freundeskreis habe ich es selbst erlebt, dass jemand aufgrund seiner friedlich vorgetragenen Argumente Freunde verloren hat. Aus meiner Sicht vollkommen zu Recht und in Übereinstimmung mit unserem Grundgesetz kann man sagen, dass wir nicht alle Migranten aufnehmen müssen. Allein das lässt einen schon stiller werden, weil man allzuleicht in die rechte Ecke gestellt wird. Das bedeutet Ausgrenzung und „sich nicht mehr mit so einem beschäftigen müssen“. Es fällt mir schwer, Diskussionen zum Thema der Migration aus dem Wege zu gehen. Meine Versuche in diese Richtung scheitern letztlich kläglich, insbesondere aus meiner Sicht an den Menschen, die „einfach nur gut sein wollen“, sich aber nicht auseinandersetzen wollen. Bei Nachfragen merkt man in aller Regel schnell, dass eine Gesinnungspolitik dahinter steht, welche sich nicht mit Details aufhält, schon gar nicht mit rechtlichen Aspekten oder unter gegenseitigem Abwägen. Ja, so fühle auch ich mich einsamer und bin frustriert über die. von mir empfundene Oberflächlichkeit und Denkfaulheit so vieler Mitmenschen. Übrigens habe ich als Student vor ca. 40 Jahren für AMNESTY INTERNATIONAL (AI) gearbeitet, voller Überzeugung. Heute würde ich das nicht mehr tun, da auch AI grenzenlos und ohne Unterschied alle hereinlassen will. Die Bundeswehr habe ich absolviert mit der Einschätzung, dass man sie -leider- braucht und habe kein Prpblem gehabt, wenn andere den Wehrdienst aus Gewissensgründen (!) abgelehnt haben. So war ich zeitlebens ein Wanderer zwischen den Welten, für mich aber immer sehr klar. Ich merke, wie es mir zunehmend schwerer fällt, in diesem Land zu leben, in dem Meinung nicht mehr so sehr gefragt ist. Zu guter Letzt danke ich Isabel Schunke ganz herzlich, die mir aus der Seele spricht.
sehr geehrte Frau Schunke, noch nie hat mich ein Artikel so im Innersten gepackt. Jeder Satz spiegelt meine Gefühlslage wider. Man müsste ihn zigtausendfach drucken und an jeder Freifläche veröffentlichen. Und dann? Dann käm Klaus Kleber, Anne Will, und Maischberger und würden über rechtsradikale Hetze berichten. Das ist der traurige Status Quo. Die Verräter sitzen in den eigenen Reihen.
Die Anzahl von Leserzuschriften seit heute früh spricht für sich - Frau Schunke legt hier den Finger zielgenau in die Wunde und arbeitet das heraus, was dem Zusammenhalt unserer Gesellschaft zur Zeit endgültig den Rest gibt. Ja, die Opfer dieser Zersetzung sind einsam. Wenn immer mehr Kontakte wegbrechen, weil man mit den Leuten nicht offen reden kann, wenn man sich in keiner Situation mehr sicher sein kann, ob das Gesagte nicht gegen einen verwendet wird, wenn man etwas zu verlieren hat - dann steht man wehrlos da, kann nichts dagegen tun, dass alles den Bach heruntergeht. Denn die anderen sind ja mehr? Sind sie es wirklich? Nicht einmal das lässt sich mehr zuverlässig herausfinden. Ist es noch möglich, dass dieser Albtraum gewaltfrei endet?
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